Bankraub im Hafturlaub: Lange Gefängnisstrafen für zwei Polen
SANKT PÖLTEN. Zwei inhaftierte Polen bekamen Freigang und überfielen eine Bank in St. Pölten: Achteinhalb Jahre und sechs Jahre Haftstrafe.
Eigentlich hätten sie Haftstrafen in einer polnischen Justizanstalt verbüßen müssen. Einen mehrtägigen Freigang nutzten zwei Polen (32 und 47 Jahre alt) allerdings, um in Niederösterreich einen Banküberfall zu verüben. Bei dem Coup im Juli 2016 wurden eine schwangere Angestellte und ein Kunde mit täuschend echt aussehenden Softguns bedroht.
Gestern mussten sich die beiden Angeklagten in St. Pölten vor Gericht verantworten. Beide haben ein langes Vorstrafenregister und sitzen seit Jahren im Gefängnis. Die Männer hatten einander 2015 dort auch kennengelernt. Beide haben laut eigenen Aussagen wegen Drogenproblemen Schulden angehäuft. Da sie das Geld innerhalb einer Frist zurückzahlen mussten, entschlossen sie sich zum Überfall. "Wir hatten keine andere Wahl, sonst hätten unsere Familien Schwierigkeiten bekommen", so der der 47-Jährige. Aufgrund der Autobahnnähe erhielten sie den Tipp, den Überfall in St. Pölten zu verüben. "Ich bin als erstes in die Bank gegangen und habe auf Deutsch ‘Hände hoch’ und ‘Das ist ein Überfall’ gesagt", erzählte der 47-Jährige. Nach dem Überfall flüchtete das Duo wieder zurück in seine Heimat. Erbeutet wurden mehr als 17.320 Euro. Mit dem Geld bezahlten sie Schulden ab und kauften Drogen. Maskierung und Softguns wurden im Bereich einer Raststätte entsorgt. "Wir wollten die Sachen loswerden für den Fall, dass jemand den Überfall bereits an der Grenze gemeldet hat", so der 47-Jährige. Sechs Tage nach dem Raub kehrten sie in die Haftanstalt zurück. Ausgeforscht wurde das Duo durch DNA-Treffer.
Der 47-jährige Angeklagte erhielt 8,5 Jahre, sein 32-jähriger Komplize sechs Jahre. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
unsere Gefängnisse sind ja auch viel komfortabler.
Leider.
So gehts - diese Strafen sind ok. Und bei Berufung sollen sie noch härter werden. Diese Konsequnz sollte Schule machen.