Corona: "Eine ganz andere Krankheit als vor einem Jahr"
Der Innsbrucker Infektiologe und Direktor der Uni-Klinik für Innere Medizin, Günter Weiss, sieht Corona mittlerweile als "ganz andere Krankheit als noch vor einem Jahr".
Das Virus habe sich mittlerweile "eingereiht in andere saisonale respiratorische Infektionen beziehungsweise Erkrankungen", sagte Weiss. Vor einem Jahr habe man im Zuge der Delta-Variante noch "schwere Fälle" festgestellt – dies habe sich "dramatisch geändert".
"Die Wahrscheinlichkeit, an Corona zu versterben, ist eine sehr geringe geworden", erklärte er. "Eine Lunge, die aufgrund einer Corona-Infektion komplett versagt, haben wir seit Februar glücklicherweise nicht mehr gesehen", ortete der Mediziner eine deutliche Änderung der Situation, etwa aufgrund der überwiegend milden Omikron-Variante und der verbesserten Immunitätslage durch Impfungen und/oder durchgemachte Infektionen.
Im März 2020 veröffentlichte Professor John Ioannidis, einer der meist-zitierten Wissenschaftlern weltweit, eine Schätzung des IFR (Infektionssterblichkeitsrate), basierend auf den Daten der „Diamond Princess“, eines der ersten Kreuzfahrtschiffe, die unter Quarantäne gestellt worden waren. Damals schätzte er die Infektionssterblichkeitsrate auf 0,15 Prozent.
Die hoher Anzahl von offiziellen Corona-Toten geht hauptsächlich auf die originelle Zählweise (mit oder an) und unglaubliche Fehler bei der Behandlung der Patienten zurück.