AMS will mehr Behinderte in Beschäftigung bringen
WIEN. Derzeit müssen 11.000 Betriebe eine Pönale zahlen, weil sie keine Menschen mit Behinderung einstellen.
Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS), appelliert an die heimischen Unternehmen, mehr Menschen mit Behinderung einzustellen. Kopf will aber keine höheren Pönalezahlungen, sondern mehr Bewusstsein für das Thema schaffen, wie er gestern bei einem Pressegespräch sagte. Anlass war das Zehn-Jahre-Jubiläum des Wiener Beraters "myAbility".
Derzeit müssen alle Dienstgeber, die in Österreich mindestens 25 Arbeitnehmer beschäftigen, auf je 25 Beschäftigte einen begünstigten Behinderten beschäftigen. Um als begünstigt zu gelten, muss der Grad der Behinderung mindestens 50 Prozent betragen.
Wird die Beschäftigungspflicht nicht oder nicht zur Gänze erfüllt, muss pro offener Stelle eine Ausgleichstaxe von 262 Euro im Monat bezahlt werden. Bei Betrieben ab 100 Mitarbeitern steigt die Ausgleichstaxe auf 368 Euro, bei Unternehmen mit mindestens 400 Mitarbeitern auf 391 Euro monatlich. Die Einnahmen werden zweckgebunden für die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung verwendet. Laut Kopf zahlen aktuell rund 11.000 österreichische Unternehmen eine Ausgleichstaxe. Kopf hofft auch auf den Fachkräftemangel, um ein Umdenken zu erzeugen. In Österreich leben rund 1,7 Millionen Menschen mit Behinderung. 110.700 von ihnen haben den Begünstigtenstatus. Im Vorjahr waren laut AMS nur 56,3 Prozent der begünstigt Behinderten erwerbstätig. Die Erwerbstätigkeitsquote in der Gesamtbevölkerung liegt bei 69 Prozent.
myAbility-Gründer Gregor Demblin schlug bei der Ausgleichstaxe ein "Bonus-Malus-System" vor: Unternehmen, die mehr Menschen mit Behinderung beschäftigen, sollen einen Bonus bekommen. Betriebe, die zu wenig tun, müssten eine Pönale zahlen.
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AMS will mehr Behinderte in Beschäftigung bringen.
Sollen gleich beim AMS anfangen, dort sitzen eh nur Behinderte
Dann soll man aber Unternehmern und Behinderten nicht das Leben unnötig schwer machen und zB. "übliche" Kündigungsfristen ermöglichen.
Einem wirklich tollen, inzwischen verstorbenen Kollegen wurde der Einstieg und Verbleib im damaligem Unternehmen damals extrem schwer gemacht. Erst als er nach mehrmals verlängerter "Probezeit" seinen begünstigten Behindertenstatus mit Müh und Not aberkennen ließ, durfte er bleiben... Die Chefetage fürchtete sich vor dessen Unkündbarkeit wie der Teufel vorm Weihwasser.