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Harry-Potter-Darsteller wird 30

Von nachrichten.at/apa, 23. Juli 2019, 14:07 Uhr
Harry-Potter-Darsteller wird 30
Daniel Radcliffe hat allen Grund zur Freude: Er hat den Sprung vom gefeierten Kinderstar zum seriösen Schauspieler geschafft. Am 23. Juli 2019 wurde er 30 Jahre alt. Bild: EPA

Als Darsteller des bebrillten Zauberschülers mit der Blitznarbe prägte Daniel Radcliffe eine ganze Generation. Der Schauspielerei blieb er auch abseits der Harry-Potter-Saga treu - und bevorzugt ungewöhnliche, anspruchsvolle Rollen.

Seine gesamte Jugend - und damit ein Drittel seines bisherigen Lebens - verbrachte der Schauspieler am Set der acht Harry-Potter-Filme, die auf den Büchern von J.K. Rowling basieren. Vor den Augen der ganzen Welt wuchs er vom zehnjährigen Jungen zum zwanzigjährigen Mann heran und blieb auch lange nach dem letzten Film der Reihe in den Köpfen der Menschen eng mit seiner Rolle verbunden. "Ich denke, ich muss mich damit abfinden, dass ich für einige Leute immer Harry Potter sein werde", stellt der Schauspieler 2012 fest. 

Harry-Potter-Darsteller wird 30
So kennen Daniel Radcliffe die meisten: Als Harry Potter verzauberte er von 2001 bis 2011 die Fans der Harry-Potter-Filme. (Hier im Bild: Daniel Radcliffe im 3. Teil "Harry Potter und der Gefangene von Askaban") Bild: ORF

Die Zeit in den Filmsets, die sein Leben maßgeblich geprägt hat, möchte er nicht missen. Er blickt dankbar darauf zurück. Viele enge Freundschaften seien aus den Dreharbeiten für Harry Potter hervorgegangen, er habe viel gelernt und von der Arbeit mit begabten Schauspielern und Regisseuren profitiert. 

Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie, um einen Überblick über die wichtigsten Stationen in Radcliffes beruflichem Leben zu erhalten.

Die Schattenseiten des Kinderstar-Daseins

Auf die Frage, ob er es vermisse, keine "normale" Kindheit gehabt zu haben, antwortete Daniel Radcliffe einst: "Ich kenne kein anderes Leben. Was andere Leute als ungewöhnlich ansehen, ist für mich Normalität, und ich habe jede Sekunde davon genossen." Aber der Weltruhm, den ihm seine Rolle als Harry Potter einbrachte, hat natürlich auch seine Schattenseiten. Vor einigen Jahren erzählte Radcliffe in einem Interview mit der Rundfunk-Zeitschrift "Radio Times", dass er sich aus Angst vor begeisterten Fans nicht in die Londoner U-Bahn traue. Er fürchte, in den engen Wägen Fan-Hysterien auszulösen, sagte er, weshalb er es vermeide, mit der sogenannten Tube zu fahren. 2014 erzählt er außerdem, dass er nach seinem Welterfolg als Harry Potter immer einen Leibwächter an seiner Seite benötige. "Das klingt so dämlich. Aber ich kann die Paparazzi nicht selber unter Kontrolle halten. Und die tauchen nun einmal überall auf, wo ich hingehe", erklärte er.

Die enorme Erwartungshaltung fremder Menschen und die ständige Beobachtung hinterließen auch gesundheitliche Spuren bei dem Schauspieler. 2012 gestand Radcliffe, im Alter zwischen 18 und 20 Jahren Alkoholprobleme gehabt zu haben. Als Ursache sieht er rückblickend den Wunsch, Hemmungen abzubauen: "Jedes Mal, wenn ich feiern gehen wollte, wurden die Handykameras gezückt. Das hat mich gehemmt, und was ist der einfachste Weg, Hemmungen abzubauen? Mit Alkohol geht das schnell." Sein damaliges Verhalten entspreche aber nicht seinem wahren Ich und er habe sich inzwischen von seinen Alkoholproblemen gelöst, betont er. 

Er habe verdammt viel Glück gehabt und seinen Eltern viel zu verdanken, erläuterte Radcliffe 2016 im Hinblick auf die negativen Folgen zu frühen Ruhms. "Die Wahrscheinlichkeit, dass man abstürzt, gerade wenn man jung berühmt wird, ist sehr hoch. Ich hatte das Glück, dass mein Umfeld mir so gut wie möglich private Momente verschafft hat." Sobald man sich mit der Rolle verwechsle, werde man irre. "Meine Eltern haben mich da ganz gut durchgeschleust, aber wenn ich mal Kinder habe, möchte ich ihnen das ungern zumuten", erklärt Radcliffe, warum er seine Kinder - sofern er in Zukunft welche haben sollte - gerne vor Berühmtheit schützen würde.

Harry-Potter-Darsteller wird 30
Süße zehn Jahre war Radcliffe jung, als er die Rolle als Zauberschüler Harry Potter übernahm. Bild: EPA

Erfolge abseits von Harry Potter

Der Brite sagt, er werde immer stolz darauf sein, dass er Harry Potter spielen durfte. Es sei ihm allerdings peinlich, dass er mit einer Arbeit so viel Geld verdient habe, die ihm so viel Spaß mache. "Und das ist einer der Gründe, warum ich so hart an mir arbeite. Ich will beweisen, dieses Geld auch wert zu sein."

Noch während der Drehtermine für die Harry-Potter-Filme fasste der britische Schauspieler deshalb am Broadway Fuß. Er sorgte dabei für einen kleinen Skandal, als er 2007 - mitten zu Spitzenzeiten der Harry-Potter-Filme - nackt für das Theaterstück "Equus" auf der Bühne stand. Doch für Radcliffe war das Stück eine sehr prägende Erfahrung: "Die Zeit, in der ich mich als Schauspieler am erfülltesten gefühlt habe, war die Zeit mit 'Equus' am Broadway. Das war einzigartig", blickt er 2012 in einem Interview auf seine Rolle in dem Theaterstück zurück. Weiters verrät er, dass er sich bei "Equus" erstmals selbst für einen Schauspieler hielt und nicht mehr für ein Kind, das nur so tut. 

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Aufreger: Daniel Radcliffe steht ab 2007 nackt für das Broadway-Stück "Equus" auf der Bühne. Bild: Reuters

Doch "Equus" blieb nicht die einzige Broadway-Erfahrung für Radcliffe. 2011 sang und tanzte er in dem Musical "How to Succeed in Business Without Really Trying", 2014 ergatterte er die Hauptrolle in  "The Cripple of Inishmaan" und 2016 stand er für das Stück "Privacy" auf der Bühne. Zuletzt spielte er bis Anfang des heurigen Jahres im Stück "The Lifespan of a Fact" mit.

Vom gefeierten Kinderstar zum seriösen Schauspieler

Daniel Radcliffe eroberte also nicht nur die Herzen unzähliger Harry-Potter-Fans, sondern auch die Kinoleinwände und Theaterbühnen der Welt, selbst nach dem Ende der Harry-Potter-Saga. Sein Erfolg beruht auf harter Arbeit: "Nicht arbeiten, wie geht das? Das weiß ich gar nicht. Verschwände ich jetzt ein Jahr von der Bildfläche, würde man mich vergessen. Ich muss dranbleiben", sagte er 2012 in einem Interview mit dem GQ-Magazin über seine Karrierepläne. Nach dem Ende der magischen Filmreihe habe er der Welt viel beweisen müssen: "Beweisen, dass man ein junger Schauspieler sein kann und keine totale Katastrophe, wenn man erwachsen wird. Das ist das - ziemlich unfaire, wie ich finde - Bild, dass Leute von jungen Schauspielern haben."

Daniel Radcliffe hatte auch vor seinem großen Durchbruch bereits kleinere Auftritte auf der internationalen Kinoleinwand. Selbst während seiner Harry-Potter-Zeit drehte er andere Filme - 2007 war er zum Beispiel in "December Boys" zu sehen.

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2007 war ein erfolgreiches Jahr für Radcliffe: Neben seinen anderen Projekten promotete er auch seinen neuesten Film "December Boys". Bild: EPA

Seine erste Kinorolle nach Harry Potter hatte er als junger Londoner Anwalt, der im Horrorthriller "Die Frau in Schwarz" ein unheimliches Kindersterben aufdeckt. "Ich erinnere mich an den ersten Tag am Set, da stand mein Name auf dem Drehplan zum ersten Mal nicht neben Harry Potter, sondern neben einer anderen Rolle - das war großartig, das war so ein gutes Gefühl", erinnert sich Radcliffe an die Dreharbeiten.

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Daniel Radcliffe in seiner ersten Fernsehrolle nach Harry Potter: "Die Frau in Schwarz" Bild: dpa

2013 schlüpfte Radcliffe für ein Filmprojekt mit dem Titel "Gold" in die Rolle des Olympiasiegers Sebastian Coe. Ein Jahr später spielte er in "Kill Your Darlings" den Dichter Allen Ginsberg. Er befinde sich in seinem Leben an einem ähnlichen Punkt wie Ginsberg zu jener Zeit seines Lebens, um die sich der Film dreht, sagte Radcliffe über sein Empfinden gegenüber der Rolle: "Wie Ginsberg damals versuche ich gerade, meine Selbstzweifel hinter mir zu lassen und ein neues Gebiet zu erforschen, um als Künstler eigenständig zu werden und Selbstbewusstsein zu entwickeln."

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Daniel Radcliffe posiert 2013 bei einem Photocall für seinen neuen Film "Kill Your Darlings"während dem Film Festival in Venedig. Bild: EPA

2016 kam Radcliffe am Set erstmals wieder mit Magie  in Berührung: In "Die Unfassbaren" engagiert er Magier für einen Coup, um sie anschließend rachsüchtig zu erledigen. Im selben Jahr sicherte Radcliffe sich eine besonders originelle Rolle: Mit so wenig Mimik wie möglich, aber größtmöglichem Ausdruck verpasst er der von Flatulenzen geplagten Leiche Manny in "Swiss Army Man" allerlei Emotionen. Weitere Filme mit dem jungen Schauspieler sind zwei Projekte, die 2017 in Cannes vorgestellt wurden: der Thriller "Escape from Pretoria" und die Action-Komödie "Guns Akimbo".

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In "Swiss Army Man" spielte Radcliffe 2016 eine Leiche. Bild: capelight pictures

Im Gespräch mit dem Guardian sagte Radcliffe einst über seine Rollenwahl: „Ich kann es auf nichts anderes zurückführen, als dass ich einen seltsamen Geschmack habe. Ich bin nicht daran interessiert, Filme zu machen, die ich zuvor gesehen habe. Wenn ich ein Drehbuch lese, gibt es nichts Aufregenderes für mich als Originalität." 

Fun Facts über den britischen Schauspieler

  • Archäologie als mögliche Berufsalternative: 
    "Wenn mir heute jemand die Pistole auf die Brust setzen und mich zwingen würde, mich für einen anderen Job zu entscheiden, dann würde ich es als Archäologe versuchen", sagte der Schauspieler 2012 in einem Interview, "ich würde gerne Zeit damit verbringen, Dinge auszugraben."
  • Großer Fan von Snape-Darsteller: 
    Der 2016 verstorbene Alan Rickman verkörperte einst den finsteren Hogwarts-Lehrer (und heimlichen Helden) Severus Snape. "Als ich Alan kennenlernte, hat er mich eingeschüchtert, wir hatten ziemlich intensive Szenen zusammen", sagte Radcliffe 2011 der US-Zeitung "Los Angeles Times". "Ich hatte manchmal regelrecht Angst vor ihm." Dann habe er ihn aber als Mentor für seine Bühnenkarriere schätzen gelernt. "Er hat mir beigebracht, dass es einer gewissen brutalen Ehrlichkeit bedarf, um auf der Bühne zu stehen", erzählte Radcliffe.
  • "Ich hätte auch gern eine Eule" - Gemeinsamkeit mit Harry Potter:
    In dem Bildband "Harry Potter - Der große Filmzauber" erinnert sich Regisseur Chris Columbus an ein ganz besonderes Zitat von Daniel Radcliffe, dass seine Ähnlichkeit zur Romanfigur Harry besonders hervorgehoben haben soll. Auf die Frage, was er mit Harry gemeinsam habe, soll der damals zehnjährige Daniel Radcliffe geantwortet gaben: "Ich denke, dass ich ein klein wenig wie Harry bin. Ich hätte auch gern eine Eule." Diese charmante Antwort erinnere stark an den bescheidenen und gleichzeitig leicht zu begeisternden Harry Potter aus der Romanvorlage.
  • Talkshow-Tipp von Donald Trump

    Daniel Radcliffe bekam vor seinem allerersten Talkshow-Auftritt im Alter von elf Jahren einen Tipp von Donald Trump. "Ich war damals noch nie live im Fernsehen aufgetreten und war total verängstigt", erzählt der Schauspieler 2016 in der US-Show "Late Night with Seth Meyers". Hinter den Kulissen habe damals auch der Geschäftsmann und heutige US-Präsident Trump auf seinen Auftritt gewartet. Dieser habe ihm empfohlen: "Erzähl ihnen einfach, dass du Mister Trump kennengelernt hast", berichtet Radcliffe. "Bis heute kann ich mich in dieses Level an Selbstbewusstsein nicht hineinversetzen", meint der Brite. 

  • Lieber Bösewicht statt James Bond:

    2016 wurde Radcliffe in einem Interview gefragt, wie er reagieren würde, wenn man ihm die Rolle des 007-Geheimagenten anbieten würde. Seine Antwort: "Ehrlich gesagt war ich nie ein riesiger Bond-Fan, aber ich finde es großartig, wie Daniel Craig ihn spielt. Ich glaube, ich wäre als Bond eher ungeeignet. Ein James-Bond-Bösewicht, das wäre klasse! Aber als Held in diesen Filmen sehe ich mich eher nicht." 

  • Soziales Engagement:

    Der Schauspieler arbeitet mit Organisationen wie "The Trevor Project" (eine Telefonseelsorge für jugendliche Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) zusammen.

  • Dyspraxie-Betroffener:

    Der Schauspieler soll an der motorischen Beeinträchtigung Dyspraxie leiden. Näheres dazu finden Sie hier.

  • Kunstliebhaber:

    Die Millionen, die er in seinen elf Jahren als Zauberlehrling verdiente, gibt Radcliffe nach eigenen Angaben unter anderem für moderne Kunst aus. So habe er sich etwa ein Schmetterlingswerk des britischen Künstlers Damien Hirst gekauft. "Die Kunst gibt einem echte Freude, Ruhe und ein Gefühl von Farbe", meint der Schauspieler.

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