Nationalbank: Generalrat pfeift Gouverneur Holzmann zurück
WIEN. Umstrittene Personalentscheidungen der Nationalbank-Führung müssen zurückgenommen werden.
Kurz nach seinem Amtsantritt im September hatte der Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann, ohne die Direktoren und den Betriebsrat einzubinden, die Personalchefin gekündigt, einem langjährigen Mitarbeiter die Pension nahegelegt und den Pressesprecher nach Innsbruck versetzen wollen.
Alle drei Entscheidungen seien nichtig bzw. unwirksam, sagte gestern Harald Mahrer, Präsident des Generalrates, des Aufsichtsorgans der Nationalbank. Der Generalrat ist vergleichbar mit dem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft.
Das war das Ergebnis eines ausführlichen Berichts über die jüngsten Vorgänge in der Nationalbank, der am Donnerstag im Generalrat besprochen wurde. Mahrer kündigte gestern auch an, dass auf Grundlage des Berichts die Zuständigkeiten im vierköpfigen Direktorium der Nationalbank bis Dezember neu geordnet werden sollen.
Im Direktorium sind neben Gouverneur Holzmann und Eduard Schock (beide von der FPÖ entsandt) Thomas Steiner und Gottfried Haber (beide von der ÖVP entsandt) vertreten. Es gehe um die Verteilung der Zuständigkeiten zwischen den Direktoriumsmitgliedern und um die Zusammenarbeit der Abteilungen untereinander. Über mögliche Neuzuteilungen von Aufgaben sagte Mahrer nichts, naheliegend wäre es aber, dass die Personalkompetenzen einem anderen Direktoriumsmitglied zugeteilt werden.
Der Generalrat habe dem Direktorium nahegelegt, mit allen drei Mitarbeitern – Personalchefin Susanna Konrad-El Ghazi, Hauptabteilungsleiter Stefan Augustin und Pressesprecher Christian Gutlederer – Gespräche über die Verbesserung der künftigen Zusammenarbeit zu führen. Das habe er, Mahrer, gestern früh auch den Mitarbeitern der Nationalbank kommuniziert. Im Haus habe er dafür sehr viel Zuspruch geerntet, insbesondere von den Belegschaftsvertretern, die "sehr froh und erleichtert sind, dass es wieder ans Arbeiten geht".
Wichtig sei, dass die Nationalbank in der Öffentlichkeit ein Vorbild ist. Sie sei ohnehin lange genug "Projektionsfläche für Proporz, ein geschlossenes System und für Neiddebatten gewesen". Darum sei "die Stilistik" in der öffentlichen Debatte wichtig, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Mahrer.
Eine Folge von parteipolitischen Postenbesetzungen. Weil die FPÖ keinen geeigneten Kandidaten für diesen Job hatte musste eben irgendwer her. Hauptsache er ist FP-nahe.
Für Holzmann eine Peinlichkeit sondergleichen. Er hat halt geglaubt, er kann sich ebenso schamlos gebärden wie Kickl („das Recht hat der Politik zu folgen“).
Holzmann hat sich nicht an das Gesetz gehalten (laut ArbVG Ist mindestens fünf Tage vor einer Kündigung der Betriebsrat zu verständigen- und das hat nichts mit Privilegien der Nationalbank zu tun) und hat interne Richtlinien verletzt.
Das wusste er spätestens einen Tag nach seiner Verfehlung und meinte, er würde wieder so handeln.
Ergo, ist er für einen solchen Job absolut ungeeignet und eine (politisch motivierte) Fehlbesetzung.
Ist die Dame, die die Kündigung betrifft, nicht mit einem ÖVP-SPEZI verwandt?
Über Personalchefin Susanna Konrad-El Ghazi weiß ich nichts, kann sie daher nicht als Fehlbesetzung bezeichnen. Dass sie vermutlich auch über VitaminB zu ihrem Job kam, kann man nur vermuten.
Holzmann ist EINDEUTIG eine politische Besetzung. Und, dass er unfähig ist, hat er nachhaltig bewiesen.
Da er auf ein FPÖ-Ticket zu seinem Posten kam, ist auch nicht auszuschließen, dass Frau Konrad-El-Ghazi der zweite Teil ihres Familiennamens geschadet hat.
Stümperhaft, peinlich, parteibuchorientiert.
Als Mensch mit Anstand und Charakter wird er sich nach so einer peinlich dummen Panne wohl sofort bei den Opfern seines Fehlverhaltesn entschuldigen und dann zurücktreten.
Gute Satire!
ein jahrzehntelang kultiviertes system hat sich erfolgreich gewehrt
So springt die FPÖ mit Mitarbeitern um
Konrad-El Ghazi wurde gestern, Freitagnachmittag, nach ihrer Kündigung und einer Suspendierung mit sofortiger Wirkung mit dem Nationalbank-Sicherheitsdienst aus dem Haus begleitet, heißt es im "Standard". Anlassfall soll eine Entscheidung der Personalchefin gewesen sein, in der es um die Verlängerung der Karenzierung eines Notenbankers gegangen ist. Konrad-El Ghazi werde vorgeworfen, diese Entscheidung ohne Direktoriumsbeschluss getroffen zu haben. Die Personalchefin ist die Tochter des langjährigen Raiffeisen-Generalanwalts, Christian Konrad.
Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn er in der Forschung geblieben wäre.