Oberösterreich kann sich als Lehrlingshochburg halten
LINZ. Die Zahl der Lehrlinge in Oberösterreich bleibt auf einem hohen Niveau, 47 Prozent der 15-Jährigen startet eine Lehre. Weil die Zahl der Geburten sinkt, bedeutet das aber weniger Lehranfänger.
In ganz Österreich beginnt knapp 40 Prozent der 15-Jährigen eine duale Lehrausbildung. Oberösterreich kann über die vergangenen Jahre seinen Lehrlingsanteil deutlich höher halten - nach 48 Prozent des Jahrgangs im Jahr 2018 waren es im Vorjahr 47 Prozent. Die Zahl der 15-Jährigen geht von 2011 von mehr als 17.000 binnen zehn Jahren auf unter 15.000 zurück. Das ist ein Rückgang von zwölf Prozent oder jedem achten.
Die demografische Entwicklung ist damit die größte Herausforderung für die Unternehmen und vor allem die Ausbildungsbetriebe, sagt Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich bei der Präsentation der Lehrlingsbilanz 2019. Schon heute würden 30.000 Fachkräfte in Oberösterreichs Betrieben fehlen. Bis 2030 würde die Zahl der 20 bis 60-Jährigen noch einmal um 56.000 Personen zurückgehen. An qualifizierter Zuwanderung würde kein Weg vorbei führen, sagte Hummer. Sie sei auch für eine Rot-Weiß-Rot-Card für Lehrlinge, also leichteren Zugang für junge Arbeitnehmer von außerhalb der EU. Unmittelbar versuche die Wirtschaftskammer, mit einzelnen Initiativen die Zielgruppe zu verbreitern. Etwa die „Duale Akademie“, also eine Lehre für Maturanten, die im zweiten Jahr 100 Trainees umfasse. Auch Teilqualifizierungen, die Lernschwache zu einem Abschluss verhelfen, gibt es. Auch in diesem Modell würden mehr als 100 Personen angesprochen.
Dazu kämen Aktiviäten in der Berufsorientierung. Diese sollten den direkten Weg zu Berufen bringen, die den eigenen Talenten und Interessen entsprächen. 10.000 Jugendliche würden eine Potenzialanalyse machen.
Zur Lehrlingsbilanz im Detail:
Die Zahl der Lehranfänger im ersten Lehrjahr liegt mit 7017 um 3,5 Prozent unter dem Vorjahr. Die Zahl aller Lehrlinge ist mit knapp 23.300 stabil. Fast doppelt wo viele Burschen (4400) wie Mädschen (2600) beginnen eine Lehre. Hier mehr junge Frauen anzusprechen- insbesonders auch für die technischen Berufe, sieht Hummer als eine Variante. Noch immer konzentrieren sich die jungen Frauen auf wenige Berufe: Sieben von zehn machen eine Lehre im Einzelhandel, als Bürokauffrau oder Friseurin. Erstmals auf Platz vier hätten es die metalltechnischen Beruf geschafft, berichtet Friedrich Dallamaßl, Leiter der Abteilung Bildungspolitik in der Wirtschaftskammer.
Bei den Burschen entfallen 60 Prozent auf die drei stärksten Lehrberufe, Metalltechnik, Elektrotechnik und Kraftfahrzeugtechnik. Stabil ist die Zahl derjenigen, die die Lehrabschlussprüfung beim ersten Mal nicht schafft: Der Anteil liegt bei 20 Prozent. Über mehrere Versuche schaffen den Lehrabschluss 95 Prozent. 15 Prozent schafft eine Auszeichnung, 20 Prozent einen „guten Erfolg“.
OÖ is wirtschaftstärkstes Bundesland. Warum? Wegen unserer Lehrlinge und weniger wegen unserer Studenten und Hochgebildeten. Die verdienen zwar das große Geld, erlich arbeiten dafür müssen aber andere.
Ja, wo verstecken sich die Mädchen bloß? Aber auch für ältere QuereinsteigerInnen könnte die Lehre attraktiviert werden.
Man sollte aber auch ehrlich sagen dass obere top Position heutzutage nur noch mit top Ausbildung (Uni Studium) oder ähnlichem zu erreichen sind oder?
Darum müssen Politik und Gesellschaft dafür sorgen, dass das eine das andere nicht (mehr) ausschließt. Z.B. durch Lehre mit Matura und Matura mit Lehre etc.