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Diagnose: "Entzündung des Gehirns"

Von Claudia Riedler, 11. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Diagnose: "Entzündung des Gehirns"
Typische Symptome einer Enzephalitis: Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen Bild: colourbox.de

Neben FSME gibt es auch viele andere Ursachen für eine Enzephalitis – eine Patientin berichtet, wie sie die Erkrankung erlebt hat.

"Ich habe es selbst kaum wahrgenommen, mein Gedächtnisverlust fiel vor allem meinem Mann und anderen in meiner Umgebung auf", sagt Verena K. (Name von der Redaktion geändert). Weil sie Stress im Beruf hatte und gerade ein Haus baute, hielt man ihre Probleme für ein Burnout. "Ich fuhr auf Reha, kurzfristig ging es mir besser, aber dann wurde es schlechter. Ich hatte Gedächtnisausfälle und epileptische Anfälle. Ich hab selbst keine Erinnerung daran", sagt die 48-Jährige. Erst im Neuromed Campus des Kepler-Uniklinikums diagnostizierte man: Enzephalitis. Das war mehr als ein halbes Jahr nach den ersten Symptomen.

Eine Enzephalitis ist eine Entzündung des Gehirns. Eine der häufigsten Ursachen ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch Zecken übertragen wird. 2018 wurden österreichweit 171 Fälle registriert, das ist die höchste Neuerkrankungsrate seit mehr als 20 Jahren. Aber auch andere Erreger – insbesondere aus der Gruppe der Herpes-Viren – können eine Gehirnentzündung verursachen. Durch klimatische Verschiebungen und Reiseaktivitäten kommen selbst "exotische" Krankheitsverursacher wie etwa das West-Nil-Virus vor.

Häufiger werden auch die autoimmunologischen Enzephalitiden. Autoimmun bedeutet, dass sich das Immunsystem gegen körpereigene Bestandteile richtet – in diesem Fall gegen Nervenzellen des Gehirns. Bei etwa der Hälfte der Enzephalitis-Patienten bleibt die Ursache unklar. "Auch bei mir ist sie nicht bekannt. Ich bin aber gegen FSME geimpft", sagt Verena K. Sie wurde im Neuromed Campus mit Medikamenten behandelt. Zwei Jahre war sie immer wieder im Spital, "nach etwa vier Jahren habe ich die Tabletten abgesetzt, jetzt muss ich nur mehr zu jährlichen Kontrollen ins Krankenhaus."

Die Therapie hängt von der Ursache der Enzephalitis ab. Für einzelne Erreger existieren spezifische Gegenmittel, so zum Beispiel für das Herpesvirus. Jedoch gibt es auch Mikroorganismen, gegen die es keine solchen Mittel gibt. "Da die Autoimmun-Enzephalitis selten ist, bleiben viele Fragen hinsichtlich der idealen Therapie offen. Ein frühzeitiger Beginn verspricht die besten Heilungschancen", sagt Judith Wagner, Neurologin am Kepler-Uniklinikum.

Erinnerungen sind weg

Vier Jahre nach der Diagnose kann Verena K. wieder arbeiten. "Für mich ist die Sache ausgestanden. Nur viele Erinnerungen sind weg", sagt sie. Langfristig Erlerntes wie etwa Autofahren sei ihr aber erhalten geblieben. Primar Tim von Oertzen, Neurologe im KUK, empfiehlt als Vorsorge die Impfung: "Vor einigen Enzephalitis-Formen kann man sich durch eine Impfung schützen, zum Beispiel FSME, Masern, Röteln und Mumps. Bei Auslandsaufenthalten sind die Impfempfehlungen der Tropeninstitute, etwa gegen Japanische Enzephalitis, zu beachten."

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Autorin
Claudia Riedler
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Claudia Riedler
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2  Kommentare
2  Kommentare
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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 11.12.2019 12:56

Derartige Artikel müssten korrekter Weise als Pharma-P.R. gekennzeichnet werden !

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metschertom (8.070 Kommentare)
am 11.12.2019 07:22

Genau solche Symptome treten bei fast allen Politikern auf! Sollte man die zwangsimpfen lassen?

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