85.000 Menschen bei Sommernachtskonzert in Schönbrunn
WIEN. Rund 85.000 Menschen kamen laut den Veranstaltern in den Schönbrunner Schlosspark - 20.000 weniger als im Vorjahr.
Mögen die derzeitigen Beziehungen Europas zu den USA präsidentenbedingt derzeit nicht zum Besten bestellt sein, die Wiener Philharmoniker haben am Donnerstag im Schlosspark von Schönbrunn mit ihrem Sommernachtskonzert ein versöhnliches Zeichen gesetzt - auch wenn der Titel des amerikanisch geprägten Abends mit "Rhapsody in Blue" die leichte Melancholie in sich trug.
Von Bernstein über Gershwin bis Barber hatten die Philharmoniker zu ihrem 16. Einsatz vor Schönbrunn vornehmlich US-amerikanische Tonsetzer ins Programm gehoben. Einzig am Pult verzichtete man auf amerikanische Unterstützung - zumindest auf nordamerikanische. Der Venezolaner Gustavo Dudamel, Neujahrskonzertdirigent 2017, führte die Philharmoniker über weite Strecken mit der vehementen, bläserstarken Verve einer US-Militärkapelle durch den vom ORF übertragenen Abend.
Der bestand zum einen aus US-Klassikern wie Leonard Bernsteins "Candide"-Ouvertüre, Samuel Barbers stets berührendem "Adagio for Strings", dem Patriotismusschunkler "Stars and Stripes Forever" von John Philipp Sousa oder George Gershwins titelgebender "Rhapsody in Blue". Bei letzterer stand den Philharmonikern als Klaviersolistin Shootingstar Yuja Wang mit gewohnt lässiger Interpretation und ebensolchem Outfit zur Seite - ein reizvoller Kontrast.
Zugleich wären die Wiener Philharmoniker nicht die Wiener, wenn sie bei aller Vorbeugung vor dem US-Oeuvre nicht auch nach den verbindenden Werken von Grenzgängern gesucht hätten. So kam der 1872 in Boston uraufgeführte "Jubilee Waltz" von Johann Strauß Sohn ebenso zu Ehren wie der selbst gewählte Wiener Hollywoodexilant Max Steiner mit seiner "Casablanca"-Suite.
Der 4. Satz aus Antonin Dvoraks Symphonie aus der Neuen Welt rundete samt Lichtshow auf der Schlossfassade das musikalische austro-amerikanische Freundschaftsfest ab, für das sich heuer 85.000 Freunde der klassischen Musik, der frischen Temperaturen und des freien Eintritts eingefunden hatten. Dies waren - mutmaßlich wetterbedingt - knapp 20.000 weniger als im Vorjahr, als man die Rekordzahl von 104.500 Zuschauer zählte. Dennoch ließen sich wieder Tausende auch von dem dank eines vor dem Konzert niedergegangenen Gewitters nassen Rasen vor der Gloriette nicht abschrecken. Schließlich hatte man von dort, obgleich eigentlich außerhalb des Veranstaltungsareals, nun bereits zum dritten Mal freie Sicht auf die Bühne, spielten die Philharmoniker doch wie bereits in den beiden Vorjahren direkt vor der Gartenfront des Schlosses Schönbrunn.
Und ungeachtet vorheriger Regengüsse behielt man eine weitere Neuerung der vergangenen Ausgaben an diesem Juniabend bei: War das Sommernachtskonzert in seinen Anfangsjahren ein Garant für mieses Wetter gewesen, blieb es auch 2019 während des eigentlichen Konzerts trocken. Mit den Amerikanern wollte es sich der Wettergott wohl nicht verscherzen.
Wo war Kurz? Er ist gar nicht neben Dudamel auf der Bühne gestanden um sich seinen Applaus, seine Wertschätzung, seine Verehrung für die tolle musikalische Meisterleistung abzuholen.
In seinem Nicht-Wahlkampf hat er sichere Standing-Ovations ausgelassen.
Oder hat ihn die Presse ausgeblendet, im Sinne einer Negativ-Kampagne gegen ihn und die JVP ala Silberstein?
Kurz muss sicher wieder in die Opferrolle, da er nicht bei den Philharmonikern präsent sein durfte.
*OMG* wie peinlich treten Kurz und seine Jünger zuletzt auf.