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EZB zieht alle Register: Höhere Strafzinsen und Anleihenkäufe

Von nachrichten.at/apa, 12. September 2019, 14:28 Uhr
EZB
Bild: EPA

FRANKFURT. Banken müssen künftig noch höhere Strafzinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken.

Zudem steckt die Notenbank frische Milliarden in Anleihen. Das beschloss der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt. Das erste Mal nahm der neue OeNB-Chef Robert Holzmann an der Ratssitzung teil.

Damit verschärft die Zentralbank zum Ende der Amtszeit von EZB-Präsident Mario Draghi ihre ultralockere Geldpolitik nochmals. Die achtjährige Amtszeit des Italieners endet am 31. Oktober 2019. Der Leitzins, der seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent liegt, bleibt unverändert auf diesem Niveau.

Dass die Notenbank erneut nachlegen würde, war erwartet worden. Angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung und der Schwäche des Welthandels seien "signifikante geldpolitische Impulse" notwendig, hatte Draghi nach der Sitzung des EZB-Rates vor sieben Wochen gesagt.

Nationalbank-Gouverneur mit "kritischer Haltung"

Der seit Anfang September im Amt befindliche Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und EZB-Rat, Robert Holzmann, sieht eine Ausweitung der expansiven Geldpolitik kritisch. Er wolle im EZB-Rat" eine etwas kritischere Haltung gegenüber den Vorschlägen einer weiteren monetären Vertiefung" einnehmen, sagte Holzmann Anfang September. Er werde mit seinen EZB-Kollegen darüber diskutieren, kündigte der Notenbanker damals an.

Holzmann: Bargeld bleibt.
OeNB-Gouverneur Robert Holzmann Bild: LISI NIESNER

Bisher mussten Geschäftsbanken 0,4 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Liquidität bei der Notenbank parken - eine Milliardenbelastung für die Finanzbranche im Euroraum. Dieser negative Einlagensatz wird nun auf minus 0,5 Prozent verschärft.

Mit dem Strafzins wollen die Währungshüter die Institute dazu bringen, mehr Gelder in Form von Krediten an Unternehmen und Verbraucher auszureichen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Das soll auch den Preisauftrieb verstärken. Um die Banken etwas zu entlasten, führt die EZB einen Staffelzins für bestimmte Freibeträge ein.

Mittelfristig strebt die EZB für den Euroraum eine Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an. Das ist weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten dann Investitionen aufschieben - in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird.

Höhere Zinsen für Sparer in weiter Ferne

Das Zwei-Prozent-Ziel der EZB ist jedoch in weite Ferne gerückt: Im August verharrte die Inflation in den 19 Ländern mit der Gemeinschaftswährung bei 1,0 Prozent und damit auf dem tiefsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren.

Mit einer Neuauflage von Wertpapierkäufen will die EZB Konjunktur und Inflation zusätzlich auf die Sprünge helfen. Ab 1. November sollen monatlich 20 Milliarden Euro in den Erwerb von Anleihen gesteckt werden. Ein genaues Ende der Käufe legte der EZB-Rat zunächst nicht fest.

Ende Dezember hatte die EZB ihr gewaltiges Kaufprogramm von Staats- und Unternehmensanleihen vorerst beendet. Seit Jänner fließt kein frisches EZB-Geld mehr in diesem Rahmen, Gelder aus auslaufenden Wertpapieren werden jedoch reinvestiert. Von März 2015 bis Ende 2018 steckte die EZB rund 2,6 Billionen Euro in Anleihen.

Keine Änderung in Sicht

Der Kauf von Staatsanleihen hilft den Eurostaaten, sich günstiger frisches Geld zu besorgen. Denn wenn die EZB große Bestände aufkauft, müssen sie für ihre Wertpapiere nicht so hohe Zinsen bieten. Zugleich pumpt die Notenbank über Wertpapierkäufe viel Geld in den Markt. Das soll der Inflation auf die Sprünge helfen.

An der expansiven Ausrichtung der Geldpolitik wird sich aller Voraussicht nach so schnell nichts ändern: Draghis designierte Nachfolgerin an der EZB-Spitze, die Französin Christine Lagarde, hat bereits deutlich gemacht, dass sie eine sehr lockere Geldpolitik für absehbare Zeit für nötig hält. Die bisherige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) sagte aber auch: "Wir müssen die negativen Folgen und Nebeneffekte im Blick behalten."

Sparer müssen sich auf jeden Fall weiterhin gedulden, ehe es wieder höhere Sparzinsen gibt. Womöglich geben Banken zudem die Kosten für die EZB-Strafzinsen künftig an einen größeren Kundenkreis weiter.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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WaltW (659 Kommentare)
am 12.09.2019 21:34

Passt ja genau, dass nach Draghis kriminellem Kurz im Macron-Merkel-Sinne eine weitere aus diesem linken Clan die Herrschaft über unser alle Guthaben übernimmt:

Eine Kriminelle Lagard übernimmt das Abzocken der noch arbeitenden Bürger- 2016 wurde sie vom „Gerichtshof der Republik“ in Frankreich im Rahmen eines Strafprozesses für schuldig befunden !
Es ging damals um Millionen-Zahlungen an den Unternehmer Bernard Tapie.
Lagarde als damalige französische Finanzministerin wurde wegen Fahrlässigkeit schuldig gesprochen, und das, obwohl sogar der Staatsanwalt darum bat von einer Verurteilung abzusehen! Und die Freunde in der Politik sorgten für Straffreiheit...

Da predigt uns die hohe Politik, wie seriös sie arbeiten, man werde dem dem Bürger zeigen, dass verlässlich die Rechtsstaatprinzipien verteidigt .... alles bla, bla, bla

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WaltW (659 Kommentare)
am 12.09.2019 21:35

Draghis kriminellem Kurs natürlich, aber die Regierungsprengung führte zur Freudschen Fehlleistung grinsen

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.09.2019 19:50

Spätestens jetzt müssen beim Bürger alle Alarmglocken schrillen!

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Lasvegas1 (8 Kommentare)
am 12.09.2019 15:01

geht alles in Richtung Bargeldverbot!

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xerMandi (2.161 Kommentare)
am 12.09.2019 14:58

Wenn es negative Zinsen für Guthaben gibt, werden die Banken versuchen, das ihren Kunden weiter zu verrechnen. Solange es Bargeld gibt, funktioniert das nicht gut. Deshalb wird mit allerhand krummen Vorwänden hinter den Kulissen an dessen Abschaffung gearbeitet. Siehe u.a.: http://norberthaering.de/de/27-german/news/1159-iwf-bargeld-abwerten-2

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pepone (60.622 Kommentare)
am 12.09.2019 14:45

Mit dem Strafzins wollen die Währungshüter die Institute dazu bringen, mehr Gelder in Form von Krediten an Unternehmen und Verbraucher auszureichen, um die Wirtschaft anzukurbeln

steht im Artikel

was wollen sie denn noch ankurbeln ?
Wenn ehe schon von Rezession geschrieben wird …
was wird dann aus den Kreditzinsen ?
wer kann dann noch " locker " zurückbezahlen wenn sie steigen ?

klaro ist es keine einfache Situation, aber man hat es in USA gesehen die den Zinssatz erhöht haben und es funktioniert trotzdem ...nur nicht für Trump

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