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Künstliche Intelligenz unterstützt nun bei der Arbeitssuche

Von Sonderthemen-Redaktion, 27. Jänner 2024, 00:04 Uhr
Künstliche Intelligenz unterstützt nun bei der Arbeitssuche
Künstliche Intelligenz für die Welt – made in Linz? Warum nicht?! Bild: Unsplash

Erstmals KI in einer europäischen Arbeitsmarktverwaltung, Entlastung für Beratung

Bereits seit Anfang Jänner hat das AMS (Arbeitsmarktservice) eine speziell entwickelte künstliche Intelligenz auf Basis von ChatGPT im Einsatz – den Berufsinfomat.

In Echtzeit können alle wesentlichen Informationen rund um Berufe abgerufen werden. "Das AMS ist europaweit die erste Arbeitsmarktverwaltung, die künstliche Intelligenz einsetzt. Der Berufsinfomat wird den Beratungsprozess für unsere Kundinnen und Kunden wie auch für unsere Beraterinnen und Berater enorm erleichtern. Mit einem Klick erfolgt die Recherche zu berufsbezogenen Inhalten und die Berater können noch mehr Zeit auf die persönliche Beratung legen", beschreibt Johannes Kopf, Vorstandsvorsitzender des AMS, den Nutzen.

"Mit dem Berufsinfomat holen wir die Menschen dort ab, wo sie sind, und bieten ihnen eine niederschwellige Informationsdrehscheibe. Ab sofort steht der Berufsinfomat nämlich nicht nur AMS-Beraterinnen und -Beratern zur Verfügung, alle Interessierte können ihn auf der Website des AMS nützen", schildert Petra Draxl, Vorständin im AMS, die weiten Einsatzmöglich- keiten dieser KI.

Recherche auf Knopfdruck

Auf der Website des AMS stehen schon bisher viele unterschiedliche Datenbanken zur Verfügung, um Antworten auf berufsbezogene Fragestellungen zu bekommen. Neben dem Berufsinformationssystem, das eher ein Expertinnentool ist, gibt es das Berufslexikon, den Ausbildungskompass, einen Karrierekompass oder auch den Gehaltskompass. "Wir haben den Berufsinfomat so programmiert, dass er auf die wesentlichsten Datenbanken des AMS zugreift und umfassend Antworten liefert", so Draxl. "Dieses Tool kann nicht menschliche Kreativität oder das persönliche Beratungsgespräch ersetzen, aber es hilft dabei, schnelle Antworten zu bekommen."

Der Berufsinfomat bietet Antworten zu Berufsbildern, Ausbildungsmöglichkeiten, Gehaltsniveau, Weiterbildungen und vieles mehr. Neben ersten Informationen liefert das Tool auch gleich die Links zu den Seiten, wo diese Informationen gefunden wurde. Der größte Nutzen dieser risikolosen Suche liegt darin, dass in der Beratung zukünftig repetitive Tätigkeiten und langfristige Recherchen wegfallen. "Der Berufsinfomat wird nie fehlerfrei sein. Aber wir haben ihn so programmiert, dass er ein hilfreiches Tool bei der Suche nach berufsspezifischen Informationen ist. Feedback von Nutzerinnen und Nutzern zu gefundenen Fehlern wird von uns eingearbeitet und verbessert den Berufsinfomaten laufend", so Kopf. Da die Software ein Sprachmodell ist, passen sich die Antworten den Fragen an. So können sich Interessierte in jeder gängigen Sprache an den Berufsinfomat wenden und sie werden die entsprechenden Antworten auch in dieser Sprache erhalten. "Wichtig war uns, den Berufsinfomat möglichst barrierefrei zu gestalten", beschreibt Kopf den inklusiven Zugang. Wahlweise kann man sich mit Du oder Sie anreden lassen und schließlich drei verschiedene Antwortlängen auswählen.

Keine personenbezogenen Infos

Der Berufsinfomat beschäftigt sich nur mit berufsspezifischen Fragen. Für Recherchen zu anderen Themen ist er nicht geeignet. Zudem wurde er so programmiert, dass ausschließlich öffentliche Informationen verfügbar sind und nur solche Antworten ausgeworfen werden, die allgemeine Gültigkeit haben. Es gibt keinen Zugang zu personenbezogenen Daten, wie Kundendaten, oder zur Kursadministration. Auch können keine Jobs über dieses Programm vermittelt, offene Stellen abgerufen oder der Anspruch auf Arbeitslosengeld sowie Förderungen erfragt werden. Selbst wenn Kunden in ihrer Anfrage persönliche Daten verwenden, nimmt der Berufsinfomat dazu weder Stellung noch verwertet er diese Daten.

Der Berufsinfomat verwendet ausschließlich öffentlich verfügbare Daten. Im ersten Jahr rechnet das AMS mit 15.000 Anfragen pro Monat.

Technische Umsetzung

Der AMS Berufsinfomat ist ein auf Generative AI basierendes Chat-System und nutzt Technologien wie Large Language Models (LLMs), Machine/Deep Learning, Python, Java, NoSQL, SQL und JS. Nach einer sechsmonatigen Testphase (Proof of Concept) wurde das System von Expertinnen und Experten des AMS gemeinsam mit den AI-Experten der Firma goodguys gmbH trainiert und optimiert. Im Anschluss bereitete das BRZ (Bundesrechenzentrum) gemeinsam mit der Firma goodguys im Auftrag des AMS den Regelbetrieb vor. Das BRZ ist zuständig für den laufenden Betrieb und die Servicierung dieser AMS-Anwendung. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem AMS, dem BRZ und den goodguys machte die Veröffentlichung des AMS-Berufsinfomaten möglich. Technisch basiert der AMS-Berufsinfomat auf dem "AI Concierge", einem von den goodguys entwickelten AI-Service, der schon vielfach im deutschsprachigen Raum im Tourismus und in der Verwaltung eingesetzt wird.

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