Christliche Leitkultur?
In grauer Vorzeit bekam man am Aschermittwoch in der Kirche ein kleines Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet.
Dazu sprach der Priester die Worte: „Gedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zu Staub zurückkehren wirst.“ Und natürlich war der Aschermittwoch – als „strenger Fast- und Abstinenztag“ – der Beginn der Fastenzeit.
Heute liest man z. B. auf der Homepage einer österreichischen Tageszeitung dazu Folgendes: „Am 14. Februar“ – das ist heuer der Aschermittwoch – „zelebrieren wir den letzten Tag vor dem Oster-Fasten mit einem üppigen Heringsschmaus“. Und dann folgen mehrere Tipps, wo es sich (in Wien) ganz besonders gut schmausen lässt. Im Übrigen ist wohl auch die Bierzeltatmosphäre eines sogen. Politischen Aschermittwochs nicht unbedingt das, was man sich unter einem „strengen Fast- und Abstinenztag“ vorzustellen hat. Zumindest in diesem Punkt kann also nicht einmal mehr entfernt von einer „christlichen Leitkultur“ die Rede sein, die hierzulande angeblich immer noch herrschen soll.
Dr. Johann Hahn, Perg
Es war ja Valendienstag!