Erlebnis mit zwei eingesprungenen Großmeistern
Absagen sind im Musikbusiness durchaus an der Tagesordnung.
So musste die Cembalistin Tini Mathot für das zweite Konzert des Brunnenthaler Konzertsommers, das am Sonntag in der prachtvollen barocken Wallfahrts- und Pfarrkirche stattfand, schon vor einiger Zeit absagen. Für sie sprang mit ihrem Ehemann Ton Koopman einer der bedeutendsten Organisten, Cembalisten und Dirigenten der Alte-Musik-Szene ein.
Absolute Harmonie
Doch auch die deutsche Sopranistin Bettina Pahn erkrankte plötzlich, sodass Ton Koopman und die von der ursprünglichen Besetzung übriggebliebene Blockflötistin Reine-Marie Verhagen kurzfristig ein gemeinsames Programm entwarfen, das dann gar nicht so improvisiert, sondern sehr harmonisch aufeinander abgestimmt wirkte.
Neben solistisch dargebrachten Werken musizierten die beiden Großmeister der Alten Musik gemeinsam Bachs G-Dur Sonate BWV 1035, Händels C-Dur-Sonate HWV 365 und Telemanns B-Dur-Sonate TWV 42:B4 und begeisterten das Publikum mit ihrer absolut unerschütterlichen Technik und ihrem leidenschaftlich emotionalen Zugang sowie der akribisch detaillierten und analytisch genauen Lesart.
Fazit: Trotz zweier Absagen ein grandioses Konzert, das die hohe Qualität des Brunnenthaler Konzertsommers bestens betonte. Absolut meisterhaft.
Weitere Konzerte: 21. 7. u. 25. 8., je 19.30 Uhr, sowie 1. 9., 17 Uhr. Info: konzertsommer.brunnenthal.at
Brunnenthal: Reine-Marie Verhagen und Ton Koopman, 23. 6.