Herbstliche Gipfelparade über der Ennser Hütte
Eine schöne Bergwanderung führt aus dem Ennstal hinauf zum Burgspitz. Über den aussichtsreichen Kammweg geht es weiter zum Almkogel. Beim Abstieg lädt die Ennser Hütte zur Einkehr.
Wenn der Nebel über den Tälern liegt und noch bevor der erste Schnee die Gipfel bedeckt, lohnt es sich, noch einmal die Bergschuhe zu schnüren und der Sonne entgegenzusteigen. Wir haben ein Ziel in den oberösterreichischen Vorbergen gewählt. Nicht allzu hoch, aber aussichtsreich, haben die Bergziele dort ihren eigenen Zauber.
Von Großraming im Ennstal führt der Weg hinauf an den Ostrand des Reichraminger Hintergebirges. Wir sind vom Parkplatz Bamacher gestartet und man folgt der Beschilderung des Weges, der sich im Bereich der Forststraße in schöner Routenführung durch Wald höher schlängelt. Nach etwa 45 Minuten mündet der Steig bei einer Jagdhütte wieder in die Forststraße ein. Dieser folgt man dann einen guten Kilometer nach Osten, bis die Abzweigung des Weges auf den Burgspitz erreicht ist. In direkter Linienführung steigt man auf Wurzelwegen höher, weiter oben wird der Blick freier und man erreicht den Kamm. Hier nach links und weiter über ein felsiges Steilstück ist bald darauf der Gipfel erreicht. Weit sind die Blicke in alle Richtungen.
Dann geht es zurück zur Abzweigung und ab dort folgt man weiter dem Kammweg. Ein kurzer Aufschwung führt auf die Kuppe des Brunnbachecks, ehe es hinabgeht in eine Senke. Es ist der Übergang von der Ennser Hütte zur Stallburgalm und weiter hinab nach Küpfern. Knapp 100 Höhenmeter sind es noch bis zum höchsten Punkt der Runde, dem Gipfel des Almkogels. Wie ein Scherenschnitt liegen die Silhouetten der Berge vor uns: ein klassisches Herbstbild. Einträchtig sind die Logos von Alpenverein und Naturfreunden am Metallgipfelkreuz präsent. Bei der kühlen Herbstluft ist eine wärmende Jacke angenehm und auch eine Haube wird ausgepackt. Dann geht es zurück zur Abzweigung und weiter am Weg vorbei an dürren Baumskeletten hinab zur Ennser Hütte.
Wir waren unter der Woche unterwegs und genossen dort die eigene Jause. Wer am Wochenende kommt, kann sich auf eine Einkehr in der Hütte freuen. Irgendwann bricht man dann wieder auf, am Weg durch dichtes Buschwerk steigt man ab, und bei der Jagdhütte schließt sich der Kreis. Am schon bekannten Anstiegsweg geht es weiter hinab zum Ausgangspunkt dieser mit Eindrücken reichen Spätherbsttour.
- Ausgangspunkt: Mit dem Auto in Großraming über die Ennsbrücke und nach links bis in die Ortschaft Oberpleißa. Von dort folgt man dem Güterweg hinauf bis zum Parkplatz Bamacher. Öffentliche Anreise mit dem Zug zum Bahnhof Großraming (fahrplan.oebb.at). Von dort den Schildern des Weges Nr. 492 bis zum Parkplatz folgen (ca. 1 ½ Stunden).
- Charakteristik: Schöne Bergwanderung auf durchgehend beschilderten Wegen und Forststraßen. Es gibt keine besonderen Schwierigkeiten. Etwas Kondition ist aber wegen der sich summierenden Höhenmeter doch notwendig. Herrliche Ausblicke entlang des Kammweges.
Infos zur Tour
Gehzeit: vier Stunden
Länge: 9,5 Kilometer
Höhenmeter: 930
Strecke: Parkplatz Bamacher (759 m) - Abzweig Burgspitz (1220 m) - Burgspitz (1429 m) - Brunnbacheck (1472 m) - Wegkreuzung Almkogel (1430 m) - Almkogel (1513 m) - Ennser Hütte (1293 m)
Internet: steyr-nationalpark.at, ennser-huette.at
Am Wegesrand
Die Ennser Hütte: Im Jahr 1947 wurde mit dem Bau der Schutzhütte begonnen, die dann 1957 endgültig fertiggestellt wurde. Bis heute hat es auch einige Um- und Zubauten gegeben. Die Hüttenschmankerl werden am Holzofen gekocht. Dieser und ein Kachelofen heizen auch die Räume – ein rundum gemütlicher Stützpunkt für eine Einkehr und auch Übernachtung. Seit 2013 sind Helga und Erwin Pächter der Hütte, heuer wurden sie für ihr Engagement mit einem Top-Platz im Falstaff Hüttenguide belohnt. Gratulation! Geöffnet im Nov. und Dez. jeweils von Fr bis So. Das erste und zweite Adventwochenende ist geschlossen. Von 28.12. bis 8.1. durchgehend offen, dann bis Mitte März geschlossen (Tel. 0664/4430141, ennser-huette.at).
Unterstützung der alpinen Vereine: Die Mitgliedschaft bei alpinen Vereinen bietet viele Vorteile. Neben dem weltweiten Versicherungsschutz, einer soliden Alpinausbildung, der Planung und Durchführung von Touren und der Begünstigungen auf Hütten ist sie auch eine wichtige solidarische Unterstützung der Vereine bei ihren Tätigkeiten. Von der Wegerhaltung sowie der Instandhaltung der Hütten profitieren alle, die gerne in die Berge gehen. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, Mitglied zu werden! (alpenverein.at, naturfreunde.at)