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Vorchdorfer Start-Up holt sich rund 30 Millionen Euro

Von Ulrike Rubasch, 01. August 2019, 16:34 Uhr
Agilox-Geschäftsführer Franz Humer (l.) und Dirk Erlacher Bild: Katouly

VORCHDORF. Der Spezialist für mobile Logistikroboter Agilox bekommt von der OÖ Beteiligungsgesellschaft eine Millionen-Geldspritze. In Summe werden die Oberösterreicher mit fast 100 Millionen Euro bewertet - die globalen Wachstumschancen scheinen groß zu sein.

Agilox steht für mobile Logistikroboter, die mittels künstlicher Intelligenz Paletten auf optimalen Routen von A nach B bringen. Die autonom fahrenden Hubstapler bewegen sich frei und ohne Einschränkung von Magnetstreifen am Boden oder Reflektoren an den Wänden. Die Fahraufträge werden mittels Schwarmintelligenz dynamisch verteilt und optimiert.

„Agilox gehört zu jenen Unternehmen mit dem größten Zukunftspotenzial“, gibt sich Daniel Haider, Geschäftsführer der OÖ Beteiligungsgesellschaft, überzeugt vom künftigen Erfolg des Investments. Seine Gruppe, zu der die RLB OÖ, Hypo OÖ, OÖ Versicherung und andere Raiffeisenbanken zählen, hat eben ein 30-Prozent-Investment in Agilox in Millionenhöhe besiegelt – vorbehaltlich der kartellrechtlichen Zustimmung.

Agilox wird mit fast 100 Millionen Euro bewertet. Nur wenige heimische Startups bewegen sich in dieser Liga. Grob geschätzt handelt es sich dabei am Ende des Tages um ein Investment von knapp 30 Millionen Euro, das die sechs Gründer in einer zweiten Finanzierungsrunde holen konnten. In der ersten stieg die Raiffeisen KMU Beteiligungs AG 2017 als Gesellschafter mit 14 Prozent ein.

Agilox-Gabelstapler Bild: Agilox

Top-Kunden: VW, BMW, DHL

Der technologische Vorsprung der Vorchdorfer, die ihre Roboter vor Ort zusammenbauen, scheint zu überzeugen. Siemens, VW, BMW, DHL und Lufthansa sind bereits Kunden. Teilweise haben sie vorerst nur eine Handvoll der Logistikroboter für Tests im Einsatz, doch genau darin liege die große Chance, so Haider. Bestehende Kunden könnten das System aus Oberösterreich auf den ganzen Konzern weltweit ausrollen und so schlagartig die Umsätze steigern.

Bisher wuchs das cashflow-positive Start-Up jährlich mit einer Umsatzverdoppelung. Das werde mindestens so dynamisch weitergehen, erwartet Haider. 40 Mitarbeiter haben zuletzt acht Millionen Jahresumsatz erzielt. 2022 könnte der Umsatz bei 50 Millionen liegen. Die Zielgruppe sind Industrieunternehmen. Seit der Markteinführung 2017 wurden mehr als 150 Geräte ausgeliefert. Mit der kräftigen Finanzspritze soll die globale Expansion vorangetrieben werden.

„Wir revolutionieren den weltweiten Logistikmarkt“, gibt sich Franz Humer, Geschäftsführer von Agilox und Gründer, siegessicher. Er will mit den frischen Millionen neue Typen des Roboters entwickeln, den Vertrieb ausbauen und einen Neubau in Vorchdorf mit 5000 m2 errichten.

Drei Fragen an Franz Humer (l.), CEO Agilox

Klaus Pucher, Dirk Erlacher, Franz Humer, Josef Baumann-Rott
Bild: Agilox

OÖN: Wie war es für Sie, als die Unterschrift unter das Millioneninvestment gesetzt war?

Humer: Es war fast, wie wenn ein Kind von zu Hause auszieht. Einerseits eine schöne Bestätigung, was wir erreicht haben, andererseits haben wir zehn Jahre ein Unternehmen aufgebaut, das wir jetzt zum Teil hergeben. Aber es ist eine optimale Ergänzung, dass wir Raiffeisen dabei haben. Wir sind alle Techniker und das Finanz-Know-How der Bank hilft uns sehr.

OÖN: Wieso haben Sie keinen der internationalen Käufer, die sich auch angetragen haben, an Bord gelassen?

Humer: Wir wollten nicht Teil eines großen Konzerns werden. Das hätte uns ziemlich sicher in unserer Entwicklung gebremst. Der Vorteil, dass wir mit Raiffeisen einen Investor im selben kulturellen Background haben, ist nicht zu unterschätzen.

OÖN: Wofür verwenden Sie das Geld?

Humer: Wir werden in neue Produkte investieren. Bis Mitte nächsten Jahres werden wir den Agilox für den nordamerikanischen Markt vorstellen, der eine andere Paletten-Art verwendet. Wir werden die Märkte global aufbauen und in einen Neubau in Vorchdorf investieren. Wir werden weiterhin die Teile des Logistikroboters fremdfertigen lassen (z.B. bei Stiwa, Lenzing Technik, Anm.) und sie  in Vorchdorf zusammenbauen. Die Software ist von uns selbst entwickelt. Das wird auch so bleiben. Wir sind jetzt schon technologischer Weltmarktführer und wollen ein wesentlicher Marktteilnehmer werden.

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Autorin
Ulrike Rubasch
Redakteurin Wirtschaft
Ulrike Rubasch
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16  Kommentare
16  Kommentare
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Cordoba (665 Kommentare)
am 02.08.2019 10:36

da können wir echt stolz sein, so ein geiles Unternehmen in OÖ zu haben. Super! weiter so!

und den linkslinken Suderanten hier sei gesagt: Bitte wandert aus nach Nord-Korea -dort passt ihr besser hin

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_JoAs (212 Kommentare)
am 02.08.2019 05:48

Gratulation! Toll, wenn man solch innovative Firmen in Österreich findet

Und zu den ersten 3 Postings, die sich über Roboter beklagen, über Fertigung im Osten oder über die armen Staplerfahrer:
Liebe Dauerraunzer, verbringt mehr Zeit mit Ausbildung oder Besuch einer Schule und weniger im Forum, dann braucht ihr euch nicht davor fürchten, dass jemand das Rad erfindet oder das Feuer entdeckt.

Jeder Zukunftsforscher weiß, dass es neue Berufsgruppen geben wird und andere Berufe weniger benötigt werden oder wegfallen. Fragt mal den Kutschenfahrer oder Schriftsetzer. Was kann man dagegen tun: weiter Dauerraunzen oder Weiterbildung..

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Linzzza (167 Kommentare)
am 02.08.2019 08:04

Gut geschrieben, Hut ab.

Die ganzen Raunzer sollten einfach einmal prüfen welche Berufe es die letzten 100 Jahre gegeben hat, welche verschwunden sind und welche neu entstanden sind. Das ist der Lauf der Zeit. Aber jammern ist leichter als etwas zu verstehen zwinkern

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_JoAs (212 Kommentare)
am 02.08.2019 10:15

Danke.

Ja, Sie haben Recht, einfach mit dem Thema beschäftigen, die Lösung ist so trivial, aber die Umsetzung schwierig (meist mangels Fähigkeit zur Selbstreflexion).

Und ergänzend:
Bildung ist ja die schönste und einfachste Schutzimpfung, die es gibt:
- sie hilft in vielen Belangen (gegen Zukunftsangst, Neid, Missgunst, Xenophobie, ..)
- jeder kann sie bekommen
- sie ist nahezu kostenlos, aber sicher nicht umsonst

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 02.08.2019 11:26

Das ist nicht "der Lauf der Zeit", sondern eines der Wesensmerkmale unseres aktuellen Wirtschaftssystems, des Kapitalismus. Rationalisierungen, die Menschen sinnlose und Dreckstätigkeiten wegnehmen, sind abgesehen davon positiv zu sehen. Die Grundfrage ist vielmehr, wie die Ressourcen in einer Gesellschaft verteilt sind und warum sie so verteilt werden, zumal nicht jeder kluge, fähige oder gute Mensch oder im schlimmsten Fall vielleicht überhaupt kein solcher 30 Mio. Euro von fragwürdigen, marktbeherrschenden Wirtschaftsteilnehmern hineingeschoben bekommt.

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maxder2te (98 Kommentare)
am 02.08.2019 11:20

Es ist ja eh ganz nett wenn man hin und wieder als Raunzer bezeichnet wird....

Ich kann der Firma nur wünschen dass sie in diesem rauhen Umfeld bestehen kann. Mobile Roboter mit KI sind ja eine nette Idee, aber es ist halt ein Markt, in dem faktisch nur noch Verdrängungswettbewerb herrscht. Dann sollten solche Fahrzeuge in der Regel noch 10-25 Jahre laufen.

Natürlich werden in diesem Sektor neue Firmen mit neuen Ideen Erfolg haben und alte Schwergewichte verschwinden (so wie man das bei Huawei und Nokia gesehen hat). Ob man aber einen autonomen Stapler in seiner Halle haben will, dessen hersteller vom Markt verschwunden ist, die frage muss sich jede firma selbst beantworten. Einfach alle 2 jahre wegwerfen wie ein handy kann wohl nicht zielführend sein...

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maxder2te (98 Kommentare)
am 02.08.2019 11:28

... Und um auf den Punkt "fertigung im Osten" zurück zu kommen: Das muss man nicht negativ sehen. Viele Unternehmen in Österreich können nur deshalb erfolgreich sein, weil gewisse arbeitsintensive Tätigkeiten im Osten durchgeführt werden. Damit ist nicht China gemeint, sondern Tschechien, Slowenien, Bulgarien,... Man denke nur an Atomic, Engel,....

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 02.08.2019 02:54

Fest weiter entwickeln, bis Euch Eure Roboter ablösen Die Hackler die Job v er lieren, San eh wurscht, Hauptsache die grossen Konzerne profitieren vom Start up

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spoe_unlocked (638 Kommentare)
am 02.08.2019 07:03

Angst um deinen Gewerkschafterjob, der ist doch sicher?

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chemetsberger (620 Kommentare)
am 02.08.2019 07:38

Eins is sicher: solche Jammerer können sicher nie von Robotern abgelöst werden.
Außerdem: wieviele Jobs sind entstanden, die diese Roboter entwickekn?

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 02.08.2019 11:30

Klüger wäre es, die Arbeit von Maschinen erledigen zu lassen, und die Menschen widmen sich in Hinkunft nur mehr selbstbestimmter, erfüllender Tätigkeit, haben mehr Freizeit, Zeit füreinander.

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maxder2te (98 Kommentare)
am 01.08.2019 22:25

Naja, wieder ein Player mehr auf dem Markt mit autonomen Fahrzeugen. Auch diese Firma wird nur positiv wirtschaften können wenn die fertigung im Osten ist, so wie bei vielen anderen in diesem Markt auch....

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 01.08.2019 20:18

Und Tschüss, liebe Staplerfahrer. Aber wenigstens sackt die Raika die Kohle bei der Personaleinsparung ein und kein ausländischer Konzern. Das freut die patriotischen Ex-Staplerfahrer sicher.

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pennystock (99 Kommentare)
am 02.08.2019 05:20

Ja, ja, angefangen hat alles mit der Dampfmaschine. Bevor die erfunden wurde, war noch alles gut in der Arbeitswelt, oder?

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spoe_unlocked (638 Kommentare)
am 02.08.2019 07:05

Fortschrittsverweigerer?

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Cordoba (665 Kommentare)
am 02.08.2019 10:34

genau! ich fordere eine sofortige Verschrottung aller Computer! Zurück zur Schreibmaschine! (dann braucht man auch keine Festplatten mehr schrotten) und dieses böse Internet gehört sowieso verboten. Sind doch eh alles lauter Deppen die sowas benutzen!

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