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"Ich kämpfe, sonst wäre ich längst tot"

Von Barbara Rohrhofer, 20. Jänner 2018, 00:04 Uhr
"Ich kämpfe, sonst wäre ich längst tot"
Kardiologin Regina Steringer-Mascherbauer musste sich gegen Vizestaatsmeisterin Martina Penz geschlagen geben. (privat)

Martina Penz leidet an Lungenhochdruck. Dank guter Therapie ist sie sportlich erfolgreich.

"Elf Pokale stehen in meinem Zimmer. Ich hab’ sie erst heute wieder gezählt", sagt Martina Penz. Die amtierende Landes- und Vizestaatsmeisterin im Behindertensport weiß, was es heißt, zu kämpfen. Nicht nur um Sport. Auch im Leben. Die Ennserin kam mit mehreren Fehlbildungen zur Welt.

"Das Kiefer war nicht vollständig ausgebildet, das Herz hatte ein Loch, die Lunge hatte Defekte", erzählt die Frau, der auch das linke Ohr fehlt. Die linke Hand ist missgebildet. Die halbe Kindheit hat Martina Penz im Krankenhaus verbracht. Dass sie noch lebt, ist der ärztlichen Kunst und dem Kampfgeist der jungen Frau zu verdanken, die trotz ihrer Leiden einem 40-Stunden-Job am Stadtamt Enns nachgeht und nebenbei die Berufsreifeprüfung gemacht hat.

Gut weiterleben mit der Pumpe

Zwei Jahre nach einer Lungenoperation im Jahr 2002 entwickelte sich bei der heute 38-Jährigen Lungenhochdruck. "Ich hatte Schmerzen in der Brust, mir war schwindelig und ich bekam schlecht Luft", beschreibt sie Symptome, mit denen sie ins Ordensklinikum der Elisabethinen nach Linz kam.

Hier lernte sie Regina Steringer-Mascherbauer kennen, die das Zentrum für Pulmonale Hypertension aufgebaut hat. Die Oberärztin hat den Lungenhochdruck bei Martina Penz sofort erkannt und behandelt. Anfangs mit Sprays und Tabletten, die Ende 2014 ihre Wirkung verloren. "Da haben wir uns entschlossen, eine Pumpe im Bauch zu implantieren, die regelmäßig jene Medikamente abgibt, die Martina zum Leben braucht", erklärt die Ärztin. Alle drei Wochen muss die Sportlerin zur Nachfüllung ins Ordensklinikum kommen. "Ohne dieses Medikament könnte ich weder arbeiten noch Tischtennisspielen." Zum Stiegensteigen und Einkaufen braucht sie "Sauerstoff", den sie in einem Rucksack mit sich führt. "Nur beim Tischtennisspielen brauche ich ihn nicht, weil ich meinen Schlag großteils aus dem Stand durchführe."

Tischtennis mit der Ärztin

Weil sie sich schon 14 Jahre lang kennen, hat Martina Penz ihre Ärztin zum Tischtennis-Wettkampf in den Räumlichkeiten des Behindertensportvereins BBRZ in Linz aufgefordert. Hier trainiert sie zweimal pro Woche. "Mich freut’s unheimlich, dass es Martina so weit geschafft hat", sagt Regina Steringer-Mascherbauer. Und muss sich nach wenigen Minuten gegen die Tischtennis-Könnerin geschlagen geben. Dass sie gewinnt, ist für die Lungenhochdruck-Patientin ja nichts Neues. Gewonnen hat sie auch aus medizinischer Sicht. Denn bis zum Jahr 2000 gab es für diese Erkrankung keine Behandlung. Betroffene hatten eine Überlebenserwartung von knapp drei Jahren. Martina Penz weiß um dieses Glück im Unglück, nimmt den Tischtennisschläger in die Hand und geht zurück zum Training.

Vorher aber verrät sie noch ihr Lebensmotto: "Niederfallen, aufstehen, weitergehen." Klingt einfacher als es ist, sagt sie und fordert ihren nächsten Gegner heraus.

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1  Kommentar
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nordlicht (1.479 Kommentare)
am 24.01.2018 07:59

Eine bewundernswert tapfere Fau! Alles Gute!

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