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Trotz Hochpreisphase: Verunsicherung der Schweinebauern wird nicht geringer

Von Roland Vielhaber, 21. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Trotz Hochpreisphase: Verunsicherung der Schweinebauern wird nicht geringer
Schweinefleisch ist beliebt. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ / LAMBACH. Wegen Schweinepest und Haltungsfragen: Bauern bei Investitionen sparsam

Die Preislage ist gut, und doch ist die Unsicherheit unter den heimischen Schweinebauern groß. "Die Diskussion um Haltungsfragen ist einer der Gründe, wir merken deshalb eine starke Zurückhaltung bei den Investitionen", sagte Walter Lederhilger, Obmann vom Verband der Österreichischen Schweinebauern, gestern in Linz. Die Schweineproduktion bewege sich zwischen Tierwohl-Maßnahmen und länderübergreifendem Preisdruck.

Mandes Verhaagh vom Braunschweiger Thünen-Institut für Betriebswirtschaft sprach gestern Abend bei einer Veranstaltung von Landwirtschaftslandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) in Lambach von der "Extremsituation Schwein". Dass die Afrikanische Schweinepest in China tobe und damit die Nachfrage nach heimischem Schweinefleisch in die Höhe treibe (derzeit 1,80 Euro pro Kilo), sei nur eine Seite. Die andere laute: Auch im Fall, dass die Schweinepest besiegt werden sollte, bleibe die Exportabhängigkeit: "Das hängt mit unserem Verbraucherverhalten zusammen. Nur 65 Prozent der Teilstücke des Schweines werden auch verarbeitet. Der Rest geht nach China."

Das trifft auch Oberösterreichs Schweinebauern. 4000 gibt es, 65 Prozent davon haben weniger als zehn Tiere. "Es fehlt die Rechtssicherheit", sagt Lederhilger. Während die Gesellschaft über Ferkelkastration, Schwanzkupieren, Vollspaltenböden, Antibiotika und gentechnikfreie Fütterung diskutiere, fehle es den Schweinebauern nicht an Bereitschaft für (noch) mehr Tierwohl-Maßnahmen, aber an "klaren Rahmenbedingungen. Investitionen im Stallbau müssen auch in 20 Jahren dem gültigen Recht entsprechen." Investitionen, die notwendig seien, so Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger: "Wir müssen etwa die Ammoniakemissionen in zehn Jahren um rund 22 Prozent reduziert haben." Ein Gegensteuern über bodennahe Ausbringung erfordert neue Techniken, die gilt es zu finanzieren.

Schweinefleisch ist das beliebteste Fleisch in Österreich. Von 64 Kilo pro Kopf Fleischkonsum insgesamt sind 37 Kilo Schweinefleisch. Nicht auszudenken, wenn die Schweinepest Österreich erreichen sollte.

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Roland Vielhaber
Redakteur Wirtschaft
Roland Vielhaber

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5  Kommentare
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cyrill24 (661 Kommentare)
am 21.01.2020 20:27

Wir haben in Österreich momentan noch 100% Eigenversorgung bei Schweinefleisch , in ein paar Jahren werden es keine 90% mehr sein und wir müssen importieren! Und das obwohl wir bestes Agrarland haben!! Und in 20-30 Jahren wird das Agrarland das noch übrig ist, eingezäunt sein und alle 100 Kilometer wird eine Agrarfabrik stehen und jeder kann nur erahnen was sich dort abspielt. Aber Gott sei dank hat man die Bauern ausgerottet und jetzt ist alles besser!!!!!!!!!!!!!!!

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il-capone (10.384 Kommentare)
am 21.01.2020 09:50

Wer den Weltmarkt absichtlich bedient, wird deren Preise ernten.
Es wird niemand gezwungen, solch Rahmenbedingungen anzunehmen.
Wenn der Ösl Ösl-Saufleisch will, braucht er nur das www konsumieren.
Geht aber auch konventionell...

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Bergretter (2.323 Kommentare)
am 21.01.2020 08:21

Ist der Schweinepreis niedrig, jammern die Bauern. Ist er hoch jammern sie auch, weil sie Angst haben, daß er wieder fällt. Wann jammern die eigentlich nicht?

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 21.01.2020 04:33

Es ist schon sehr spannend das ein Schweinepreis von 1,80 Euro als Sensation dargestellt wird.
Das sind 25 Schilling und der Preis warb vor 30 Jahren bei Dreissig Schilling pro Kilo.

In den 30 Jahren hat sich jede Ausgabe für den Betrieb erhöht, egal ob für Fertigfutter, Stallbau, Tierarzt, oder Mechaniker.

Aufgrund der Unsicheren Rahmenbedingungen in Österreich kann ich jedem Kollegen nur von Investitionen abraten.
Die Gesellschaft will in Österreich eine Hollywood Tierhaltung, zahlt aber an der Supermarktkasse nur den Dumpingpreis aus Ukraine oder Polen, wo es billige Rahmenbedingungen und keine Tierwohlauflagen gibt.

Um richtig Verstanden zu werden, ich bin als Biobauer für mehr Tierwohl und für Freilaufende Tiere, etc., was mich stört isst die Verlogenheit jedes einzelnen der in Österreich ein Tierdisneyland fordert und dann sich am Billigfleisch bedient.

Es wird höchste Zeit das unsere Vertreter eine Önorm für Landwortschaftsprodukte einführen und den Import von Tierleid verbi

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1577 (146 Kommentare)
am 21.01.2020 09:04

Ich kann Ihre Sichtweise sehr gut verstehen. Was mich aber schon zweifeln lässt ist, dass ich in Gegenden, wo Schweinemast konzentriert betrieben wird, die schönsten Bauernhöfe sehe.
Mir ist damit nicht einsichtig, dass es den konventionell produzieren Bauern wirtschaftlich durchwegs schlecht gehen sollte. Dass bei denen das Tierwohl nicht im Vordergrund steht, liegt auf der Hand. Die Mindestbedingungen werden aber auch dort eingehalten.

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