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Die Solarbranche zittert - Sorgen um Q-Cells

12. August 2011, 16:37 Uhr

FRANKFURT/BITTERFELD-WOLFEN. Schwarze Wolken ziehen über die noch im Vorjahr boomende Solarbranche. Das einstige deutsche Vorzeigeunternehmen Q-Cells zieht die Reißleine. Ein Hersteller nach dem anderen meldet Verluste, viele kappen ihre Prognosen.

Beim börsennotierten Unternehmen Q-Cells muss gar ein neues rigoroses Sparprogramm mit möglichem Jobabbau her. Die Sicht in die Zukunft wird angesichts ungewisser Förderbedingungen, Schuldenkrise und einem Überangebot am Markt zum Blick in die Kristallkugel. Nur einige starke Spieler der subventionierten Branche mit einem Schwerpunkt auf ausländische Kunden können sich dem Sog entziehen.

Am Q-Cells-Stammsitz Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt ist die Aufregung groß, Teile der Produktion sollen in Malaysia konzentriert werden. Die Beschäftigten zittern um ihre Jobs, die Region befürchtet angesichts der hohen Arbeitslosigkeit eine Katastrophe, wenn erneut Hunderte Jobs verloren gehen. Bereits 2009 hatte Q-Cells Teile der Produktion stillgelegt, 500 Leute mussten gehen. Vorstandschef Nedim Cen versucht zu beschwichtigen. Es gebe noch keine finale Zahl zum Stellenabbau. Regionalpolitiker sorgen sich auch um die Zulieferbetriebe. Q-Cells mit 2.500 Beschäftigten gilt als einer der großen Leuchttürme in der Region und in Ostdeutschland.

Auf der Arbeitnehmerseite regt sich Widerstand: "Wir machen es nicht mit, wenn Arbeitsplätze in Deutschland, die auch mit hohen Steuermitteln geschaffen wurden, jetzt ins Ausland exportiert werden sollen. Ein solcher Schritt wirft dunkle Schatten auf die Branche und ist inakzeptabel", sagt IG BCE-Chef Michael Vassiliadis. Er setzt auf den technologischen Vorsprung der deutschen Unternehmen. "Einen Wettbewerb über den Preis mit Niedriglohnländern können wir nur verlieren", betont er.

Aber auch am Kapitalmarkt gibt es besorgte Stimmen über den einstigen Stern am Solarhimmel. "Für Q-Cells könnte es eng werden. Die Liquidität könnte ihnen ausgehen", sagt etwa Stephan Wulf, Analyst von Warburg Research. Um das Ruder noch herumzureißen, müsse das Unternehmen wettbewerbsfähiger werden und mehr in Richtung Endkundengeschäft gehen, weil das profitabler sei. "Die Frage ist jedoch, ob sie mit diesem Vorstoß nicht schon zu spät kommen", sagt Wulf. Seiner Meinung nach würde auch ein starker Partner helfen. Es gibt Spekulationen über Gespräche mit einem chinesischen Investor, die Cen aber nicht kommentiert.

Unklare Förderungen und Überangebot schädigen Markt

Die Krise der Branche komm nicht überraschend, findet der Volkswirt Matthias Brachert vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Im vergangenen Jahr hatte eine Sonderkonjunktur durch die Förderbedingungen in Deutschland und auf anderen europäischen Märkten der Solarbranche eine riesige Nachfrage beschert. Dagegen lag der Markt im ersten Halbjahr 2011 fast brach, die Förderung war in vielen Ländern unklar. Dazu kam ein immenses Überangebot, getrieben von asiatischen Herstellern. Die Folge sind drastisch fallende Preise, viele Unternehmen wie zum Beispiel Solon, Conergy und Phoenix Solar schreiben Verluste.

Experten rechnen daher schon lange mit einer Konsolidierung. "Es wird weitere Bremsspuren geben", sagt Frank Asbeck, Chef des Bonner Unternehmens Solarworld. Der Solarkritiker Wolfgang Hummel, Lehrbeauftragter der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft, hält eine Marktbereinigung sogar für dringend geboten. "Dann wird vielleicht aus zwei oder drei schwachen ein starker globaler Spieler. Bisher sind wir viel zu mittelständisch geprägt."
 

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9  Kommentare
9  Kommentare
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sting (7.357 Kommentare)
am 12.08.2011 23:10

das kompetitive Solarzellen-Business mit dem R. Anschober zu tun? Da geht es um reine Entwicklung neuer Technologien und Produktion von Solarzellen. Ösiland ist da nicht wirklich existent.
Wenn in diesem Technologieumfeld Geld fahrlässig verbrannt wird, dann in unserem oberösterr. Fördersystem (z.B. tech2b), aber das ist eine andere (schwarze) Geschichte.

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am 12.08.2011 23:22

eines parteiimmunen:

ich dachte immer die grünen sind von haus aus solarbetrieben ...
und somit im thema inbegriffen?

aber vielleicht liegt`s auch nur an den allgemein eher wenigen sonnenstunden ...
und den noch weniger speziellen ... heurigen sonnenstunden?

weil ich mich aber auch schon nirgends auskenne ...
war das dumm genug?

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am 12.08.2011 22:10

Seit Anschober den Landesrat gibt, mit Dienstlimousine vom Chauffeur frühmorgens abgeholt wird, kämpft er um sein politisches Überleben und da müssen halt schnell einmal 50 000 grüne Arbeitsplätze her, vielleicht in den nächsten Jahren schon um die 100 000 ....... und trotzdem ist alles nur Schmahfuh, was dieser Grünling von sich gibt.

Aber als Abstimmungsaugust für Pühringer führt er ein kommodes Leben, kein Mensch wird jemals von ihm Taten einfordern und so wird er auf unsere Kosten weiter Träumen nachhängen, die niemals zu realisieren sind.

Wielange wollen wir uns diesen Anschober noch leisten ?

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am 12.08.2011 22:25

was ist der unterschied zwischen den grünen und terroristen?
terroristen haben sympathisanten!

so und jetzt wird gleich wieder die stasi(das gärtnereinsatzkommando) um`s haus schleichen ...
und dann werden`s kommen: "auf den poden mit dem purschen"

mir aber ist`s eher wurscht, da ich bei bedarf auch ebenso pöse witze auf kosten ALLER farben auf lager habe!

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oneo (19.368 Kommentare)
am 12.08.2011 18:02

in dieser branche für die zukunft viele arbeitsplätze gesehen. hat er nicht einmal von 50.000 gesprochen? das ist genauso ein traumtänzer wie all die scharlatane, die den menschen mit solarenergie die volle brieftasche versprechen. kostenersparnis, stromeinspeisung usw. alles schmähfu.

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reibungslos (14.485 Kommentare)
am 12.08.2011 22:25

sehen die Sache eben nur durch ihre grüne ideologische Brille. So gesehen muss alles klein sein und lokal erzeugt werden. Und angeblich müsse unsere Industrie den Vorreiter spielen, weil die "bösen" Großunternehmen von alternativen Energie nichts wissen wollen.

Tatsächlich stecken internationale Großunternehmen der Energie- und Elektrobranche schon seit Jahren viel Geld in den Sektor und haben unsere "Bastler"-Betriebe technologisch und kostenmäßig längst abgehängt.

Um im weltweiten Wettbewerb in einem so wichtigen Bereich wie Energieerzeugung mithalten zu können, müsste man Milliarden in die Hand nehmen und als kleines Land international kooperieren. Man war jedoch kleinlich und provinziell und hat dabei den Anschluss verpasst.

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 12.08.2011 17:07

sind also nichts anderes als eine riesige Steuergeldvernichtungsmaschinerie.

Auch in Österreich waren / sind bereits mehrere Marktteilnehmer insolvent. Millionen an Steuergeld wurde binnen kürzester zeit verbrannt durch

a) hochsubventionierte Schaffung von Produktionsstätten
b) hochsubventionierte Produkte
c) Ausfällen von Lohnsteuern und GKK Beiträgen
d) Auszahlung der Gehälter über den Insolvenzausgleichsfonds.

Das grüne Wirtschaftskonzept ist in Wahrheit eine Geldvernichtungsmaschine.

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am 12.08.2011 17:13

...politisch korrekt nennt man das dann den ANSCHOBER-DEFEKT zwinkern

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holzilein (123 Kommentare)
am 12.08.2011 18:22

ist das einzige worauf du dich in österreich verlassen kannst und das immer funktioniert, ob ORF, Flughafen Wien, Hypo, Stadt Linz, etc., der Steuerzahler wirds schon richten!

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