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Vom Betriebsratskaiser zum Wirtschaftspartner

03. Juni 2019, 00:04 Uhr
Vom Betriebsratskaiser zum Wirtschaftspartner
Kastenhuber und Abel Bild: va/Eder

LINZ. "Menschen und ihr Werk" – Geschichte der voestalpine von 1938 bis 2018 aus Betriebsrats–Sicht.

Als gelebte Sozialgeschichte – so bezeichnet Rudolf Abel sein Werk. Gemeinsam mit dem Behindertenvertreter Karl Kastenhuber hat der frühere Betriebsratsangehörige und die jetzige Führungskraft der voestalpine Stahl die Geschichte der voestalpine und ihrer Menschen aufgearbeitet.

In einem ersten Teil passierte dies in einer 1995 veröffentlichten Version. Diesen ersten 450 Seiten wurden nun weitere 150 angefügt. Dabei wird versucht, das sich verändernde Rollenverständnis der Betriebsräte – quasi vom Betriebsratskaiser zum Ansprechpartner des Vorstandes – darzustellen.

Mit dem Buch liegt eine umfangreiche Gesamtbetrachtung vor – inklusive der historischen Aufarbeitung der Kriegsjahre mit tausenden Zwangsarbeitern und der jüngeren Geschichte ab dem Börsengang. Hier ist vor allem die Abwehr der Filetierung 2003 erwähnt.

Damals wurden Geheimverhandlungen öffentlich: Finanzminister Karl-Heinz Grasser wollte Frank Stronachs Magna einen Einstieg ermöglichen. Schon im Vorwort des Buches "Menschen und ihr Werk" spricht Herausgeber Manfred Hippold, der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrates von der voestalpine Stahl, das "hohe mediale Echo und die Solidarität der Bevölkerung" an. Die OÖN sammelten zig-tausende Unterschriften gegen die Zerschlagung.

Ausführlich dargestellt wird die wohl wichtigste sozialpolitische Errungenschaft der voest-Betriebsräte: Die Fünfer-Schicht, die längere Erholungsphasen für Arbeiter vorsieht. Der anfängliche Widerstand gegen dieses Projekt wird erwähnt. An anderer Stelle unterbleiben aber Wertungen – etwa beim Aus für das Stahlwerk Edelweiß oder der viel teurer geratenen Direktreduktionsanlage in Texas.

Für politisch Interessierte auch lesenswert ist die Auflistung welche und wie viele Betriebsräte aus der voest politische Funktionen in Nationalrat, Landtag, Gebietskrankenkasse und Gewerkschaft innehatten oder haben. Das Ziel, dass das Werk in keinem Voestler-Haushalt fehlen darf, mag erreichbar sein. Für Nicht-Unternehmensangehörige könnte das Werk phasenweise zu detailliert sein.

Erschienen im Eigenverlag, erhältlich um 20 Euro im vivo-Service-Center, Stahlstraße 33, Linz

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1  Kommentar
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 03.06.2019 09:23

Zitat: "Das Ziel, dass das Werk in keinem Voestler-Haushalt fehlen darf, mag erreichbar sein."

Was will uns der werte Redakteur (ungenannt) wohl mit diesem Satz genau sagen?

"Edelweiß" war kein Stahlwerk, sondern ein Projekt, die Produktions-Kapazität des Linzer Werkes anderswo aufzubauen.

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