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"Die Pechbrenner", ein Glücksfall

Von Nora Bruckmüller, 20. Juni 2020, 00:04 Uhr
"Die Pechbrenner", ein Glücksfall
Der Festsaal, bestuhlt nach Sicherheitsabständen Bild: OÖN

LINZ. Eine Pestsaga beendete im Schlossmuseum Linz gekonnt die Corona-Pause.

"Ich hatte mir schon überlegt, wie ich Sie in eine heitere Stimmung versetzen könnte. Aber ich habe beschlossen, Sie in jener zu belassen, in der Sie gerade jetzt sind", sagte Alfred Weidinger Donnerstagabend im vollen Festsaal des Linzer Schlossmuseums.

Der Leiter der OÖ Landes-Kultur GmbH sprach die Schlussworte zur Premiere des Programms "Stifter mit Zither", der ersten Veranstaltung nach der Corona-Pause in der Institution auf dem Schlossberg. Weidinger tat gut daran, seinem Gefühl zu folgen. Denn der Abend, den OÖN-Volkskulturexperte Klaus Huber und Wilfried Scharf, Spezialist an der Zither, gestaltetet hatten, war beispielhaft dafür, was Kultur leisten kann: Sie ist imstande, Menschen mit Härten zu konfrontieren. Aber auf eine Weise, die das gute Gefühl verleiht, etwas erlebt, vielleicht sogar neu begriffen zu haben.

Huber las aus Adalbert Stifters "Die Pechbrenner" – eine raue Erzählung über die Zeit der Pest in der Gegend des Böhmerwalds. Die exakt 100 Besucher trennte der penibel eingehaltene Meter Sicherheitsabstand, aber einte die Erfahrung der Corona-Pandemie, was die 1847 geschriebene Geschichte nur noch brisanter und intensiver machte. Sie handelt von einer Pechbrenner-Kolonie, die sich in den Bergen abschotten wollte, aber durch die herzensgute, doch gefährlich naive Tat eins Buben dem Schwarzen Tod geweiht war.

Ein schwerer Stoff, den die klar gezeichneten Sprachbilder Stifters, die Huber mit viel Sinn für Atmosphäre vermittelte, zum bittersüßen Erlebnis machten. Scharf ergänzte den idealen, zart zwitschernden, dann wieder strengen Soundtrack zum Kopfkino. Am Ende war zweierlei gewiss: Sogar die Pest ging vorüber, und die Kultur im Corona-Jahr ist von besonderer Lebendigkeit.

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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller

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