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Banksy: Das Phantom der Kunstwelt

Von Lukas Luger, 25. Juli 2017, 00:04 Uhr
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   Bild: (ORF)

Er ist weltberühmt für seine Graffiti, seinen richtigen Namen kennt niemand. Wer ist der Mann, der die Kunstwelt regelmäßig in Aufruhr versetzt?

Der britische Graffiti-Sprayer Banksy ist der Großmeister der sogenannten „Street Art“. Krieg, Faschismus, Kapitalismus – seine kontroversen und gesellschaftskritischen Motive sind weltberühmt. Niemand kennt aber seinen richtigen Namen. Wer ist das Phantom, das seit 25 Jahren die Kunstszene in Aufregung versetzt und gleichzeitig ihre Mechanismen ironisch verspottet, indem es seine Werke in die Tate Gallery, den Louvre und die Steinzeit-Sammlung des British Museum schmuggelt?

Viel ist nicht über den Mann bekannt, dessen heimlich verzierte Hauswände Fans in Massen anziehen und dessen Arbeiten bei Auktionen sechsstellige Summen einbringen. Nur so viel: Er soll zwischen 40 und 45 Jahre alt sein und aus der südwestenglischen Stadt Bristol stammen. Dort tauchen 1992 die ersten Banksy-Graffiti auf, danach übersiedelt er nach London. Ab der Jahrtausendwende zeigt er dort seine Werke in selbst-organisierten Ausstellungen, allein seine Schau „Banksy vs. Bristol Museum“ verzeichnet 300.000 Besucher in nur sechs Wochen.

Den Mythos um seine Person kultiviert Banksy seit diesen Anfangstagen. Dem „Guardian“ gibt er damals sein erstes und bis dato einziges Interview. Der Journalist erinnert sich an „einen jungen, sehr netten und etwas schmuddelig gekleideten Mann, der sich als Robert vorstellte.“ Seine im Eigenverlag erschienenen Bücher firmieren unter dem Namen „Robin Banksy“, nähere Einzelheiten bleiben allerdings im Dunkeln. Die britischen Boulevardmedien machen es sich seither quasi zum Hobby, im Halbjahrestakt den „echten Banksy“ zu enttarnen.

Macht unbeeindruckt weiter

Unbeeindruckt von den Spekulationen um seine Identität, die der oscarprämierte Dokufilm „Exit Through The Gift Shop“ aus dem Jahr 2010 weiter befeuert, macht Banksy weiter. Im Flüchtlingslager Calais taucht ein Bild auf, das Steve Jobs als Flüchtling zeigt, ein Gemälde der trauernden Göttin Niobe erregt im Gaza-Streifen die Gemüter, auch in Deutschland, Italien, Jamaika und Kuba ist er aktiv. Mit einer düsteren Parodie auf die Disney-Freizeitparks namens „Dismaland“ – mit schwimmenden Flüchtlingsbooten, einer toten Cinderella und einem Pferdekarussell, vor dem ein Metzger lauert – lockt er 150.000 Menschen in die Küstenstadt Weston-super-Mare. Diesen März geht das Multitalent sogar unter die Hoteliers: In Bethlehem eröffnet er das „Walled Off Hotel“, direkt an der Mauer zwischen Israel und dem Westjordanland gelegen. Banksy wirbt damit, dass alle neun Zimmer die „schlechteste Aussicht von allen Hotels der Welt“ haben.

 

Wer ist Bansky? Das sind die fünf plausibelsten Kandidaten

  • Robert Del Naja, Sänger von Massive Attack: Die These, wonach der „Massive Attack“-Sänger und gelernte Grafiker Robert del Naja (52) Banksy sei, stützt sich auf eine Recherche des Journalisten Craig Williams. Dieser verfolgte die Entstehung neuer Banksy-Kunstwerke – und stellte fest, dass sich diese häuften, wo Massive Attack Tourstopps einlegten. Auch deutete Musikerkollege Goldie dies in einem Interview an.
  • Robin Gunningham, Innendekorateur: Wissenschafter der Londoner Queen-Mary-Universität wollen mit Hilfe kriminalwissenschaftlicher Methoden herausgefunden haben, dass es sich bei Banksy um den 1973 geborenen Robin Gunningham aus Bristol handelt. Dieser soll aus einem gutbürgerlichen Haushalt stammen, mit einer Parlamentsmitarbeiterin verheiratet sein und offiziell als Innendekorateur arbeiten.
  • Thierry Guetta, Street-Art-Künstler: Der französischstämmige Street-Art-Künstler spielte die Hauptrolle in dem von Banksy gedrehten Pseudo-Dokumentarfilm „Exit Through The Gift Shop“ aus dem Jahr 2010. Ein Ablenkungsmanöver? Denn angeblich soll der unter dem Pseudonym „Mr. Brainwash“ tätige Guetta eigentlich der öffentlichkeitsscheue Banksy sein. Der 51-jährige Guetta dementiert dies vehement.
  • Damien Hirst, Konzeptkünstler: Sind zwei der bekanntesten Vertreter der Gegenwartskunst ein und dieselbe Person? Hirst (52) arbeitete mit Banksy zusammen, gilt als Bewunderer. Der für seine Plastiken und eingelegten Tierkörper berühmt gewordene Hirst stammt aus der Kleinstadt Bristol – in der auch Banksy geboren sein soll. Ebenso übrigens wie Robert del Naja und Robin Gunningham.
  • Weibliche Künstlerin: „Niemand kann Banksy finden, weil alle annehmen, Banksy sei ein Mann“, behauptet ein kanadischer Kunstexperte. Verfechter der Theorie, wonach hinter dem Street-Art-Phantom eine Frau stecke, stützen ihre Behauptung auf den Umstand, dass Banksys Kunstwerke sich von der restlichen, männlich dominierten Street-Art-Szene stark unterscheiden.

 

 

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