Wie behandelt man Alzheimer am besten?
Wie erkennt man Alzheimer, und was kann man dagegen tun? Bei der OÖN-Gesundheitstour vergangene Woche in Vöcklabruck drehte sich alles ums Thema Demenz.
Rede und Antwort standen Primar Christoph Silberbauer, Leiter der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Primar Peter Dovjak, Leiter der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation, Demenzbeauftragte Sabine Krammer und Uniqa-Vitalcoach Margit Wachter.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Zuerst wird ein Screening-Test gemacht, bei dem Worte eingelernt und später wieder abgerufen werden. Fällt dieser schlecht aus, gibt es weitere Untersuchungen, Blutbild und MRT. Das hilft auch, zu differenzieren. Denn es gibt auch behandelbare Demenzformen (zehn Prozent). 60 bis 80 Prozent sind Alzheimer-Demenzen.
Gibt es neue Medikamente?
Seit mehr als zehn Jahren gibt es eine etablierte Therapie, die den Verlauf der Erkrankung nachweislich bremsen kann. Die Medikamente heilen nicht, wirken aber. Für die Zukunft werden aktuell 16 Medikamente erprobt, mit denen man Alzheimer bald noch besser behandeln kann.
Was kann man gegen die Verhaltensveränderungen tun, die oft mit Demenz einhergehen?
Mit den Demenz-Medikamenten (Antidementiva) werden auch die Verhaltensstörungen behandelt. Es können aber auch Schmerzen sein, die nicht artikuliert werden können, die aggressives Verhalten auslösen. Insgesamt ist es wichtig, dass man den Patienten Sicherheit und Orientierung gibt und sie nicht ständig korrigiert.
Wie kann der Krankheitsverlauf gebremst werden?
Neben den Medikamenten ist regelmäßige Bewegung wichtig; ebenso mediterrane Kost. Regelmäßiger Alkoholkonsum ist dagegen auch in geringen Mengen schädlich. Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck müssen behandelt werden. Es ist wichtig, gut zu hören, weil ansonsten die Kommunikation schlechter wird. Soziale Kontakte sollte man pflegen. Fördern und fordern lautet die Devise.