Getreide erwies sich als robust - Erntemenge über Vorjahresniveau
WIEN. Das Getreide auf den heimischen Feldern hat sich heuer trotz Trockenheit im Frühjahr als robust erwiesen und ist gut gewachsen.
Die Agrarmarkt Austria (AMA) schätzt die Erntemenge für 2022 auf rund 2,9 Millionen Tonnen. Damit liegt der Getreideertrag im Schnitt der vergangenen fünf Jahre und übertrifft das Vorjahresniveau von 2,8 Millionen Tonnen. Als Gründe für das positive Ergebnis führte AMA-Vorstandschef Günter Griesmayr Flächenausweitungen und höhere Hektarerträge an.
Zu einer Ausdehnung der Anbauflächen kam es im Vergleich zum Vorjahr insbesondere bei Dinkel (+24 Prozent), Hartweizen (+19 Prozent), Wintergerste (+6 Prozent) und Roggen (+4,8 Prozent). Die Anbaufläche von Weichweizen - der Kultur mit dem größten Flächenanteil in Österreich - erhöhte sich um 2,9 Prozent auf 244.501 Hektar. "Sämtliche Getreidearten, die vorwiegend in der Lebensmittelerzeugung benötigt werden, wurden vermehrt angebaut", informierte Griesmayr.
Witterungsbedingt gesunken sind die Anbauflächen von Sommerkulturen. Kräftige Einbußen gab es bei der Sommergerste (-19 Prozent) sowie bei Hafer (-16,7 Prozent). Der größte Rückgang wurde jedoch bei der Hirseanbaufläche mit minus 21 Prozent verzeichnet. Nur geringfügig verändert hat sich Anbaufläche von Mais (-1,3 Prozent).
Die Wahl der Kulturen bzw. die Flächenverteilung wurde teilweise auch durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs bestimmt. Aufgrund der in die Höhe geschnellten Preise für Düngemittel griffen die heimischen Landwirte vermehrt auf die wenig düngeintensiven Sojabohnen zurück. Nach einem Anstieg von 22,7 Prozent erreicht die Soja-Anbaufläche mit 17.176 Hektar heuer ein Rekordniveau.
Mit Blick auf die Erntemengen stechen Zuwächse bei Hartweizen (+31 Prozent), Roggen (+9,7 Prozent) sowie Weichweizen (+8 Prozent) hervor. Das heuer gewonnene Getreide sei von hoher Qualität und weise gute Knet- und Backeigenschaften auf, berichtete die AMA.