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Das Totholz ist voller Leben

Von Karl Ploberger, 10. Juli 2020, 00:04 Uhr
Das Totholz ist voller Leben
Im Totholz finden Insekten, Larven, Reptilien und Vögel ihre Nist- und Futterplätze. Bild: Ploberger

Laubsauger, Hochdruckreiniger, Häcksler – Ordnung ist für viele das halbe Garten-Leben. Das stimmt nur bedingt, denn gerade in der Natur ist die "Unordnung" der wichtigste Teil.

Totholz bringt in den Garten nicht nur Leben, sondern vor allem auch Vielfalt. Immer dann, wenn Schädlinge in Massen auftreten, heißt es, die Ökologie walten zu lassen – und die findet man im abgestorbenen Holz. Und so kann man Öko-Oasen schaffen, die dennoch dekorativ sind. Schon in viktorianischer Zeit gestaltete man in England Gärten mit Wurzelstöcken, die aufeinander geschichtet, mit Farnen, Funkien und Efeu bepflanzt, einen absolut natürlichen Standort für diese Pflanzen bieten. Der positive Nebeneffekt: im Totholz finden hunderte Insekten, Käfer, Larven, aber auch Reptilien und Vögel ihre Nist- und Futterplätze.

Was ist mit Schädlingen?

Wer nun meint, dass sich hier Schädlinge vermehren – wie der Borkenkäfer –, hat nur bedingt Recht. Diese Käfer können nur dann – vor allem den Fichten – an die Rinde, wenn diese Gehölze geschwächt sind. Bohrt ein Borkenkäfer in einen vitalen Baum, der am richtigen Standort steht, ausreichend mit Wasser versorgt ist und nicht unter der Hitze leidet, wird er den Borkenkäfer abwehren, indem er das Bohrloch innerhalb weniger Stunden mit Harz verschließt und ihn damit sozusagen einsperrt.

Wie bringt man nun das "lebendige" Totholz in den Garten? Das Insektenhotel ist eine Möglichkeit, den Wildbienen, Grabwespen und Schwebfliegen Quartier zu verschaffen.

Eine Frage, die sich dann so manchem Gartenbesitzer stellt: Was hab’ ich davon? Sehr viel, denn diese Insekten befruchten Obst- und Beerensträucher und vertilgen Fliegen, Blattflöhe, Läuse und anderes Getier.

Hat man mehr Platz, dann lohnt es sich, einen Totholzhaufen anzulegen. Einfach auf den Erdboden (Rasen zuerst entfernen) in einer Ecke trockene Äste, Holzstämme und Wurzelstöcke aufschichten und schon wird sich der Haufen mit Leben füllen: Rotkehlchen werden darin nisten, der Zaunkönig errichtet kunstvoll sein neues Zuhause, das Eichhörnchen holt sich Zweige, größere Stämme sind sogar für den Specht interessant. Und wer Glück hat, kann dort einmal Hirschkäfer und Nashornkäfer finden. Es mag im ersten Moment irritieren, aber langfristig wird genau ein solches natürliches Eck im Garten den größten Erlebniswert besitzen. Da sind die üppigen Rosenbeete bei den Gartenspaziergängen oft nur noch die zweite Station, wenn man die Tierwelt in so einem Totholz voller Leben beobachten kann – und das unmittelbar vor der Haustür.

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Autor
Karl Ploberger
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