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Nicht nur Kinder brauchen Märchen

Von Helmut Atteneder, 28. Mai 2021, 18:08 Uhr

Volksoper: Premiere von Stephen Sondheims Musical „Into the Woods” am 27.5.

Mit 765 Vorstellungen en suite gehört Stephen Sondheims „Into the Woods” nicht gerade zu den 100 erfolgreichsten Musicals, gewann aber mehrere Tony-Awards und wurde 2014 mit Meryl Streep als Hexe höchst erfolgreich verfilmt. Nun flimmert das Rapunzel-Aschenputtel-Märchenwald-Musical über die Bühner der Wiener Volksoper und hatte dort am Donnertag erfolgreich Premiere.

Olivier Tambosi und Simon Eichenberger inszenierten das Gute-Laune-Stück in einer fantastischen Bilderwelt von Frank Philipp Schlößmann und in ebenso verspielten Kostümen von Lena Weikhard mit Schwung, Elan und mit viel Liebe zum Detail und dabei ganz dem märchenhaften Plot folgend. Viel Tiefsinn lässt sich auch aus dem psychologisch analysierenden zweiten Teil nicht herauslesen. Denn das „Es war einmal – später“, wo Aschenputtel ihres weiterhin aufreißerischen Prinzen überdrüssig wird und sich kurzerhand anders entscheidet, bringt zwar etwas Aufruhr in die heile disneysche Zwergenwelt, aber weder das emanzipierte Rotkäppchen noch die Kehrtwendungen der anderen Grimm-Figuren gehen wirklich in die Tiefe, bescheren aber einen Abend unbeschwerten Vergnügens, ohne jedes Wort und jeden Ton zweimal auf die Waagschale legen zu müssen. Eines ist „Into the Woods” auf jeden Fall, das Musical mit der wahrscheinlich längsten Inhaltsangabe – eben beinahe der ganze Grimm in gut zweieinhalb Stunden.

Musikalisch große Hits gibt es kaum, aber dafür ist die Musik Sondheims in der Broadway-typischen hervorragenden Instrumentation von Jonathan Tunick ein höchst lustvoll abwechslungsreiches Sammelsurium an Stilen, Rhythmen und Besetzungen, was Wolfram-Maria Märtig, der das Dirigat von James Holmes aufgrund der coronabedingten Verschiebungen übernommen hatte, mit dem Volksopernorchester höchst klangfreudig und beschwingt umsetzt.

Der große Erfolg ist einer sehr überzeugenden und geschlossenen Ensembleleistung zu verdanken, angeführt von Hausherrn Robert Meyer als Erzähler bis hin zu Erika Pluhar als furchterregende Stimme der Riesin.

Fazit: Ein märchenhafter Abend – nicht nur für Kinder, dafür mit viel Gespür für lockere, aber dennoch nicht zu allzu seichte Unterhaltung.

Autor
Helmut Atteneder
Redakteur Kultur
Helmut Atteneder

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