Mundls Meisterstück: "Das ist mein schönster Titel"
HORN. Rallye: Raimund Baumschlager bejubelte nach einer Nervenschlacht im Waldviertel sein 14. Championat.
Raimund Baumschlager klang gestern heiser und kraftlos, als ihn der Gratulationsanruf der OÖN erreichte. Es hätte durchaus vom Feiern kommen können. Dazu hatte der Rosenauer auch allen Grund. Er machte am Samstag bei der Waldviertel-Rallye seinen schon 14. Staatsmeister-Titel klar – einsamer Rekord weltweit.
Doch es war wohl eher die Art und Weise des Titelgewinns, der Baumschlager so viel Substanz kostete. Er musste all seine Routine und alles Können in die Waagschale werfen. "Dieses Rennen war von der nervlichen Anspannung her eine absolute Katastrophe. Ich bin bei einer Rallye wohl noch nie so am Limit gewesen", gab der 58-Jährige dann zu. Umso höher sei die Leistung einzustufen. "Nachdem, wie die Meisterschaft und vor allem das Finale gelaufen ist, muss ich sagen, das ist mein schönster Titel."
Es war fürwahr keine Rallye für schwache Nerven. Achtmal hatte an beiden Tagen die Führung zwischen Hermann Neubauer und Baumschlager gewechselt. Der im Waldviertel als Leader ins Rennen gegangene Neubauer war mit dem Mini-Vorsprung von 0,8 Sekunden in die allerletzte Prüfung der Saison am Nordring in Fuglau gegangen. Aber einen Kilometer vor dem Ziel machte ihm die Antriebswelle am Ford World Rallye Car einen Strich durch die Rechnung, so dass Baumschlager im Weltmeister-VW-Polo von 2016 noch um 5,4 Sekunden an ihm vorbeizog.
Den geleasten Dienstwagen muss Baumschlager nun zurückgeben, was er kommendes Jahr macht, weiß Baumschlager noch nicht. Auch in welchem Umfang die Zusammenarbeit mit Skoda weitergeht, ist offen. "Jetzt fliege ich erst einmal eine Woche nach Portugal zu einem EM-Lauf, um einen türkischen Fahrer zu betreuen, dann werde ich mir was überlegen." Eine Wunschvorstellung gäbe es aber bereits: "Ausgewählte Läufe im In- und Ausland würden mich reizen."
Mühlviertler gelang Doppel
Auf den Spuren seines Bruders Simon wandelte Julian Wagner im Waldviertel. Nachdem er bereits als Junioren-Meister feststand, holte der Mühlviertler im Opel dort auch noch den 2WD-Titel.
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