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Der wichtigste Männerklub der Synthie-Pop-Geschichte

Von Peter Grubmüller, 26. März 2013, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Depeche Mode
Depeche Mode  Bild: APA

Depeche Mode mischten in Wien Altes und Neues erstklassig durch.

Die Kunst von Michael Matejcik ist derart begeisternd, dass man ihn auf den Schultern durch diesen Text tragen möchte. Nur hat sich der fabelhafte Harfenist aus der Slowakei den falschen Tag und die falsche Band ausgesucht, um selbst glänzen zu dürfen. Mit seinen famosen Interpretationen von Depeche-Mode-Hymnen sollte er das handverlesene Publikum am Sonntag im Wiener Museumsquartier für die britischen Synthie-Popper und deren Live-Premiere ihres 13. Albums „Delta Machine“ anwärmen. Rein kamen nur jene, die Tickets dafür gewonnen hatten oder eingeladen worden waren. Zu kaufen gab es nichts.

Das donnernde „Angel“, die Auftaktnummer und eines der fünf neuen Stücke von Depeche Mode an diesem Abend, blies die Hingabe des Harfenisten aus dem neugotischen Gemäuer. Schade für ihn, aber Matejcik wird weitere Chancen bekommen.

Harter Rock der Ur-Popper

Sobald der ewige Feschak Dave Gahan eben knabenhaft elastisch über die Bühne wirbelt, ist der musikalische Steigerungslauf angepfiffen, stampfend vor sich her getrieben vom Wiener Christian Eigner, der seit 16 Jahren mit dem Schlagzeug Tempo und Takt von Depeche Mode dosiert. Die Klammer über die seit mehr als 30 Jahren währende Karriere schloss die von Gesäusel entstaubte „Walking In My Shoes“-Version. Das von Martin Gores feiner Gitarre eingeleitete „Barrel Of A Gun“ reihte sich fein abgeschmeckt an die neueren Rock-Ambitionen der Ur-Popper. Die mystischen und düsteren Visualisierungen in gedeckten Farben auf der Leinwand (etwa zum neuen „Heaven“) kündigten an, mit welch künstlerischem Tiefgang die Tournee aufwartet, die am 4. Mai in Nizza beginnt und für die bis jetzt kein Österreich-Termin ausbaldowert wurde.

Gore, der in einem fort in Gahans Schatten zu stehen scheint, schritt dann selbst zur Mitte und ließ die Truppe mit „Only When I Lose Myself“ noch einmal Anlauf nehmen. Und es haute einen fast um: In einem überraschenden, balladesken Arrangement von „Personal Jesus“ markierte Gore durch gesangliche Virtuosität dann auch als Backing-Vokalist eine sphärenhafte Perspektive, wie im griechischen Drama der Chor. Plötzlich brach ihm die Hingabe heraus, obwohl er als Hirn der Truppe gilt, nicht als Bauch. Er ist der Mann für das Feuerwerk an genialen Ideen, für poetische Pointen, für eingängige Melodien, für scharfe Riffs. Ohne Gahan, ohne Keyborder Andrew Fletscher und ohne Eigner wäre das alles bloß pathetische Prozession. Zusammen sind die vier der wichtigste Männerklub der Synthie-Pop-Geschichte.

Nach einer Stunde und dem dann doch eher absolvierten „Enjoy The Silence“ hilft alles „Zugabe“-Geschrei nichts. Die Herren gehen ab und kommen nicht mehr zurück. Es war ein „Album Launch Event“, und der ist erledigt. Ab 4. Mai kommt die Leidenschaft.

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