Ein Ereignis der Kammermusik
Rémy Ballot und Iris Schützenberger (Violinen), Peter Aigner und Stefanie Kropfreiter (Bratschen) und Jörgen Fog (Cello) gestalteten bei den Brucknertagen in St. Florian Freitagabend ein Konzert, das die derzeit nicht realisierbare Aufführung von Bruckners Vierter Symphonie ersetzen sollte.
Zu den Visionen Bruckners
Das gelang sehr eindrücklich. Mit Mozarts Streichquintett g-Moll KV 516 und Bruckners Streichquintett F-Dur bot man epochale Werke; es ist vor allem Bruckners Quintett, das durch die symphonischen Dimensionen besticht. Mit deren Interpretation gelang ein ganz großer Wurf. Mozarts Finalsatz führte dorthin, in der Adagio-Einleitung entfaltete sich eine Intensität, die dem Allegro die nötige Spielfreude in die Hand warf. Es schien, als wäre dies die Einstimmung auf Bruckners grandiose Visionen, zu deren ersten Tönen das Ensemble in bestechendem Klangwillen und klarer Verinnerlichung anhob.
Diese konnten im so einzigartigen Adagio vollends Gestalt annehmen und das Zentrum bilden; dort kreierte man einen Raum, der die Weite zwischen Bruckners abgründiger Tiefe und lichter Transzendenz in ein "Jetzt" hob. (wagner)
Fazit: Bruckners Streichquintett ist ein Monument der Kammermusik – monumental war es interpretiert!