Grasser-Prozess - Plech laut Gutachten wieder verhandlungsfähig
WIEN/LINZ. Im Grasser-Prozess wegen Korruptionsverdachts bei der Privatisierung der Bundeswohnungen hat ein Gutachten nun den mitangeklagten Immobilienmakler Ernst Plech (75) wieder als verhandlungsfähig eingestuft.
Den Bericht des "Standard" (Wochenendausgabe) bestätigte eine Sprecherin des Wiener Straflandesgerichts am Montag. Plech war von einem Wiener Internisten und Kardiologen untersucht worden, so die Zeitung. Dessen Gutachten habe ergeben, dass Plech wieder verhandlungsfähig sei. Plech habe 14 Tage Zeit, dazu Stellung zu nehmen.
In dem seit Dezember 2017 im Wiener Straflandesgericht laufenden Prozess war Plech nur zu Beginn anwesend. Im Mai 2018 wurde er von einem vom Gericht bestellten Sachverständigen als vernehmungs- und verhandlungsunfähig eingestuft. Seitdem ist der Angeklagte nicht mehr bei der Verhandlung dabei.
Der FPÖ-nahe Immobilienmakler Plech war von Grasser im Jahr 2000 zum Aufsichtsratspräsidenten der damals staatlichen Buwog ernannt worden. Im Prozess wird Plech von der Anklage vorgeworfen, er habe die Privatisierung der Bundeswohnungen (Buwog u.a.) beeinflusst und an der Millionenprovision des siegreichen Bieters Immofinanz für Peter Hochegger und Walter Meischberger mitkassiert. Plech weist alle Vorwürfe zurück, es gilt die Unschuldsvermutung.
Neuer Sachverständiger oder Spontanremission?
Der Prozess wird dadurch mit Sicherheit länger dauern müssen.
Das ist eine erfreuliche Nachricht.