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Bundesforste mit bestem Jahr der Geschichte

Von Ulrike Rubasch, 31. Mai 2023, 13:01 Uhr
Bild: Bundesforste

WIEN. 20 Euro mehr für den Festmeter Holz als im Vorjahr, eine Immobiliensparte, die viel Ertrag bringt und ein stark wachsendes Segment der Erneuerbaren Energie haben den Staatsforsten im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis gebracht. Verkäufe von Flächen wird es heuer nicht geben, sagt ÖBF-Vorstand Georg Schöppl.

Die Betriebsleistung der Österreichischen Bundesforste, die zehn Prozent der Bundesfläche verwalten, stieg  2022 um 28,3 Prozent auf 323 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern (EBT) verdoppelte sich von 27,1 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 55,2 Millionen Euro. "Vor einem Jahr hätte ich noch dagegengewettet, dass es das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte werden könnte", sagte Schöppl, da die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit sehr groß war.  Die Wette hätte er verloren. "Besonders freut uns, dass wir im Kerngeschäft Holz eine Trendumkehr geschafft haben." Heißt: Von Verlust wieder in die Gewinnzone mit dem Verkauf von Holz. 

1,9 Millionen Festmeter Holz wurden 2022 geerntet, das sind wegen stärkerer Auslichtung auf Grund von "Pflegemaßnahmen" 250.000 fm mehr als das so genannte "Holzernteziel". Wie in den Vorjahren auch wurde wieder  deutlich mehr Holz entnommen als diese Zielvorgabe. Dennoch brauche man sich um den Waldbestand keine Sorgen machen, es wächst  mehr nach als geerntet wird, "wir bauen immer noch Vorrat auf", so Schöppl, der heuer erstmals gemeinsam mit dem neuen Vorstandskollegen Andreas Gruber die Bilanz präsentierte. Der Holzpreis lag im Jahresschnitt bei 87,90 Euro - das sind rund 20 Euro mehr als im Jahr 2021. Trotz gestiegener Kosten blieb deshalb im Bereich Forst mehr übrig als in den Vorjahren, in denen unterm Strich rote Zahlen  gestanden hatten: 18,4 Millionen Euro Betriebserfolg beim Wald.

In der Vergangenheit hatten Verkäufe von ÖBF-Flächen wie in Ohlsdorf (von den 18 Hektar im Ortsteil Ehrenfeld, die gerodet wurden, gehörten vor dem Verkauf an den Unternehmer Asamer ein Drittel den ÖBF)  Wirbel und Missmut in der Bevölkerung und bei Umweltschützern verursacht. Für heuer verspricht Schöppl bezüglich namhafter Verkäufe: "2023 haben wir nichts vor."

ÖBf-Vorstände Georg Schöppl (li) und Andreas Gruber (re) Bild: Bundesforste

An den Staat flossen 38 Millionen Euro

An den Staat floss fürs Vorjahr eine Dividende von 10 Millionen Euro, dazu kam ein sogenanntes Fruchtgenussentgelt von 16,7 Millionen Euro. Ertragssteuern wurden in der Höhe von 11,5 Millionen Euro an den Fiskus abgeführt.

Die Schäden durch den Klimawandel wurden mit 28 Millionen Euro beziffert. 12 Millionen Euro wurden in die Waldpflege für gesunde und stabile Wälder investiert, 5 Millionen Euro dafür gingen in die Borkenkäferbekämpfung.

Die  stabile "Cash Cow" der Bundesforste sind die Immobilien. Die  Betriebsleistung im Immobilienbereich stieg auf gut 57 Millionen Euro und ein Gewinnbeitrag von 25 Millionen Euro. Bei der Erneuerbaren Energie gab es bei der Betriebsleistung eine deutliche Steigerung auf 24,6 Millionen Euro (Gewinnbeitrag: 11 Millionen Euro). 

Ausblick Holzpreis

Für das heurige Jahr sei die Holzernte zu einem guten Preis de facto ausverkauft, man erwarte deshalb  ein "gutes Ergebnis" im heurigen Waldjahr, auch wenn der ÖBF-Vorstand mit einem Sinken des Holzpreises rechnet. "Gewitterwolken ziehen bereits auf", so Gruber.

Windpark in Munderfing

Rund 200 Millionen Euro wollen die Bundesforste bis 2030 in den Bereich Erneuerbare Energie /Biomasse, Wasser und Wind investieren. Eine grüne Stromerzeugung von in Summe plus 500 Gigawattstunden oder eine zusätzliche Versorgung von rund 143.000 Haushalten in Österreich (zu den aktuell 90.000) sei geplant.

Zum Projekt mit der Energie AG im Kobernaußerwald, einer Erweiterung des seit neun Jahren bestehenden Windparks Munderfing mit aktuell sechs Windrädern und Strom für 13.000 Haushalte, sagte Schöppl, dass so ein Projekt  üblicherweise mindestens zwei bis vier Jahre bis zum Start brauche.  Die Pläne, die das Land OÖ und die Energie AG kürzlich vorgestellt haben, umfassen acht bis zwölf neue Windräder bis 2030. Die Investitionskosten der neuen Windräder betragen bis zu 100 Millionen Euro und sollen von den Projektpartnern Energie AG Oberösterreich, Österreichische Bundesforste AG und der EWS Consulting GmbH getragen werden. Laut Schöppl sind noch Gemeinderatsbeschlüsse ausständig, auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung müsse vom Land durchgeführt werden. 

Gasprojekt in Molln

Bezüglich des Gas-Förderprojekts in Molln auf Bundesforste-Grund durch die Firma ADX gebe es nichts Neues. Die ÖBF würden eine Bohrfläche, aber keinen zweiten (Lager-)Platz für ADX zur Verfügung stellen, hieß es am Mittwoch in Wien.  Zuletzt hatte ADX den Antrag für eine Bohrung eingereicht, im Spätherbst werde man vermutlich damit beginnen. Die Verhandlung dazu findet am 28. Juni statt.

 

 

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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schubbi (2.982 Kommentare)
am 14.06.2023 12:00

Es besteht die Frage warum die Bundesforste im Immobiliengeschäft mitmischen? Klar, die haben ja genug Flächen zum Verscherbeln. Aber vermutlich haben sie noch nicht gecheckt, dass wir Steuerzahler sie nicht aus diesem Grund angestellt haben.
Die guten Herren sollen sich lieber um unsere Waldflächen kümmern und dass diese erhalten bleiben, denn genau das ist der Grund warum wir sie angestellt haben. Nicht dafür dass sie mit unserem Grund und Boden Geschäfte machen. Da gibt´s eh die Immobilienhaie, die aber auch keiner braucht

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schubbi (2.982 Kommentare)
am 14.06.2023 12:02

Und es ist sicher keine große Leistung bzw. Verdienst aus dem Verkauf von Immobilien ins Ausland Gewinn zu erzielen.
Das würde auch ein Sonderschüler schaffen

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Uther (2.254 Kommentare)
am 01.06.2023 06:20

Die Besten der Besten Manager in dem Staatsbetrieb ??
Ohlsdorf Waldvernichtungsverkauf?!
Obertraun Wasserrechte an US Konzern verkauft?!
Die Klientel von la Famiglia wird bestens bedient was dem Österreichischen Steuerzahler normalerweise gehört!!!!

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