Studie: Käufer würden Öko-Zuschlag dulden
WIEN. Fast drei Viertel der Bauherren und Investoren sind bereit, für nachhaltige Immobilien einen Aufschlag von neun Prozent zu bezahlen. Ein Viertel würde das sogar tun, wenn der Zuschlag höher als die Einsparungen durch niedrigere Energiekosten wäre.
40 Akteure im Immobilienmanagement aus Österreich, Deutschland und der Schweiz befragte die Roland Berger Strategieberatung für die Studie „Nachhaltigkeit im Immobilienmanagement“.
In Österreich ergebe sich aufgrund der Bereitschaft, für Nachhaltigkeit mehr zu bezahlen, ein Investitionspotenzial von 1,3 Milliarden Euro, heißt es in der Studie. 50 Prozent der Befragten glauben, dass sich Immobilien in fünf Jahren vom Produktionsfaktor zur strategischen Ressource wandeln.
Den Dschungel an Zertifikaten, die Auskunft über ökologische Aspekte von Immobilien geben, kritisieren die Befragten. Gängige Zertifikate wie das amerikanische LEED oder das Deutsche Gütesiegel DGNB hätten drei Nachteile: Erstens seien sie zu sehr auf Ökologie ausgerichtet, wirtschaftliche Aspekte würden zu wenig beachtet. Zweitens seien Aufwand und Kosten zu hoch. Und drittens gäben Kennzahlen wie der Energieverbrauch ohnehin Auskunft über die Nachhaltigkeit.
Von staatlichen Förderungen für thermische Sanierungen haben nicht nur die Begünstigten, sondern auch der Fiskus selbst profitiert: Bei der Sanierungsscheck-Aktion 2009 sind laut Wifo für die 100 Millionen Euro Förderung 200 Millionen Euro an Einnahmen zurückgeflossen. Laut der Gemeinschaft Dämmstoff Industrie (GDI) ist außerdem ein Investitionsvolumen von 650 Millionen Euro ausgelöst worden.