Frauen sind keine besseren Multitasker
Das Gehirn ist dafür gemacht, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren
Entgegen der weitverbreiteten Annahme sind Frauen nicht generell besser beim Multitasking. Forscher aus Aachen hatten 48 Frauen und ebenso viele Männer Zahlen- und Buchstabentests machen lassen.
Das Ergebnis: Mussten sie zwei Aufgaben gleichzeitig erledigen, arbeiteten beide Geschlechter langsamer und ungenauer, wie die Gruppe in der Fachzeitschrift "Plos One" schreibt. Ein Unterschied zwischen den Geschlechtern war nicht feststellbar.
Die Forscher weisen darauf hin, dass ältere Studien zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen gekommen seien. In einigen Fällen seien keine Unterschiede festgestellt worden, manchmal schnitten die Frauen besser ab, in anderen Untersuchungen die Männer.
Dass einige Studien Geschlechterunterschiede nahelegen, könnte an den gestellten Aufgaben liegen, schreiben die Aachener Forscher. Denn kein einzelnes Experiment könne alle Formen von Multitasking und die dafür nötigen kognitiven Fähigkeiten testen.
Der an der Studie nicht beteiligte Neuropsychologe Lutz Jäncke von der Universität Zürich geht – ähnlich wie die Aachener Forscher – davon aus, dass Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Multitasking gering beziehungsweise überhaupt nicht vorhanden sind.
"Multitasking ist etwas, das wir Menschen ausgesprochen schlecht können." Unser Gehirn sei dafür gemacht, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren, sagt Jäncke.
Wichtiger Artikel?
Er zeigt, wie wenig ‚endgültig‘ wissenschaftliche Aussagen sind.
Die Frauen können es nicht besser, setzen sich aber eher opferungsbereit diesem Stress aus. Unter Multitasking erbringt man keine Höchstleistungen und deshalb heißt es gern: Frauen kriegen nichts auf eine Reihe.