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Stromversorgung: Wer steht auf der Leitung?

Von Von Dietmar Mascher, 18. Mai 2010, 00:04 Uhr

Strom ist ein commodity – ein Allerweltsprodukt. Es hat einfach vorhanden und abrufbar zu sein. Das ist in der Industriegesellschaft derart zur Selbstverständlichkeit geworden, dass Stromausfälle zu einer überraschenden, ärgerlichen, weil seltenen Ausnahme ...

Strom ist ein commodity – ein Allerweltsprodukt. Es hat einfach vorhanden und abrufbar zu sein. Das ist in der Industriegesellschaft derart zur Selbstverständlichkeit geworden, dass Stromausfälle zu einer überraschenden, ärgerlichen, weil seltenen Ausnahme geworden sind.

Unangenehm ist freilich, dass Strom transportiert werden muss. Und jeder Leitungsbau wird in Österreich zum Politikum. Das gilt nicht nur für die 380-Kilovolt-Leitung nach Südösterreich. Auch die Versorgung aller Landesteile in Oberösterreich wird heftig diskutiert. Grundsätzlich sind alle dafür. Nur den eigenen Lebensraum solle es, bitte schön, nicht betreffen. Aus gesundheitlichen oder zumindest ästhetischen Gründen.

Dabei scheint weitgehend unbestritten zu sein, dass die Versorgungssicherheit das höchste Gut ist. Kaum jemand bestreitet, dass Ringleitungen notwendig sind, damit im Fall des Falles auf eine Ersatzquelle zurückgegriffen werden kann. Und auch wenn allgemein Energieeffizienz und ein Eindämmen des Stromverbrauchs gepredigt wird: Will man in strukturschwächeren Gegenden des Landes Betriebe ansiedeln, muss auch die Stromversorgung voll gesichert sein.

Genau dies ist in einigen Teilen des Landes aber zum Problem geworden. Im Bezirk Freistadt, wo etwa Greiner Bio-One hunderte Jobs geschaffen hat, nahm die Zahl der Stromausfälle im Vorjahr deutlich zu, mit dem Bau der Schnellstraße S10 wird der Verbrauch weiter steigen.

Der Raum Kirchdorf-Vorchdorf hängt elektrisch nur an einer Leitung aus Steyr. Gemeinden wie Scharnstein oder Grünau liegen am Ende der Versorgungsleitung, die Kapazitätsgrenze zur Versorgung ist in sieben bis zehn Jahren erreicht. Gegen den Bau einer 110-kV-Leitung gibt es aber erbitterten Widerstand.

Im Raum Andorf-Raab-Reichersberg würde ein Umspannwerk benötigt, die Diskussion darüber dauert schon mehr als zehn Jahre.

Bruno Lindorfer, Chef der Technologie- und Marketingesellschaft (TMG), warnt davor, das Problem auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir haben bei der Betriebsansiedlung nur noch wenige Vorteile gegen die Konkurrenz in Asien. Dazu zählt die Infrastruktur. Wenn wir aber die Versorgungssicherheit nicht rechtzeitig gewährleisten, gehen in einigen Firmen die Lichter aus. Im doppelten Sinn.“ Die Zeit drängt also. Die Frage ist, ob die Politik rechtzeitig Entscheidungen trifft.

Frage nach Erdkabel

Gegner von neuen Leitungen argumentieren, man solle die Stromversorgung via Erdkabel sichern. Diese auf den ersten Blick verträglichere Variante hat allerdings den Nachteil, dass sie nicht nur wesentlich teurer, weniger wartungsfreundlich und kurzlebiger ist. Sie stößt auch an physikalische Grenzen. Eine Untersuchung der Technischen Universität Graz hat ergeben, dass Oberösterreich maximal 35 Kilometer Erdkabel verlegen kann, dies solle in dicht verbautem Gebiet passieren. Würde mehr verlegt, würde dies unglaublich teuer oder lebensgefährlich. Oder es leidet die Versorgung, weil die Leitungen bei Störfällen sofort abgeschaltet werden müssen.

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1  Kommentar
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WieBitte (92 Kommentare)
am 18.05.2010 10:05

oder werden hier nur die Meinungen der Lobbys (Energie AG, usw) unreflektiert zum Besten gegeben?

Arbeiten bei der OÖN überhaupt noch ein paar Journalisten?

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