Deutschland senkt die Spritsteuer: Die wichtigsten Fragen und Antworten
BERLIN. In Deutschland sinkt die Steuerbelastung auf Kraftstoffe ab Mittwoch bis Ende August um 35,2 Cent pro Liter bei Superbenzin und um 16,7 Cent pro Liter bei Diesel. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Steuersenkung im Nachbarland.
So viel vorweg: Die Werte für Super und Diesel sind inklusive Mehrwertsteuer und aus europarechtlichen Gründen das auf diesem Wege maximal mögliche. Die Steuersenkung gilt für drei Monate und soll die Autofahrer angesichts der extrem hohen Spritpreise entlasten.
Der ÖAMTC empfiehlt der österreichischen Regierung einen Blick nach Deutschland, während Tanken in Österreich per 1. Juli durch die CO2-Bepreisung teurer wird. "Ab Juli würde man aus heutiger Sicht in Österreich, ausgehend vom aktuellen Preisniveau, rund neun Cent mehr je Liter Kraftstoff bezahlen als in Deutschland", rechnete heute ÖAMTC-Experte Martin Grasslober vor. Er sprach sich für eine Diskussion über eine Senkung der Mineralölsteuer aus.
Wie entsteht der Spritpreis?
Wie viel der Sprit an der Tankstelle kostet, bestimmen Tankstellenbetreiber und Mineralölkonzerne. Sie sind nicht zur Weitergabe der Steuersenkung verpflichtet.
Wird um Mitternacht alles anders?
Wahrscheinlich nicht, die Preissenkung merken die Autofahrer wohl erst nach und nach. Niemand weiß genau, was in der Mitte der Nacht zum Mittwoch passiert. Eine flächendeckende vollständige Preissenkung ist unwahrscheinlich. Die Steuersenkung gilt nämlich für den Kauf des Sprits bei Raffinerie und Tanklagern. Selbst was am Dienstagabend geliefert wurde, beinhaltet also noch die normale - höhere - Steuer. Das stellt Tankstellen und Mineralölgesellschaften vor ein Dilemma, denn viele Kunden erwarten sofort sinkende Preise. Im Ergebnis könnte es zu einem verzögerten Sinken des Preises kommen. Auch das Finanzministerium hatte am Montag noch einmal darauf hingewiesen, dass Tanken möglicherweise erst nach und nach billiger werden wird.
Kommt es zu einem Ansturm?
Ein Teil der Autofahrer hat den Tank weitgehend leer gefahren, um maximal von der Steuersenkung profitieren zu können. Ob das am Mittwoch zu einem Ansturm auf die Tankstellen oder nur zu erhöhter Nachfrage führen wird, ist kaum vorhersehbar. "Wir erwarten Anfang Juni eine höhere Nachfrage, aber keinen "Run" auf die Tankstellen", heißt es beispielsweise von Aral. Bei Shell sieht man eine "erwartbar höhere Nachfrage".
Gegen einen "Run" spricht auch die Nachfrage nach Treibstoff in den vergangenen Tagen. Sowohl Aral als auch der Wirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x) berichten von einer relativ normalen Entwicklung. Hätte ein Großteil der Autofahrer den Tank bis zur Reserve geleert, hätte sich das eigentlich in sinkender Nachfrage niederschlagen müssen.
Dagegen sagt der für die Tankstellen zuständige Vizepräsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes in Bayern, Günter Friedl: "Es ist zu erkennen, dass viele Autofahrer momentan weniger tanken." Das zeige, dass viele auf die Steuersenkung warteten, um wieder richtig voll zu tanken. Friedl erwartet daher Leerstände an Tankstellen: "Die Kapazitäten werden nicht ausreichen, dass zum 1. Juni genug preiswerter Sprit da ist."
Wie wahrscheinlich sind Engpässe?
Dass Tankstellen erst ab Mittwoch steuervergünstigten Sprit kaufen können, macht es für sie unattraktiv ihre Lager vorher noch einmal zu füllen. Daher gibt es Befürchtungen, dass es zu Versorgungsengpässen kommen könnte. Auch Mineralölgesellschaften schließen dies nicht aus.
Dazu trägt bei, dass die Logistikkapazitäten für die Belieferung der Tankstellen bereits jetzt angespannt sind, wie es beispielsweise von Shell heißt. Allerdings versichert das Unternehmen: "Wir sind unsererseits bemüht, die Versorgung aller Tankstellen bestmöglich zu gewährleisten. Wir haben die Spediteure frühzeitig darauf hingewiesen, dass wir im Zuge der Steuersenkung die maximal verfügbare Fahrerzahl im Rahmen unserer Verträge anfordern werden." Bei Aral heißt es, man habe sich "vorbereitet und die Logistikketten sind robust aufgestellt".
Wie sind die Preise jetzt?
Seit einigen Wochen steigt der Preis für Superbenzin wieder. Zuletzt hat auch der Dieselpreis zugelegt. Der ADAC kritisiert beide als zu hoch. Allerdings steht Deutschland mit der Preisentwicklung im europäischen Vergleich nicht alleine da. In den meisten EU-Ländern hat sich Superbenzin der Sorte E5 in den letzten Wochen sogar etwas stärker verteuert als in Deutschland.
Wie viel kostet ein Liter nach der Steuersenkung?
Super E10 kostete im deutschlandweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags 2,129 Euro pro Liter. Diesel schlug mit 2,026 Euro zu Buche. Bei einer vollständigen Weitergabe der Steuersenkung - und ohne weitere Preisschwankungen - ergäbe sich also ein Spritpreis von rund 1,86 Euro für Diesel und von rund 1,78 bei E10. Ob diese Werte erreicht werden, ist aus den genannten Gründen offen. Sowohl das deutsche Bundeskartellamt als auch der ADAC haben aber bereits angekündigt, die Entwicklung genau zu beobachten.
Was sagt die Politik?
Es gibt alles von Lob bis zur Fundamentalkritik: Deutschlands Finanzminister Christian Lindner (FDP) schrieb beispielsweise am Montag auf Twitter: "Wir lassen die Menschen nicht allein, die auf das Auto angewiesen sind." Greenpeace kritisierte dagegen: "Ausgerechnet die Partei, die Klimaschutz stets marktwirtschaftlich gestalten will, verfällt beim ersten Preissignal in Panik und greift mit dem milliardenschweren Tankrabatt in den Markt ein."
Komisch.
Steigen tun die Preise schon immer unmittelbar wenn zukünftig höhere Kosten zu erwarten sind.
Aber kommt es zu einer Verringerung der Kosten dann dauert das natürlich bis das weitergegeben wird.
Wenn die Steuer beim Einkaufen fällig wird darf man davon ausgehen dass die niedrigeren preise an der Zapfsäule bis nach den drei Monaten gelten, da ja sicher vorher noch alle Lager aufgefüllt werden?
Die Preise an den Tankstellen in Bayern bzw. München wurden in den letzten Tagen massiv erhöht, um sie dann ab dem 01. Juni 2022 zu senken. Wir tanken wie bereits seit über 20 Jahren in Österreich um auch hauptsächlich dem Deutschen Staat zu schaden! Die Bayern aus dem Raum Passau tanken Diesel an der ersten Tankstelle Shell in Obernberg für 1,89, obwohl der Diesel an der letzten Tankstelle in Bayern kurz vor der Grenze nur 2 Cent teurer ist! Lustig zu beobachten beim vorbei fahren!
Ab Juli in Österreich um 10 Cent meh rpro Liter - steigend -mit jedem Jahr um 10 weitere Cent
Heute Morgen am Bahnschranken ,alle Fahrzeuge warten mit laufenden Motoren,
trotz Hinweisschild- Motor Aus- in jedem Fahrzeug sitzt eine Person.
Aber die Klimaanlage funktioniert halt auch im SUV nur bei laufendem Motor.
Scheinbar ist der Treibstoff immer noch zu billig, alle wollen zurück zur Natur
aber keiner zu Fuß
Die EU kostet!
Sprit sollte noch teurer werden!
Man merkt keinen Unterschied an Fahrweise und Sinn der Fahrten.
Wenn alle so großzügig beim Fahrradfahren wären, das wäre sinnvoll!!!
Schön für reiche Grüne!
So wie der Herr Kaineder
Jeden Tag von Kirchschlag nach Linz und zurück
Und bei uns? Da drücken Sie uns ab Juli auch noch die CO2 Strafe aufs Aug. Noch mehr Politik gegen die Menschen geht nicht mehr. Danke.
Nein nicht die gesamte Politik sonder die Grünen Wohlstandsvernichter!
Rießig ist die Nachfrage nach dem 9-Euro-Öffi-Ticket, bereits vor dem Start wurden 7 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft! Für 9 Euro pro Monat können in Deutschland alle Öffis (ausgenommen Fernzüge) genutzt werden.
Ja, auch das bekommt man dort hin. Ein 9 eur Ticket würde ich sofort kaufen. 1000 eur für das Klimaticket sind mir als wenigfahrer einfach zu teuer.
Ich zahle lieber einen angemesseneren Preis, der dauerhaft und (fast) überall gilt.
3 Monate Überfüllungs-Chaos durch Billigfahrgäste und danach wieder Wuchertarife muss ich nicht haben.
Wenn’s einen auf die paar € Ersparnis beim tanken so drauf ankommt dass man‘s in kauf nimmt vielleicht stundenlang auf der Tankstelle in einen Stau zu stecken, bis man an die Reihe kommt zu tanken, nur damit man sich danach 3€ und paar zerquetschte sparen kann, dann hat man eh kein Geld und kann sich sonnst auch nix leisten, dann sollte man sich’s eh besser überlegen ob der Privat-PKW für einen das richtige Fortbewegungsmittel ist, oder ob man lieber auf‘s Fahrrad und Öffis umsteigt. Und sich dadurch beim fahren wirklich etwas spart!
"Deutschland senkt die Sprudelpreise auf Österreichische Verhältnisse" wäre wohl eine weniger angriffige Headline.
Solange es ein bisserl günstiger als bei uns ist und somit Tanktourismus verhindert (CO2-Anrechnung in Österreich!) passt es!
Schweinchen sie sollten wissen das die Deutschen mit dem Spritpreis die Kfz Steuer zahlen.
Tipp für Urlauber auch in Kroatien und sogar Slowenien ist es weit günstiger …und man kann auch hoffen dass das Steuergeld nicht für Corona blödsinn ( seniorenclub) zweckentfremdet wird …
Also ich weiß nicht so recht, bei genauerem nachdenken drüber ist diese ganze Panik und Hysterie nicht viel mehr als Panik und Hysterie.
Klar- ich hab letztens beim tanken auch erstmal geschluckt als ich den letztendlichen Preis gesehen hab. Nur wenn man nachrechnet, kommt man auf Folgendes:
In DE ist ab morgen eine 50-Liter Tankfüllung Super um 17,60 € günstiger als heute (angenommen, die Preisreduktion schlägt sofort vollends zu). Bei Diesel sinds tatsächlich nur 8,35€.
Mit 50l fahr ich ca. 800km, das reicht für ein knappes Monat. D.h. hier wird gelobhudelt, weil ich mir krasse 20€ (Super) bzw. noch krassere 10€ (Diesel) im Monat spare? Echt jetzt?
Spüren tut das also in DE maximal das Gewerbe, absolute Vielfahrer oder Menschen, die tatsächlich jeden Cent umdrehen müssen. Letzteren würde ich aber anders helfen, und nicht durch etwas günstigeren Sprit.
Letztendlich also wieder ein Thema das ziemlich hochkocht, aber nicht viel dahinter ist.
Bei unsereiner besteht die DNA schon scheinbar aus einem Gutteil aus Blechmotor. Und da hier eine immense Emotion dahintersteht, wird wohl einleuchten.
Zudem ist die Bleifusskraxn die Freiheit schlechthin.
Dass aber viele Fahrer mit dem Begriff -> Ökonomie herzlich wenig anfangen können, sieht man täglich zu Unmengen auf den geteerten Schlachtbändern.
Die Frage ist, ob die "Tanktouristen" rechnen können.
Das lohnt sich nämlich nur, wenn es bis zur nächsten billigen Tankstelle in Deutschland maximal 10-15 Kilometer weit ist.
9 Cent Preisunterschied pro Liter macht bei einer 50-Liter-Tankfüllung 4,50 Euro und bei 60 Litern 5,40 Euro.
Wenn man ganz grob einen Verbrauch von 8 l /100 km annimmt, kosten 10 Kilometer bei ca, 1,80€/l etwas mehr als 1,40 Euro.
Hin & zurück bei 10 km Distanz 2,80 Euro.
Bei nur 10 km für einen Weg ist also wegen des für die Fahrt verbrauchten Sprits schon die Hälfte der Ersparnis durch den niedrigeren Preis weg.
Wenn man dann für die zusätzliche Fahrzeit von 15 bis 30 Minuten (gegenüber 5 Minuten zur Tankstelle in der Nachbarschaft) noch einen fiktiven Stundensatz nimmt, ist der angebliche Vorteil keiner mehr - selbst wenn man nur 10 Euro pro Stunde rechnet.
Wegen 2 oder 3 Euro Ersparnis würde ich niemals eine halbe Stunde durch die Gegend fahren. So viel Zeit habe ich leider nicht frei.
Zustimmung, das wird aber interessanter wenn man z.B. gleichzeitig beim Globus in Freilassing einkauft.
Ich habe noch das Leberkassemmerl um eur 1,2 vergessen! Für mich der beste Leberkäs Dennis gibt.