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Wie künstliche Intelligenz auf hoher See schützt

Von Susanne Dickstein, 15. Februar 2020, 00:04 Uhr
Wie künstliche Intelligenz auf hoher See schützt
Direkt auf dem Segelmast ist das Kamerasystem aus Linz angebracht. Bild: Azimut

LINZ. Linzer Start-up hat ein Marine-Assistenzsystem entwickelt – Invest AG unterstützt mit Wachstumsfinanzierung.

Das Schlüsselerlebnis war ein Segeltörn mit dem Vater von Frankreich in die Karibik: "Es war November, das Wetter war schlecht, und wir haben nichts gesehen", erzählt Raphael Biancale, wie er auf die Idee kam, ein Assistenzsystem für Segelboote zu entwickeln. Der Ingenieur, den es der Liebe wegen nach Oberösterreich verschlagen hat, begann nach Anwendungen zu recherchieren und stieß auf eine Marktlücke.

Er entwickelte ein System namens Oscar, das aus zwei Thermalkameras und einer Farbkamera besteht und an der Spitze des Segelmasts angebracht wird. Oscar macht drei Fotos pro Sekunde, die mittels künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Binnen einer Sekunde erkennt das System, um welches Objekt es sich handelt, und warnt den Skipper vor einer Kollision. In die dahinterliegende Datenbank wurden mittlerweile mehr als zehn Millionen Bilder eingespeist, sodass Oscar zwischen hunderttausend Objekten vom schwimmenden Container bis zum Wal unterscheiden kann. Je nach Wetter haben die Kameras eine Sichtweite von bis zu einem Kilometer. "Oscar sieht dreimal so weit wie das menschliche Auge", sagt Michael Niedersüß. Der Manager mit langjähriger Industrieerfahrung ist im Vorjahr Geschäftspartner von Biancale geworden. Sein Part ist, BSB Artificial Intelligence – so heißt die Firma offiziell – operativ voranzutreiben.

Wie künstliche Intelligenz auf hoher See schützt
Niedersüß, Biancale (v.l.) Bild: sd

Zwanzig Mitarbeiter sind derzeit an vier Standorten beschäftigt. Einer davon liegt in der Bretagne, wo das Herz des Segelrennsports schlägt. Das sei auch das erste Einsatzgebiet von Oscar, sagt Niedersüß. Bei Offshore-Regatten wie dem Ocean Race sind die Segelboote mit bis zu 80 Kilometer pro Stunde unterwegs. Rund ein Drittel der Flotte erleide bei Rennen Kollisionen.

Schritt für Schritt will Niedersüß in Serienanwendungen gehen. "Wir haben erste Kunden in der Luxusklasse. Ab Jahresmitte wollen wir ein Produkt für Freizeitsegler auf den Markt bringen." Die Wachstumsfinanzierung kommt von der Invest AG, die Ende Jänner mit einer qualifizierten Minderheitsbeteiligung eingestiegen ist.

Logische Weiterentwicklung des Kamerasystems ist autonome Navigation, um Kollisionen zu vermeiden – für Erfinder und Firmengründer Biancale das erklärte Ziel.

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Autorin
Susanne Dickstein
Chefredakteurin
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