Ein rockiger Staatsbesuch von Queen in Bad Leonfelden
Musicalfestwochen Bad Leonfelden: Die Produktion "Breaking Free – A Tribute to Queen" überzeugt musikalisch und tänzerisch.
Im Konzert der Sommertheater-Produktionen im Land hat sich Bad Leonfelden mit seiner beherzt und mit viel Enthusiasmus betriebenen Musical-Schiene in den vergangenen Jahren einen Logenplatz erobert. Verantwortlich dafür ist die Familie Kerbl – ganz besonders bei der aktuellen Produktion "Breaking Free – A Tribute to Queen", die am Donnerstagabend in der Sporthalle Premiere hatte.
Thomas Kerbl hat die Produktionsleitung inne, seine Frau Susanne führte Regie, ist für Idee und Konzept der adaptierten Fassung sowie für Bühne, Ausstattung und Kostüme verantwortlich. So nebenbei singt sie auch noch die Rolle der abgedrehten Londoner Bürgermeisterin namens Abigail Bishop. Tochter Laura ist in der Rolle der Deborah zu sehen und zu hören.
Wer sich an die Musik der Kultband Queen heranwagt, braucht Selbstvertrauen, Mut und gute Musiker, schließlich sind schon viele Kopierversuche kläglich gescheitert.
Hier haben die Leonfeldner einen soliden Pflock eingeschlagen. Die fünfköpfige Band unter der Leitung von Gottfried Angerer überzeugt von der ersten bis zur letzten Note restlos. Ähnliches gilt für die Rapper, Tänzer, Hip-Hopper, Breaktänzer und Beatboxer der Musical-Theatre-Academy aus Puchenau, die unter der Choreografie von Alexander Novikov zu Höchstform auflaufen.
Aber worum geht es in diesem "Tribute" eigentlich? Der Plot ist schnell und ganz einfach erzählt. Es ist eine Art "West Side Story", implantiert in ein Ghetto Londons. Zwei Gangs sind sich nicht grün, als es aber um eine Casting-Show und viel Geld geht, befreunden sich die Feinde rasend schnell. Es geht um Liebe, Drogen, Sex, Machenschaften und Tod. Letztlich wird alles wieder gut.
Die Hits der britischen Rockband "Queen" sind derzeit in Bad Leonfelden als Musical zu sehen:
Aus dem Ensemble ragt Gernot Romic heraus. Das Mitglied der Musicaltruppe des Landestheaters zeigt viel Teamgeist mit den nicht immer gänzlich überzeugenden Kollegen und reißt mit seiner Version von "Bohemian Rhapsody" eigentlich alle von den Sitzen (wenn man dem Publikum nach der Nummer Zeit fürs berechtigte Jubeln gegeben hätte). Ganz wunderbar ist auch das Tanzpaar, das "Love of my Life" aufwertet. Bei "One Vision" geht Johannes Nepomuk (Tom Sells) über seine Grenzen, als er versucht, das Original namens Freddie Mercury anzutasten. Letztlich war das Premierenpublikum am Schluss absolut nachvollziehbar aus dem Häuschen.
Fazit: Wer die Musik von Queen liebt und fantastische Tänzer sehen will, dem sei diese Produktion wärmstens empfohlen.
Mühlviertler Musicalfestwochen: "Breaking Free", Premiere in Bad Leonfelden: 18. 7.
Termine: 20., 21., 25., 26., 27., 28. Juli, sowie 1. bis 4. August
Karten: www.musikpodium.at, Tel: 07213/6397, 0664/88731969