CD-Besprechung: Como weiß, was sie will
Sie mag es, zu reden, Positionen auszutauschen und Sichtweisen klarzumachen. Deshalb schreibt sie auch Lieder. Dass sie diese ursprünglich lieber für sich behalten hätte. Ein Gespräch über ihr Debütalbum "Music Diary".
Glücklicherweise gab es Menschen, die Como – "mein Spitzname" – vor den Vorhang geholt haben. Da steht sie nun. Eine selbstbewusste junge Frau, die nach einem sehr intimen, persönlichen und damit wahren Debütalbum ("Music Diary") auf dem Weg zum Nachfolger ist. "Hallelujah" ist ein erster hörbarer Schritt dorthin, wo es Como vielleicht hinziehen wird. Nicht autobiographisch, sondern fiktiv, musikalisch spannend und inhaltlich mit klarer Botschaft.
In dem Lied geht um das Bild einer modernen Frau, die zu ihrer Sexualität, ihrer Lust und ihrer Weiblichkeit steht. Verpackt hat das Como in die Geschichte "eines weiblichen Engels, der sich nicht an die Regeln hält und zurück zur Erde geschickt wird, wo er sich wohler fühlt, weil zum Menschlichen auch die Sünde gehört".
"Hallelujah" ist noch kein Vorbote für ein zweites Album, von dem Como noch keinen Veröffentlichungstermin weiß, aber sicher ist, dass es rockiger wird. Die Perfektionistin in ihr braucht Zeit. Lieder hat sie genug. Die passieren, entwickeln sich aus Skizzen, die ihren Gedanken entspringen. An Themen mangelt es der hübschen jungen Frau mit der auffälligen Haarpracht auch nicht.
Wäre sie nicht Musikerin, hätte sie die Politik gereizt. Da es ihr um Inhalte geht, scheint sie in der Musik im Moment besser aufgehoben – muss aber kämpfen, damit man ihr zuhört. "Das ist so, wenn man in Österreich Musik macht", sagt sie und lacht. Sie weiß Bescheid. www.como-music.com