Generationswechsel beim Schalungsspezialisten Doka
AMSTETTEN. Beim zum Amstettner Umdasch-Konzern gehörenden Schalungsspezialisten Doka steht zu Jahresbeginn 2017 ein Generationswechsel an.
Nach 25 Jahren bei Doka geht Jürgen Obiegli, Vorsitzender der Geschäftsführung, in Pension. Sein Nachfolger ist bereits bestellt: Es ist der Deutsche Jens Günther, der zuvor bei ThyssenKrupp und dem Baukonzern Hochtief tätig war. Seit Anfang Juli ist der 46-Jährige in der Geschäftsführung tätig, zum Jahreswechsel wird er den Vorsitz übernehmen.
"Für mich ist es eine Komfortsituation, dass ich ein halbes Jahr Zeit habe, das Unternehmen in allen seinen Facetten kennenzulernen", sagt Günther im Gespräch mit den OÖNachrichten. Auch Obiegli spricht von einer guten Lösung: "Der Termin meiner Pensionierung stand lange fest, so konnte man in Ruhe suchen und wir haben Zeit für eine saubere Übergabe."
Günther übernimmt eine gesunde Unternehmenssparte. Im Vorjahr konnte mit 1,04 Milliarden Euro (plus zwölf Prozent) erstmals die Umsatzmilliarde überschritten werden. Zudem liefert Doka seit Jahren den Gewinn für die Umdasch-Gruppe, deren zweites Standbein, der Ladenbau, mit Verlusten kämpfte.
Herausforderungen gebe es laut Günther aber genug. Im aktuellen Geschäftsjahr gehe man davon aus, an den Umsatz von 2015 anknüpfen zu können. Dass das Wachstum gestoppt wurde, liegt nicht zuletzt an den niedrigen Ölpreisen. Die Golfregion ist für Doka der wichtigste Markt. Wegen der geringeren Einnahmen aus dem Ölgeschäft haben Länder wie Saudi-Arabien ihre Bauinvestitionen zurückgefahren. "In einzelnen Ländern machen die Rückgänge bis zu 20 Prozent aus", sagt Obiegli.
Potenzial in Ostasien
Dass der Umsatz aber zumindest gehalten werden kann, liege an der positiven Entwicklung in Nordamerika und auch in Europa. In den kommenden Jahren erwarte man sich auch von der Region "Ostasien und Pazifik" einiges. "Es ist noch eine junge Organisation, aber Märkte wie China, Australien, Singapur oder Malaysia haben großes Potenzial", sagt Günther.
Spannend seien auch die technologischen Entwicklungen am Bau. Auf der wichtigsten Branchenmesse, der Bauma, wurde heuer das Produkt Concremote vorgestellt. Mittels Sensoren im Beton wird in Echtzeit die Temperatur- und Festigkeitsentwicklung gemessen. "Früher hat so etwas der Polier gemacht. Es gibt aber immer weniger Mitarbeiter mit Erfahrung. Daher bieten wir Dienstleistungen an, die bei den Bauprozessen helfen", sagt Günther.
In der für Doka wichtigen Golfregion hat die Bautätigkeit wegen niedriger Ölpreise zuletzt nachgelassen.