Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"New Yorker Patientin": Bericht über HIV-Heilung

Von nachrichten.at/apa, 17. März 2023, 06:38 Uhr
Leukämiezellen
Leukämiezellen (Symbolbild)

NEW YORK. Die Transplantation spezieller Stammzellen aus Nabelschnurblut hat eine New Yorker Patientin sehr wahrscheinlich sowohl von ihrer Leukämie als auch von ihrer HIV-Erkrankung geheilt.

Das berichten US-amerikanische Wissenschafterinnen im Fachblatt "Cell". Es wäre die erste erfolgreiche Behandlung einer nicht-weißen Frau.

Bisher waren drei Fälle einer Heilung von HIV bekannt: Die entsprechenden Patienten in Berlin, London und Düsseldorf erhielten alle aufgrund einer parallelen Krebserkrankung eine spezielle Stammzellentransplantation. Jene Stammzellen verfügten über eine spezifische Genmutation namens CCR5Δ32. Diese Mutation sorgt für das Fehlen einer Andockstelle für HIV auf den Immunzellen. Ohne diese findet das Virus keine Eintrittspforte und kann die Zellen nicht infizieren, was Träger der Mutation beinahe resistent gegen den Erreger macht.

Zu diesen Trägern zählt Hauptautorin Yvonne Bryson zufolge aber nur etwa ein Prozent der weißen Bevölkerung, in anderen Gruppen sei die Mutation noch seltener. Bei einer Stammzellentransplantation sei eine möglichst genaue Übereinstimmung zwischen Spender und Empfänger allerdings entscheidend, erklärte Bryson in einem Pressegespräch zur Studie. "Es ist äußerst selten, dass Menschen unterschiedlicher Hautfarbe oder Ethnien einen ausreichend passenden, nicht verwandten erwachsenen Spender finden."

Das Team entschied sich daher, der nicht-weißen Patientin Stammzellen mit der raren Mutation aus Nabelschnurblut zu transplantieren. Derartige Zellen, die aus freiwilligen Spenden stammen und in entsprechenden Blutbanken gesammelt werden, sind noch sehr unreif, was die sonst häufigen Abstoßungsreaktionen verhindert.

Die Transplantation fand 2017 statt - in einem Eingriff, den man sich nicht wie eine chirurgische Operation, sondern eher wie eine Bluttransfusion vorstellen könne, die nach einer Chemotherapie und Bestrahlung erfolge, erläuterte die Medizinerin Jingmei Hsu. Tatsächlich wurden sowohl die HIV-Infektion als auch die Leukämie der Patientin erfolgreich eingedämmt.

37 Monate nach dem Eingriff konnten die antiviralen HIV-Medikamente abgesetzt werden. "Heute geht es der Patientin sehr gut, sie reist, besucht ihre Familie und genießt ihr Leben", sagte Hsu.

Obwohl immer noch keine Virusreste nachgewiesen werden können, wollen die Medizinerinnen noch nicht von einer vollständigen Heilung sprechen. Diese Sicherheit brächten erst die nächsten Jahre. Auch komme eine solche Stammzellentransplantation aufgrund der vielen Risiken nur im Rahmen der Behandlung anderer lebensbedrohlicher Erkrankungen wie eben Krebs in Frage.

Nichtsdestotrotz erweitere die Methode den Kreis potenzieller Patienten, so die Studienautorinnen. Sie plädieren dafür, breitflächig Blutbanken für Nabelschnurblut aufzubauen, Spender zu ermutigen und das gespendete Blut dann auf die CCR5Δ32-Mutation zu testen.

mehr aus Gesundheit

#013 - Wann bin ich richtig in der Notaufnahme?

Für mehr Bewegung im Alltag: Das steckt hinter dem Neat-Konzept

Fettleber durch Diabetes schon bei Kindern möglich

Wer im Alltag viel radelt, bleibt länger fit und gesund

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen