Wenn das Wandern zur Qual wird

Unser ganzer Bewegungsapparat ist von feinen dirigierenden Nerven durchzogen. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass unsere Muskeln fein abgestimmt arbeiten können, um geschmeidige Bewegungsabläufe – etwa auch beim Wandern – zu ermöglichen. Doch gerade die Gesundheit der ein Leben lang so stark strapazierten Füße wird oft buchstäblich "mit Füßen getreten": Hochhackige Schuhe oder zu enges Schuhwerk führen durch Fehlbelastungen zur Überforderung der komplexen anatomischen Strukturen. Oft verschlimmert dann auch noch ein viel zu hohes Körpergewicht das orthopädische Problem.

Um die feinen Nerven zu schützen, versucht sich der Körper selbst zu helfen, indem er um sie herum Bindegewebe bildet. Dadurch schwächt er den einengenden Druck, der von den seitlich gelegenen Mittelfußknochen ausgeht, ab.

Wie mir der leitende Oberarzt von der orthopädischen Klinik in Karlsruhe – Stefan Neuhofer – erläutert, führt das aber bald zur weiteren Einengung und bewirkt ein pelziges Gefühl bis hin zu starken Schmerzen, die das Wandererlebnis alsbald zur Qual werden lassen.

Ich empfehle Ihnen, möglichst rasch orthopädischen Rat einzuholen. Im Frühstadium besteht die Hoffnung, das Problem allein durch optimal angepasstes Schuhwerk zu reduzieren. Ist man spät dran, wird eine lokale Injektionsbehandlung oder sogar die operative Entfernung des inzwischen stark angeschwollenen verdickten Nervenknotens notwendig werden.

Haben Sie Fragen zum Thema Gesundheit?

Schreiben Sie OÖN-Doktor Johannes Neuhofer (Dermatologe), der diese Kolumne mit einem Ärzteteam betreut: Clemens Steinwender (Kardiologe), Reinhold Függer (Chirurg), Rainer Schöfl (Gastroenterologe), Josef Hochreiter (Orthopäde), Werner Schöny (Psychiater)

E-Mail: doktor@nachrichten.at