225.000 Gäste in 30 Jahren "Gugg"
Das Braunauer Kulturhaus feierte Jubiläum und eine beeindruckende Bilanz.
Mit knapp 160 Gästen, Förderern und Wegbegleitern feierte das Team des Braunauer Kulturhauses Gugg in der Nacht auf Samstag das 30-Jahr-Jubiläum des Hauses.
Speziell ein Rückblick in Film-form mit Momenten aus Theater-Eigenproduktionen und Gastspielen bot Stoff zum "Schmunzeln, Lachen und Nachdenken", wie Angelika Hanslmayr, die rechte (und oft auch linke) Hand von Gugg-Chef Alois Mandl den OÖN sagte.
Mandl hat sich die Tage vor der Feier durch das Archiv gewühlt, und war selbst erstaunt, wie viel er in drei Jahrzehnten Kulturarbeit auf die Bühne gebracht hat. "Seit 1989 waren es 30 Produktionen, für die ich den Text geschrieben, Regie geführt und in denen ich teils sogar mitgespielt habe", sagt er.
Der 64-Jährige begann 1984 mit dem Theater "Oberliachd’n" das Stadttheater zu bespielen. "In einer kulturellen Wüste haben wir ein zartes Pflänzchen wachsen lassen." Sozialkritisch, seriös, zielgerichtet. 1989 folgte die fixe Spielstätte im stillgelegten Gugg-Haus, früher die Feuerlöschgerätefabrik von "Rupert Gugg & Söhne". 2001 wurde es umgebaut, 2005 zum stattlichen Kulturhaus erweitert, in dem ein vielfältiges Angebot von Kleinkunst, Konzerten bis zum leidenschaftlich betriebenen Theater dargereicht wird. Mandl kann auf 1980 Veranstaltungen und mehr als 225.000 Besucher zurückblicken. Der Mann, der knapp die Hälfte seines Lebens bisher der Kultur widmete, hat Schweißer gelernt und als Mittelfeldspieler für Ranshofen den Plan verfolgt, vielleicht Fußballer zu werden. Das Leben spielt aber anders. Den Ball für sein Kulturhaus hält er nie flach.
In Zukunft will man Kinder und Jugend für das Gugg und die Bühne begeistern. "Dafür gehen wir direkt in die Braunauer Schulen", sagt Mandl. So wird der deutsche Komiker Oliver Polak, dessen Vater mehrere KZ überlebte, mit Klassen über Antisemitismus sprechen. (nb)