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Pleite, Haftungen, fehlende Millionen: Petruswerk-Gruppe droht der Kollaps

Von Alexander Zens, 22. November 2012, 00:05 Uhr
Pleite, Haftungen, fehlende Millionen: Petruswerk-Gruppe droht der Kollaps
Douglas Fernando hat vor vier Jahren mit seinem Petruswerk die Arev-Aktivbau-Gruppe übernommen - seither sind mehr als 100 Arbeitsplätze verloren gegangen. Bild: OON

LINZ. Die finanzielle Lage des Petruswerk Österreich mit Sitz in Linz spitzt sich zu. Ein Gläubiger hat einen Insolvenzantrag gegen das in der Projektentwicklung tätige Unternehmen eingebracht.

Das Gericht hat diesen zwar vorerst zurückgelegt und den Antragsteller aufgefordert, seine Forderung zu belegen. Der Insolvenzantrag ist aber auf jeden Fall ein Schuss vor den Bug. Viele Gläubiger der Petruswerk-Gruppe warten schon lange auf ihr Geld. Wie berichtet, ging die Tochter Aktivbau vorige Woche in Konkurs.

Das Petruswerk ist Bürgschaften in Höhe von 25 Millionen Euro eingegangen. Für die Bilanz 2011 bekam das Unternehmen vom Wirtschaftsprüfer nur einen eingeschränkten Bestätigungsvermerk. Haften muss das Petruswerk vor allem für Schulden beim Bauprojekt „Wissenspark Salzburg-Urstein“. Das Petruswerk ist dort Bauträger, 120 Millionen Euro sollen in den Technologiepark investiert werden. Doch die Bauarbeiten stehen seit Juni still. Es ist kein Geld mehr da, die Baufirmen haben ihre Arbeiten eingestellt.

Es habe ausreichend Finanzierungszusagen gegeben, die einen Baubeginn gerechtfertigt hätten, sagt Douglas Fernando. Er ist der Chef und Eigentümer des Petruswerk und deren Mutter, der deutschen Avila-Gruppe.

Im September kündigte er an, das nötige Geld in Asien und den USA auftreiben zu wollen. Fernando, ein Immobilien-Investor und Theologe, wurde in Sri Lanka geboren, absolvierte in den USA eine Ausbildung und ist nun von Deutschland aus tätig. Dass er das Geld aufstellen kann, bezweifeln viele Gläubiger und Beobachter.

Fernando wird von Geschäftspartnern als „uneinschätzbar“ beschrieben. Die Vertrauensbasis sei zerstört, wird den OÖNachrichten von vielen Seiten bestätigt. „Er hat seine Zusagen nicht eingehalten“, sagt ein Banker. Kreditinstitute haben dem Vernehmen nach Zahlungen für Überweisungsaufträge des Petruswerk eingestellt.

Vor vier Jahren hat Fernando die Immobiliengruppe Arev/Aktivbau übernommen. Seither gab es in den Firmen massive Mitarbeiterfluktuation. Fernando gab sich als der Kirche nahe stehender Investor und kündigte an, Arbeitsplätze schaffen und sichern zu wollen. Das Gegenteil ist der Fall.

Bei der mittlerweile wieder verkauften Arev und bei Aktivbau sind mehr als 100 Arbeitsplätze verloren gegangen. Die Diözese Linz distanziert sich von Fernando. Einzig der Karmeliterorden, der über eine Stiftung am Avila-Konzern beteiligt ist, sieht dem Treiben kommentarlos zu. Im Aufsichtsrat des Petruswerk sitzt Pater Paul Weingartner. Zuvor war es Raimund Bruderhofer. Am Sterbebett soll letzterer noch gesagt haben, dass man Fernando nicht fallen lassen dürfe.

Petruswerk erwägt Gegenklage

Der Insolvenzantrag gegen das Petruswerk sei zu Unrecht eingebracht worden, sagt Fernando: „Unsere Rechtsberatung erwägt die Gegenklage.“ Die Forderung betreffe nicht das Petruswerk, sondern Arev. Zu den Haftungen für das Projekt Urstein sagt er, dass diese nicht schlagend werden. „Weil erstens der Wert der Liegenschaften die Verbindlichkeiten übersteigt.“ Zweitens sei eine Salzburger Bank im ersten Rang im Grundbuch eingetragen. Die Bürgschaften des Petruswerk würden weitere Sicherheiten im Sinne der Grundstücksfinanzierung repräsentieren. Die schlechte Entwicklung der Petruswerk-Firmen führt Fernando auch auf die Wirtschaftskrise und eine Kreditklemme zurück. „Jeder Unternehmer hat Hoch- und Tiefphasen. Wichtig ist es zu überleben“, sagt er. Und zu seinem schlechten Ruf: „Unseren Ruf können wir nicht beurteilen: Vernunft, Verantwortung und gute Verwaltung sind die Prinzipien. Diese halten wir hoch.“

Gläubiger erstattet Anzeige

Wie die Staatsanwaltschaft Ried bestätigt, hat ein Gläubiger eine Sachverhaltsdarstellung gegen „Verantwortliche von Aktivbau“ eingebracht. Es geht um Arbeitskräfteüberlassung, der Vorwurf lautet auf Betrug. Das Petruswerk weist die Vorwürfe zurück. 

 

Douglas Fernando seit 2008 in Oberösterreich

Arev: Einst hatte die Immobilienfirma gut 100 Mitarbeiter, jetzt sind es 70. Im Sommer hat Douglas Fernando Arev an zwei Manager verkauft. „Wir machen keine Großprojekte mehr, sondern sind Dienstleister in Maklerei und Hausverwaltung“, sagt Geschäftsführer Gerald Hommer.

Aktivbau: Die Baufirma hatte mehr als 100 Mitarbeiter. Nun ist sie pleite. Die meisten der zuletzt 80 Beschäftigten sind schon bei anderen Firmen. Den Passiva von rund sechs Millionen Euro stehen laut Petruswerk etwa 4,7 Millionen Euro Aktiva gegenüber.

Severin Hotelmanagement: Diese von Fernandos Petruswerk übernommene Firma bündelt den Betrieb des Linzer Hotel am Domplatz, des Spa Hotel Bründl in Bad Leonfelden und des Linzer Restaurant domviertel.

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13  Kommentare
13  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
der_wueterich (420 Kommentare)
am 22.11.2012 22:12

und der Foren - Pilatus sieht zu?

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( Kommentare)
am 22.11.2012 15:24

Is bei diesem Technologie Urstein Park nicht auch der Spekulant und Lieblingschotterbaron vom Landeshauptmann Pühringer beteiligt?

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( Kommentare)
am 22.11.2012 13:10

So, wie die Arev in Wien als Vermieter und Verwalter aufgetreten war, wird wohl auch das Petruswerk funktionieren. Viele Versprechungen, keine Leistung, aber immer fordern. Aber die Nachfolgerin ist auch nicht besser.

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freeman86 (208 Kommentare)
am 22.11.2012 11:36

Na hoffentlich werden diese ordentlich fertiggestellt...

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jokovs (113 Kommentare)
am 22.11.2012 09:30

mit diesem Artikel werden wissentlich die Mitarbeiter vor den Ruin gestellt...
Als Folge glauben die nämlich vllt selber nicht mehr an ihr Unternehmen, der Ruf wird schlechter und das Unternehmen geht wirklich ein.
Dann sind wirklich alle arbeitslos.
Gerade bei Bauträgern kommt es doch immer wieder mal vor dass ein großer Auftrag nicht bezahlt wird - zum Glück müssen aber nur die wenigsten Konkurs anmelden.

Aber hier muss man so schwarzmalen?
Gut gemacht OÖN! NOT!

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ruhigblut (1.337 Kommentare)
am 22.11.2012 14:00

Also die Mitarbeiter werden nicht vor Tatsachen gestellt, die wissen das schon lange!
Seit dieser "Theologe", besser wäre Teufelsloge am Werk ist, kriselt es. Nicht nur zw. ihm und den Mitarbeitern, sondern auch innerhalb der Belegschaft.
Für eine Mitarbeitern war die Nachricht, dass sie schwanger ist, doppelt schön - ein Kind und endlich weg. Sie hat damals schon gesagt, wenn sie wieder kommt, ist er sicher weg, ev. auch die Firma.
Soviel dazu, dass die Mitarbeiter durch diesen Bericht gschockt seien. Sie feierten groß, als die Arev weiterverkauft wurde.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.11.2012 14:27

"römisch katholische Kirche" nennen darf, sind unüberschaubar.

Bei Intrigen ist es nun der Gang der Dinge, dass aus Freundschaften und Gespannen unerwartet und im Hintergrund bei weiterhin freundlichem Gesicht Feindschaften werden. Nicht wegen einer Realität (da war auch vorher keine Realität sondern nur ein Gerücht) sondern wegen eines neuen Gerüchts und einer Intrige.

Ich habe mich von dieser irdischen Hölle schon vor über 50 Jahren ausgeklinkt.

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( Kommentare)
am 22.11.2012 08:52

die Vertrauensbasis ist nicht zerstört, sie war bei Insidern nie gegeben ... so wie er quasi aus dem Nichts gekommen ist, so wird er auch wieder verschwinden und hoffentlich wird dann zumindest irgendeiner der Gläubiger wissen wohin ... Asien ist groß und Kirchenmänner sind verschwiegen ... aber so *uneinschätzbar* wie jetzt behauptet war der Mann dann doch nicht.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 22.11.2012 06:27

Wenn einer diese beiden "Berufe" zusammen ausüben kann, dann kann es nur Teufelswerk sein!
Aber Spekulation ist ja auch dem Vatikan nicht unbekannt.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 22.11.2012 00:55

den brauch ma...

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.11.2012 01:14

aufbringen als für "Ceylon".

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 22.11.2012 09:16

...

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.11.2012 00:22

pffhhhh

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