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So klingt Österreichs ESC-Beitrag "Halo"

Von Helmut Atteneder, 11. März 2022, 08:00 Uhr
Mit Heiligenschein zurück in die Partyzone
Luca Michlmayr und Pia Maria vertreten Österreich beim Eurovision Song Contest im Mai in Turin. Bild: ORF/Huber, Zach-Kiesling

ESC: Der Dancepop-Song "Halo" von LUM!X feat. Pia Maria ist Österreichs ESC-Beitrag.

We can be CEO
Yeah, you already know
Yeah, we can be the boss
Fly higher than the gods
We’re not under control

Wenn das mal keine Ansage ist. Mit diesen Textpassagen aus der Pop-Dance-Nummer "Halo" ("Heiligenschein") wollen zwei junge Österreicher zweierlei erreichen: der Jugend nach gut zwei Jahren Feierpause einen Wohlfühlsong zum musikalischen Vorglühen und Partymachen liefern und im Mai für Österreich den Eurovision Song Contest (ESC) gewinnen.

Gestern wurde der Song samt Video à la Falcos "Amadeus" im ORF-Zentrum offiziell vorgestellt, um acht Uhr wurde er auf Youtube veröffentlicht. Hinter dem Vorhaben steht das jüngste Duo, das jemals die rot-weiß-roten Fahnen beim europäischen Wettsingen vertreten hat: der 19-jährige DJ und Produzent Luca Michlmayr alias LUM!X aus Rohrbach im Mühlviertel und Pia Maria, 18-jährige Maskenbildnerin am Tiroler Landestheater.

So klingt der Song:

Michlmayr, der auch in Mailand wohnt, ist in der Electro-Szene bereits eine Nummer: 400 Millionen Spotify-Streams und mit "Monster" dreimal Platin, einmal Gold, sprechen für sich. Pia Maria ist dagegen ein unbeschriebenes Blatt, wiewohl die Tirolerin nach langer Suche "die Nummer auch dersungen hat", sagt Eberhard Forcher. Der Musikexperte hatte zunächst vorsichtig bei der Band Bilderbuch und dem Lichtenberger Electro-Swinger Parov Stelar für den ESC angefragt, beide hatten dankend abgelehnt. Stelars Ex-Manager Günter Unger brachte LUM!X ins Spiel.

ORF-Programmchefin Stefanie Groiss-Horowitz ist ob des österreichischen Beitrags enthusiasmiert: "Wir haben uns goldrichtig entschieden, das Lied ist fröhlich und rotzfrech. Ein Stimmungsaufheller für Europa." Eberhard Forcher sieht es ambivalenter: "Du weißt beim Song Contest nie, was gerade gut ankommt. Deutschland, England oder Belgien treten mit Balladen an. Bei unserem Auftritt wird es auch ganz stark auf die visuelle Umsetzung ankommen."

Mit Heiligenschein zurück in die Partyzone
Präsentation im ORF Bild: ORF

Keine Angst vor großem Flop

Derartiges Gedankengut kennt Michlmayrs Kopf gar nicht. Warum er und Pia Maria mit "Halo" den Song Contest (das Halbfinale ist am 10. Mai, die Finalshow vier Tage später) gewinnen werden? "Weil es ein Party-Song mit Botschaft ist. Wiedereröffnung, ausgehen, Spaß haben. Außerdem ist es eine Topnummer, die im Radio genauso gut laufen wird wie bei Streamingdiensten", sagt der 19-Jährige.

Seine Partnerin pflichtet ihm bei: "Wir wollen motiviert drangehen und den Spaß nicht verlieren. Dann kann es nur gut gehen." Einen veritablen Karriereknick, falls das Projekt ESC mit dem Dance-Pop-Song schiefgehen sollte, fürchten sie nicht. Luca Michlmayr: "Selbst wenn wir Letzte werden, was ich nicht glaube, ist die Erfahrung unbezahlbar. Und mit 18 und 19 Jahren ist eine Karriere so oder anders nicht vorbei. Wir starten sowieso durch."

Ob er jetzt in Rohrbach so etwas wie ein großer Sohn ist? "Ich habe nur Gutes gehört! Ich glaube, Rohrbach steht hinter mir, ich bin stolz darauf, Rohrbach zu vertreten. Ich erwähne das auch immer sehr gerne. Ich bin Rohrbacher und werde immer Rohrbacher sein."

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Das sagen unsere Experten:

Pro: Hola, da geht die Post ab! LUM!X und Pia Maria lassen mit ihrer fetzigen Dancefloor-Pop-Nummer nichts anbrennen und geben von der ersten Sekunde an Gas. "Halo" ist ein fast schon wütender Schrei nach Party, Spaß und Lebensfreude – in einer von Pandemie und Ukraine-Krieg überschatteten Zeit gar kein schlechtes Motto: Trübsal raus, Lebenslust rein. Der Song ist zwar nicht gerade anspruchsvoll, bleibt aber im Ohr und geht sofort in die Füß’. Österreich hebt sich damit endlich wieder einmal vom üblichen Brei aus dramatischen Songcontest-Balladen – wie aus Deutschland oder der Schweiz – ab und wird damit im Gedächtnis bleiben. Mit einer extravagant-ausgeflippten Show auf der Bühne sind die Chancen intakt. Das Ticket fürs Finale ist gebucht. Und wenn nicht? Dann hatten wir wenigstens 2:39 Minuten Spaß. Und das ist in Zeiten wie diesen auch schon viel. – Herbert Schorn, Redakteur Kultur und Medien

Contra: "Halo" beginnt überfallsartig und hört nach 2:39 Minuten ebenso auf. Dazwischen ist austauschbare Dancemusik zu hören. Ein musikalischer Durchlaufposten. Klar, ich bin längst viel zu alt für diese Art von Musik, aber die Bühne des Eurovision Song Contests steht auch nicht gerade für diskoaffines Publikum. Warum also ein Dance-Pop-Song? Gute Laune verbreiten wäre einfacher gegangen. Vielleicht sogar – ganz altmodisch – wieder mal mit deutschem Text. Interessant wird auch die optische Umsetzung. DJ, Sängerin – und sonst? Windmaschine, Stroboskop, wie verrückt herumspringende Tänzerinnen und Tänzer und dann "Autriche, zero points"? In Anbetracht der düsteren Zeiten ein vernachlässigbares Problem. Und der ESC-Sieger kann (und soll) heuer nur Ukraine heißen. – Helmut Atteneder, stv. Ressortleiter Kultur und Medien

Die jungen Künstler im Interview:

Eurovision Song Contest

Insgesamt 40 Nationen treten nach dem Ausschluss von Russland beim 66. Song Contest an, der im Mai in Turin unter dem Motto „Der Klang der Schönheit“ über die Bühne geht. Während fünf Länder (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Gastgeber Italien) bereits fix qualifiziert sind, singen die 35 weiteren Nationen in den beiden Semifinalshows am 10. und am 12. Mai um den Einzug ins große ESC-Finale am 14. Mai. Als Moderatoren durch den Abend führen Laura Pausini und Mika.

Österreich tritt mit LUM!X feat. Pia Maria und "Halo" im ersten Halbfinale an. Hinter LUM!X steht der 19-jährige DJ und Produzent Luca Michlmayr aus Rohrbach im Mühlviertel.

Vergangenes Jahr triumphierte in Rotterdam (Niederlande) die römische Rockband Maneskin mit "Zitti e buoni". Österreichs Beitrag „Amen“ von Vincent Bueno schied bereits im Halbfinale aus.

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Autor
Helmut Atteneder
Redakteur Kultur
Helmut Atteneder

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16  Kommentare
16  Kommentare
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u25 (4.955 Kommentare)
am 11.03.2022 14:08

Garantiesch3in für die hinteren Plätze

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pferdekopf (3.039 Kommentare)
am 11.03.2022 11:41

Ist eigentlich egal, der Sieger steht eh schon fest. Die Ukraine. Der ESC ist und war schon immer unpolitisch (satire off) - eigentlich schade, die Grundidee war ja ein Friedensprojekt ; die Völkerverständigung durch Musik

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santabag (5.939 Kommentare)
am 11.03.2022 13:12

Nimmt die Ukraine überhaupt daran teil?

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 11.03.2022 21:47

Meines Wissens nach nicht - Russland auch nicht.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 11.03.2022 21:48

Als ob das irgend eine Rolle spielen würde - seit ca. 20 Jahren ist der Wettbewerb verkommen.

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shakesbeer (1.048 Kommentare)
am 11.03.2022 11:34

Naja, scheinbar gehts da ja eh nur um den Olympischen Gedanken ... Es gibt viel Schlimmeres ... Heintje oder Heino zum Beispiel :-D

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nichtschonwieder (8.489 Kommentare)
am 11.03.2022 11:25

"Botschaft"? Seh ich weit und breit keine.....
Und auch sonst nur für schlichte Gemüter in der Disco als Popowackler.

Und warum soll Ukraine gewinnen?
Ich dachte, da gehts um einen Gesangswettbewerb oder zumindest heisst es so.
Haben damals im Jugokrieg auch die kriegführenden Länder gewonnen?

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Rozbua (548 Kommentare)
am 12.03.2022 14:31

äh...ja!

https://de.wikipedia.org/wiki/Eurovision_Song_Contest_1993

..und unser Tony Wegas ist nur deshalb nicht komplett durchgefallen, weil "Nachbar in Not" Bosnien-Herzegowina sich mit 12 Punkten bedankt hat.

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( Kommentare)
am 11.03.2022 11:24

Die Musik reißt einem mit, aber nix neues in der Diskoszene 👍
Das Video ist ein billiger Versuch der Neujahrskonzert-tanzereien 👎

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 11.03.2022 11:12

👎
reicht sicher für einen der letzten Plätze
Hauptsache dabei sein🤣

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santabag (5.939 Kommentare)
am 11.03.2022 14:18

Etwas mehr Patriotismus dürfte man von von der rechten Reichshälfte aber schon erwarten ....

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bibsi43 (278 Kommentare)
am 11.03.2022 10:08

An die schlechten Kommentar - hört euch das einfach nicht an und schaltet immer Ö-Regional ein.
Ich finde es sehr mutig und endlich mal was flottes und kein Heul-Lied. Wünsche ihnen viel Erfolg

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majere (25 Kommentare)
am 11.03.2022 09:17

Hahaha, alles drinnen: "Lalala" als Refrain, Autotune, superdummer Text ... was will man mehr? Erinnert irgendwie an Leila K. (die fand ich allerdings gut). Schickt die beiden los, dabei sein ist alles. 1/3 der Länder hat in den letzten Jahren so ein Potpourri auch geschickt. Lalalalalala, we can be CEO, lalalalala.

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RobertReason (3.014 Kommentare)
am 11.03.2022 09:15

grauenhafte Musik.

Wer so jemanden nominiert, unfassbar, wie schlecht.

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soling (7.432 Kommentare)
am 11.03.2022 08:22

Die Reisekosten sind reine Geldverschwendung !!

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nichtschonwieder (8.489 Kommentare)
am 11.03.2022 11:27

Wie meistens. Aber zahlen eh wir TV Kunden.

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