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Hämorrhoiden: Hilfe für den "Allerwertesten"

21. Oktober 2020, 07:00 Uhr
Hilfe für den "Allerwertesten"
Wenn der tägliche Gang aufs Klo Probleme bereitet. Bild: Colourbox

Hämorrhoiden sind eine lästige Sache, schmerzhaft, weit verbreitet und tabuisiert.

Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Die Schwellkörper aus Blutgefäßen dichten den After zuverlässig ab. Wenn sie sich vergrößern und Probleme bereiten, handelt es sich um eine Hämorrhoidalerkrankung. Doch kaum jemand spricht darüber und viele scheuen sogar den Gang zum Arzt, der wirklich helfen könnte. Primar Christoph Kopf, Leiter der Abteilung für Chirurgie am Klinikum Schärding, erklärt, was gegen Hämorrhoiden wirklich hilft und wie man ihre Entstehung sogar verhindern könnte.

Sind Hämorrhoiden häufig?

Eine Hämorrhoidalerkrankung ist die am häufigsten beobachtete krankhafte Veränderung des Afters. Etwa 70 bis 80 Prozent aller Menschen über 30 Jahre leiden einmal in ihrem Leben unter Hämorrhoiden.

Spielt Hygiene eine Rolle?

Eine Hämorrhoidalerkrankung hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Diese Annahme führt sogar dazu, dass Betroffene ihre Beschwerden verschweigen und sich erst spät Hilfe suchen.

Leiden nur Ältere daran?

Im Alter von 45 bis 65 Jahren steigen Hämorrhoidalerkrankungen nachweislich deutlich an. Was viele nicht wissen: Auch junge Menschen können an Hämorrhoiden erkranken. Eine sitzende Lebensweise, Übergewicht, Schwangerschaft, erhöhter Schließmuskeldruck und vor allem starkes Pressen beim Stuhlgang können die Ursachen sein. Letzteres ist zumeist die Folge einer Verstopfung, bedingt durch ballaststoffarme Ernährung und ungenügende Flüssigkeitszufuhr.

Müssen Hämorrhoiden immer behandelt werden?

Hellrotes Blut auf dem Toilettenpapier, starker Juckreiz und Brennen oder Nässen im Afterbereich deuten darauf hin, dass ein Hämorrhoidalleiden vorliegen könnte. Man unterscheidet vier Stadien: Durch eine Spiegelung des Enddarms sind beim ersten Grad vergrößerte Gefäßpolster, meist ohne ausgeprägte Symptome, erkennbar. Beim zweiten Grad treten sie beim Pressen aus dem After hervor, gleiten jedoch von selbst wieder in den Körper zurück. Besonders belastend sind Hämorrhoiden dritten Grades, die sich nicht mehr spontan zurückziehen, sondern manuell zurückgedrängt werden müssen. Im vierten Stadium befindet sich die Schleimhaut dauerhaft außerhalb des Körpers und kann nicht mehr zurückgedrängt werden. Die Behandlung richtet sich neben der Größe der Hämorrhoiden auch nach den durch sie verursachten Beschwerden.

Bekommt man das vom Sitzen auf kaltem Untergrund?

Kälte trägt zwar nicht zur Vergrößerung der Hämorrhoiden bei, kann jedoch zur Verstopfung der feinen Analrandvenen führen, der sogenannten Anal-Venenthrombose. Dabei handelt es sich um plötzlich auftretende, kleine bis daumenendgliedgroße, rotbläuliche Blutgerinnsel am Afterrand, die sehr schmerzhaft sein können.

Ist die Untersuchung schmerzhaft?

Viele Menschen scheuen den Gang zum Arzt, weil sie sich eine Untersuchung unangenehm und schmerzhaft vorstellen. Eine Afterspiegelung, ist nicht schmerzhaft. Liegen jedoch andere Erkrankungen, wie Analfissuren vor, könnte die Untersuchung eventuell mit Schmerzen verbunden sein. Lokal betäubende Salben oder Zäpfchen ermöglichen eine schmerzfreie Behandlung.

Wenn es brennt, juckt oder schmerzt, sind es Hämorrhoiden. Oder?

Chronische, immer wiederkehrende Blutungen aus dem Analbereich oder Schmerzen können auch Erstsymptome bösartiger Erkrankungen sein. Aus diesem Grund sollten diese Probleme nie ignoriert werden. Bei stärkeren und vor allem länger anhaltenden Beschwerden sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.

Kann man vorbeugen?

In den meisten Fällen können vorbeugende Maßnahmen die Entstehung verhindern. Neben therapeutischen Möglichkeiten ist eine regelmäßige Stuhlentleerung von Bedeutung. Dies kann durch ausreichendes Trinken (zirka. 1,5 Liter pro Tag) sowie ballaststoffreiche Nahrungsmittel erreicht werden. Besteht eine leichte Verstopfungsneigung, so sind Trockenfrüchte wie Feigen, Pflaumen, Marillen, Rosinen, Apfelscheiben, Datteln, Kletzen, über Nacht in Wasser eingeweicht, ein wirksames Mittel, die Darmtätigkeit anzuregen. Zudem sollte auf jedes Pressen beim Stuhlgang verzichtet werden, da dies die Bildung von Hämorrhoiden begünstigt.

Kann das Leiden von selbst verschwinden?

Die Annahme, dass man bei vergrößerten Hämorrhoiden abwarten soll, stimmt nicht. Bereits bei milden Beschwerden ist es ratsam, aktiv zu werden. Ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, reichlich Bewegung sowie die Verwendung spezieller Salben und Zäpfchen fördern die Behandlung. Klingen die Beschwerden nicht innerhalb weniger Wochen ab, ist unbedingt ein auf den End- und Mastdarm spezialisierter Chirurg aufzusuchen, um eine zielgerichtete Therapie einzuleiten oder andere Erkrankungen nachzuweisen oder auszuschließen.

Keine Tabuzone mehr!

Beschwerden „da unten“ werden oft tabuisiert. Viele Menschen zögern den Arztbesuch lange hinaus. „Das muss nicht sein! Viele Beschwerdebilder im Analbereich lassen sich mit der entsprechenden Behandlung gut in den Griff kriegen und in den meisten Fällen auch heilen“, schreibt Peter Ambe, anerkannter Spezialist im Bereich der Koloproktologie. Ob Analfissur, Hämorrhoiden oder Verstopfung: Der Arzt klärt über Behandlungsmöglichkeiten auf.

  • Peter Ambe: „Wenn der Po Hilfe braucht“, Südwest-Verlag, 20,60 Euro

Zahlen und Fakten

  • 70 bis 80 % aller Menschen über 30 Jahren leiden einmal im Leben an Hämorrhoiden.
  • Ab 45 steigen Hämorrhoidalerkrankungen deutlich an. Doch kaum jemand spricht darüber und viele scheuen sogar den Gang zum Arzt.
  • 4 Stadien: Die Mediziner unterscheiden vier Stadien der Erkrankung. Die Behandlung richtet sich nach der Größe und nach den Beschwerden, die dadurch entstehen.
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3  Kommentare
3  Kommentare
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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 21.10.2020 10:10

net so vui Rona (Rote Rüben wers nicht kennt) essen,
und gg den harten Stuhlgang regelmäßig Wurmhöringer Bier da hast einen Auswurf wie ein Miststreuer

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auslandoesterreicher (19 Kommentare)
am 21.10.2020 09:14

Das ist lustig: Was sagt der (Dr.) Kopf zum Arsch...?😂

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fesi (715 Kommentare)
am 21.10.2020 09:21

Auspuff kapput

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