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Dort, wo die Sehnsucht daheim ist

Von Gerald Winterleitner, 19. Juni 2017, 00:04 Uhr
Dort, wo die Sehnsucht daheim ist
Windmühle in Olympos Bild: Winterleitner

Zwischen Kreta und Rhodos gelegen, leben auf Karpathos rund 6000 Einwohner und 40.000 Stück Vieh. Die malerische Insel ist für verträumte Dörfer, traumhafte Strände und schroffe Berge bekannt.

Es gibt kaum einen schöneren Ort als diese kleine Insel hier", sagt Kapitän Jorge Papadopoulos, Sohn des auf Karpathos legendären Kapitäns Manolo. Gekonnt steuert er das Schiff mit dem Namen seines Vaters vom Hafendorf Diafani im Nordosten des verträumten Eilands in Richtung der unbewohnten Insel Saria. Immer auf Tuchfühlung mit den bizarren Felsen, vorbei am "Kopf des Poseidon", der aus dem türkisblau schimmernden, glasklaren Wasser der südlichen Ägäis ragt.

Karpathos gibt sich schroff, zerklüftet, abweisend, wenn man sich der Insel vom Meer her nähert. Besuchern präsentiert sie sich als fast unnahbare, wilde Schönheit. Wer aber erst seinen Fuß auf das Eiland gesetzt hat, wird von Karpathos und seinen freundlichen Bewohnern auf der Stelle vereinnahmt.

Dort, wo die Sehnsucht daheim ist
Spuren der Araber auf der Insel Saria Bild: Winterleitner

Wanderer entdeckten die Insel

Saria duftet durch und durch nach wilden Kräutern. Griechenlands bester Thymian wächst hier, dies erklärt die zahlreichen Bienenstöcke, die Imker auf der Insel betreuen. Heute ist das mit Ausnahme einiger Hirten unbewohnte Eiland durch eine rund 100 Meter breite, etwa 1,5 Meter tiefe Meerenge von Karpathos getrennt. In der Antike hatte noch eine Landbrücke die beiden Inseln miteinander verbunden. Aus dieser Zeit stammen auch die Spuren der Stadt Nisiros, auf deren gegenüberliegendem Hügel später die Perser siedelten. Spärliche Überreste dieser einstigen Prachtbauten können jene Badegäste, die Jorge Papadopoulos dreimal pro Woche nach Saria bringt, noch besichtigen. Im Brotberuf ist der Kapitän eigentlich Lehrer auf Rhodos, das an klaren Tagen in Sichtweite ist. Das erklärt, warum er seinen Gästen mit Geduld und Leidenschaft die Schönheit und Vielfalt der wild zerklüfteten Insel ans Herz legt. "Meine Leidenschaft ist das Meer", sagt der Kapitän, "die Sehnsucht liegt auf Saria."

Dies entdecken in jüngster Zeit immer mehr Wanderer. "Wir haben ein gut ausgebautes Netz an Wegen, und auch den Klettertourismus wollen wir forcieren", sagt die Bankangestellte Foteini Fragou, die am liebsten allerdings als Fremdenführerin unterwegs ist. Auf einsamen Pfaden begleitet sie ihre Gäste Schritt für Schritt durch die Vielfalt der oberflächlich kargen Natur und häufig auf der Suche zu sich selbst. Diesmal führt sie unter anderem einen gestressten Bankensanierer aus Mailand und eine geschäftige IT-Managerin aus Amsterdam quer durch Saria. Auf der Rückfahrt nach Diafani sitzen beide zufrieden, mit sehnsüchtigem Blick auf den nahenden Sonnenuntergang auf Manolos Boot und genießen mit Kapitän Papadopoulos einen kräftigen Schluck Ouzo.

Karpathos ist nicht nur Heimat der seltenen Mönchsrobben, von Adlern und Geiern, sondern auch althergebrachter Traditionen. Am deutlichsten sichtbar wird dies in Olympos, dem verträumten Bergstädtchen im Norden der Insel, zu dem eine neu gebaute Straße von Diafani aus führt. Hier tragen die Frauen ganzjährig ihre handbestickte Tracht. Das Dorf, in dem eine der letzten noch aktiven Windmühlen steht, mutet an wie ein Freilichtmuseum, das sich dicht an die Bergflanke schmiegt. Typisch sind auch die Mahlzeiten, die in urigen Tavernen vor den Augen der Gäste zubereitet werden: Maccarouna etwa, kleine handgemachte Teigrollen, die mit würziger Sauce genossen werden.

Beschwerlich ist freilich die An- oder Rückreise nach und von Olympos. Erst seit wenigen Jahren ist die kurvenreich in die steilen Berghänge geschnittene Straße in Richtung der Inselhauptstadt Pigadia durchgehend asphaltiert. Nach Regenfällen ist diese häufig mit Felsbrocken übersät. "Der Besucher muss eben Zeit mitbringen", sagt Manolis Nourakis, der im Auftrag der Tourismusorganisation unermüdlich die Werbetrommel für sein Karpathos rührt, "dafür wird er mit den unvergleichlichen Schönheiten der Insel belohnt."

Schön, teilweise einsam sind auch die Strände der zweitgrößten Insel des Dodekanes, von denen die schönsten bei Amopi und Arkasa liegen. Wem Strände und Natur nicht genügen, der findet auf Karpathos Abwechslung beim Mountainbiken ober beim Tauchen im glasklaren Wasser. Doch spätestens bei einem abendlichen Glas Wein ist die Sehnsucht nach Ruhe wieder präsent.

4. Juli

Ab Linz ist Karpathos mit myAustrian Holidays Flügen über TUI buchbar. Ab 4. Juli hebt jeden Dienstag eine Bombardier Dash 8 ab. 7 Nächte (2-Sterne-Hotel) kosten 539 Euro. Flüge ab Wien: dienstags und donnerstags (238 Euro). Das 5-Sterne-Hotel Alimounda Mare kostet ab 598 Euro (ohne Flug).

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