Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Faktencheck: Corona-Impfung verringert Risiken für Schwangere

Von nachrichten.at/apa, 03. August 2022, 20:42 Uhr

Immer wieder hört und liest man die Behauptung, Corona-Impfungen könnten Schwangeren schaden. Die APA führte einen Faktencheck durch.

Vor über eineinhalb Jahren kamen die ersten Corona-Impfstoffe in der EU zur Anwendung. Seither verbreiten Impfgegner falsche sowie irreführende Informationen dazu und schüren Angst. Aktuell stellt etwa ein Blog-Artikel (1) einen möglichen Zusammenhang zwischen der Impfung und der gestiegenen Anzahl an Totgeburten in den Raum. Auch auf Twitter (2,3,4) werden diese Zusammenhänge konstruiert.

Keine Belege für Behauptung, Impfung habe schädliche Effekte auf Schwangere

Einschätzung: Weltweit lässt sich seit der Corona-Pandemie ein Trend zu mehr Totgeburten feststellen. Das liegt an einem Rückgang in der medizinischen Versorgung. Es gibt keinerlei Belege dafür, dass die Corona-Impfung schädliche Effekte auf Schwangere oder deren Babys hat. Im Gegenteil: Die Impfung reduziert Studien zufolge das Risiko schwerer Corona-Krankheitsverläufe sowie einer Totgeburt. Schwangere Frauen erleiden zudem häufiger als Nicht-Schwangere schwere Verläufe.

Überprüfung: In Österreich dokumentiert die Statistik Austria (5) die Anzahl der Totgeburten. Gemäß den Richtlinien (6) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt dabei, dass wenn ein Kind ein Gewicht von 500 Gramm oder mehr hat und tot geboren wird, man von einer Totgeburt spricht. Hat das Kind unter 500 Gramm, ist es eine Fehlgeburt.

Im Jahr 2018 gab es in Österreich 277 Totgeborene, im Jahr 2019 261. 2020 waren es 317 und vergangenes Jahr 309. Die Anzahl der Totgeborenen war also in den beiden Pandemiejahren tatsächlich höher als in den beiden Jahren zuvor. Der Mittelwert aller Totgeborenen zwischen 1995 und 2021 liegt bei 305. Die beiden Werte von 2020 und 2021 sind nur leicht darüber. Die Rate an Totgeburten pro 1.000 lag im Jahr 2018 bei 3,23, 2019 bei 3,06, 2020 bei 3,78 und 2021 bei 3,58.

Dafür, dass dieser Zuwachs mit der Corona-Impfung in Zusammenhang stehen könnte, gibt es keine Belege. Zumal der höchste der genannten Werte 2020 gemessen wurde, als die Corona-Impfung noch gar nicht eingesetzt wurde. Am 27. Dezember 2020 (7) wurde in Österreich die erste Dosis verabreicht.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 lässt sich weltweit ein Trend zu mehr Totgeburten beobachten. Im Frühjahr 2021 wertete die St. George's University in London 40 Studien (8) dazu aus, die zeigen, dass ursächlich dafür ein Rückgang in der vorgeburtlichen medizinischen Versorgung ist. Demnach nahmen werdende Mütter seit 2020 seltener medizinische Hilfe in Anspruch, etwa aus Angst vor einer Corona-Infektion oder wegen Lockdowns. Komplikationen in der Schwangerschaft blieben viel öfter unbemerkt.

Bereits im Oktober 2020 wurde in einem UNICEF-Bericht (9) davor gewarnt, dass durch die Covid-19-Pandemie die weltweite Zahl der Totgeburten steigen könnte: "Schätzungen zufolge könnten zwischen 60.000 (...) und 200.000 (...) zusätzliche Totgeburten über einen Zeitraum von 12 Monaten als Folge von Covid-19-bedingten Schwierigkeiten in der medizinischen Versorgung auftreten", heißt es.

Impfung hat positive Effekte auf Schwangere und Babys

Eindeutig belegt sind die positiven Effekte der Corona-Impfung auf Schwangere und deren Babys: Einer Studie (10) in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "nature communications" (Mai 2022) zufolge verringert sich für mit mRNA-Stoffen geimpfte Mütter das Risiko einer Totgeburt um rund 15 Prozent. Die Impfung sei mit keinen erhöhten Risiken verbunden.

Auch eine Studie (11) in der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" (Mai 2022) kommt zu dem Schluss, dass bei Frauen, die während der Schwangerschaft gegen Covid-19 geimpft wurden, nicht mehr Schwangerschaftskomplikationen festgestellt wurden als bei sonstigen Schwangeren. Während der Impfstoff innerhalb von wenigen Tagen abgebaut wird, verbleiben die Antikörper, die gegen Coronaviren wirken.

Nach Angaben (12) der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) zeigen die Daten klar, dass eine Infektion in der Schwangerschaft häufiger als bei nicht-schwangeren Frauen schwere Verläufe zeigt: "Ein schwerer Erkrankungsverlauf mit Lungenentzündung, stationärer sowie intensivmedizinscher Betreuung war im Durchschnitt bei ungefähr 15 % der erkrankten Schwangeren notwendig, im Vergleich zeigten nicht-schwangere Frauen (...) lediglich in ca. 5,8 % einen schweren Verlauf mit Notwendigkeit einer stationären Betreuung. Weiters benötigen 5,7 % aller wegen COVID-19 stationären Schwangeren eine intensivmedizinische Behandlung (...). Dies bedeutet eine Risikoerhöhung um den Faktor 1,62 (...) für die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Betreuung". Zudem bestehe kumulativ ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt von etwa 17 Prozent im Vergleich zu Schwangeren ohne Covid-19.

Die OEGGG empfiehlt daher die Covid-19-Impfung für Schwangere ausdrücklich. Auch für die Booster-Impfung (13) mittels des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer sprach die Gesellschaft eine Empfehlung aus.

Tatsächlich handelt es sich bei der Impfung für Schwangere um einen Off-Label-Use. Das liegt laut der OEGGG (14) daran, dass Medikamente primär nie an Schwangeren angewandt werden, da man zuerst Anwendungsdaten von Nicht-Schwangeren abwarten würde. "Daher werden Impfungen meist erst nach Jahren für Schwangere zugelassen. Allerdings wissen viele Frauen nicht, dass sie schwanger sind und lassen sich in der (Früh-) Schwangerschaft unwissentlich impfen. Aus diesen Beobachtungen und Daten kann man dann rückschließen, ob der Impfstoff für das Ungeborene sicher ist." Bei der Corona-Impfung seien innerhalb eines Jahres mehr als 8 Milliarden Impfungen verabreicht worden - darunter auch vielen tausend Schwangeren.

Bezüglich der angeblichen Vermehrung von Totgeburten nach der Impfung stellt auch die OEGGG klar fest: Das stimmt nicht. "Bei einer COVID-19-Infektion der Mutter wurde aber eine Verdoppelung des Risikos für eine Totgeburt beobachtet", heißt es.

mehr aus Gesundheit

Ist man mit 75 tatsächlich alt?

Welche Impfungen muss ich wann auffrischen?

Podcast: Was hilft bei chronische Schmerzen

Viele rauchende Kinder in Europa

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
RayVaughan (873 Kommentare)
am 04.08.2022 15:58

Aus "tkp" - DEM Schwurbler-Blog für Science & Politik...

https://tkp.at/2022/08/04/israelischer-top-experte-affenpocken-kommen-vom-mrna-impfstoff/

lädt ...
melden
antworten
Macro (811 Kommentare)
am 04.08.2022 17:41

Also alles was nicht Ihrer Meinung entspricht und nicht Ihrer Informationsquelle ist Schwurbelei? Sehr beschränktes Weltbild...
Objektiv etwas lesen können Sie wohl nicht mehr.

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 04.08.2022 18:41

Ja SVR 1 wer nicht Ihrer Meinung ist,ist ein Schwurbler

👎👎👎

lädt ...
melden
antworten
RayVaughan (873 Kommentare)
am 04.08.2022 09:51

AUF1 - ja, eh - DER österreichische Schwurblersender schlechthin....

lädt ...
melden
antworten
RayVaughan (873 Kommentare)
am 04.08.2022 09:54

Übrigens hast Du noch immer nicht ausgeführt, ob Du gemäß Deines medizinischen Verständnisses (z.B. "die Behandlung von Kindern mit Leukämie mittels Chemotherapie ist völlig falsch" oder "Lungenentzündungen sind mittels Kalt-Warm-Bädern heilbar") für den Covid-Infektionsfall eigentlich schon einen "Schulmedizinbehandlungsverzicht" unterschrieben hast....

lädt ...
melden
antworten
RayVaughan (873 Kommentare)
am 04.08.2022 10:03

Im Übrigen belegte diese Frauenärztin nicht, dass Covid-Impfungen zu weniger Schwangerschaften und mehr Fehlgeburten führen:

https://faktencheck.afp.com/http%253A%252F%252Fdoc.afp.com%252F9QX6GK-1

Aber was zählen schon Fakten in der Welt von Danube & Co?

lädt ...
melden
antworten
was_bisher_geschah (1.171 Kommentare)
am 04.08.2022 08:34

Der Artikel enthält 14 durchnummerierte Quellenverweise.
Könnten die OÖN diese Quellen bitte mit Links offenlegen?

lädt ...
melden
antworten
RayVaughan (873 Kommentare)
am 04.08.2022 09:52

Originalartikel lesen:

https://science.apa.at/power-search/1343679239273598163

da sind die links drin....

lädt ...
melden
antworten
Auron26 (137 Kommentare)
am 03.08.2022 21:16

Natürlich....

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen