RAG: Wie speichert man Wasserstoff im Gasfeld?
WIEN. Energiespeicher: Feldversuche laufen am RAG-Standort in Pilsbach.
Die EVN-Tochter RAG Austria AG setzt den nächsten Schritt zur Speicherung von Energie aus Wind- und Sonnenkraft für die kalte Jahreszeit. Dafür stoßen mehrere Forschungspartner aus der Schweiz hinzu.
"Die saisonale Speicherung ist das zentrale Thema in der Energiewirtschaft, damit man auch in Zeiten mit weniger Erneuerbarem-Angebot Energieträger für Industrie, Wärme und Mobilität zur Verfügung hat", sagt RAG-Generaldirektor Markus Mitteregger.
Ähnlich wie Deutschland sehe auch die Schweiz längerfristig ihrem Atomkraft-Ausstieg entgegen, daher denke auch sie über Methoden nach, wie über den Sommer gewonnene Energie für den Winter gespeichert werden könne.
Mit den Schweizer Partnern wolle die RAG ihre Technologien dafür weiterentwickeln, so Mitteregger. Konkret geht es um die von der RAG patentierte "Underground Sun Conversion"-Technologie (USC) zur Methanisierung von Kohlendioxid und grünem Wasserstoff. Am RAG-Forschungsstandort in Pilsbach (OÖ) laufen Feldversuche.
Bei der USC werden – mit erneuerbaren Energien hergestellter – Wasserstoff (H2) und Kohlendioxid (CO2) in einen porösen unterirdischen Gasspeicher eingebracht, etwa eine ausgeförderte Erdgaslagerstätte. Dort findet eine natürliche mikrobielle Methanisierung statt, eine biologische Umwandlung von CO2 und H2 zu Methan (CH4), der Hauptkomponente von Erdgas.
Diese auf klimaneutralem Gas basierende Speichertechnologie ermögliche eine saisonale Energiespeicherung in großem Umfang, sagt Mitteregger.