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Kopfhörer #89: Wet Leg sprühen vor Begeisterung

Von Reinhold Gruber, 15. April 2022, 15:12 Uhr
Rhian Teasdale und Hester Chambers geben als Wet Leg die Richtung vor. Bild: Hollie Fernando

Was tun, wenn aus Spaß Ernst wird? Weiterhin Spaß haben. Das haben die Britinnen von Wet Leg.

Der Spaßfaktor wird so oft beschworen, wenn es darum geht, wie man kreativen Ausdruck so in die Spur bringt, dass es zum Vorwärtskommen reicht. Aber: Nur wer Spaß hat, hat nicht augenblicklich und automatisch Erfolg.

Bei Rhian Teasdale und Hester Chambers, den beiden hoch veranlagten Songschreiberinnen von der Isle of Wight, ist das anders. Denn mit dem reinen Spaß war es schnell vorbei, als ihre erste Single „Chaise Longue“ (sie zündet übrigens auch nach vielen Monaten des Hörens immer wieder noch wie eine Rakete) im vergangenen Jahr in den digitalen Weiten Begeisterungsstürme entfachte. Fünf Millionen Aufrufe auf Youtube waren ein Versprechen für die Zukunft, dem das Indie-Rock-Duo auf ihrem Debütalbum standhielt.

Denn auf dem schlicht „Wet Leg“ (Domino) betitelten Album sprühen sind in den zwölf Songs vor Begeisterung, egal ob sie ruhigen oder forschen Schrittes daherkommen. Die Gitarren ebnen stets den Weg, auf dem sich die Stimmen von Rhian und Hester entfalten.

Man schließt die Augen und lässt sich von „Being In Love“ verzaubern, verfällt der wunderbaren Melodie von „Loving You“. „Supermarket“ punktet mit einer lässig-coolen Harmonie, und das finale „Too Late Now“ legt noch einmal an Tempo zu, ohne zu überziehen. Genau darin liegt die Stärke von Wet Leg. Den Spaß, den die beiden haben, hört man in vielen Momenten, am kompaktesten vielleicht im wunderbar schrägen „Angelica“.

Die Lust an der Freude treibt auch Jenn Wasner an. Die US-Musikerin, die sich Flock Of Dimes nennt, ist eine Vielseitige. Das hört man „Head Of Roses: Phantom Limb“ (Sub Pop) an, einer Sammlung unveröffentlichter Songs, die in etwa zur gleichen Zeit wie ihr Album“ Head Of Roses“ entstanden sind. Was ein wenig im Verdacht einer Resteverwertung steht, entpuppt sich bei Wasner als ein spannendes Konglomerat von Liedern. Das folkig-fröhliche „Price Of Blue“ entfaltet in der hier verewigten „Tiny Desk Version“ so viel gute Laune, dass man sich gar nicht vorstellen kann, wie ruhig und introvertiert die Songwriterin auch sein kann, wie etwa in der unter die Haut gehenden Live-Version von „Hard Way“. Auch „Two“ steht die Live-Fassung so gut wie „One More Hour“.

Die langsame, die behutsame Gangart steht Wasner alias Flock Of Dimes denn auch am besten. Im grandiosen „The Weakness In Me“ hat sie einen Song ausgepackt, von dem man nicht genug bekommen kann. Das ist kein „Restl“, das ist ein feines Hauptgericht. Da stört es auch nicht, dass es sich dabei um eine Coverversion von Joan Armatrading handelt.

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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