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142 Millionen Euro im Jahr: Plastikmüll kommt Österreich teuer zu stehen

Von Sylvia wörgetter, brüssel, 01. August 2020, 00:04 Uhr
142 Millionen Euro im Jahr: Plastikmüll kommt Österreich teuer zu stehen
34 Kilo Plastikmüll pro Kopf Bild: APA

Plastiksteuer fixiert: Geld fließt als Einnahme der EU in deren Haushalt.

Wiederverwerten zahlt sich aus: Plastikabfälle zu verbrennen oder auf die Deponie zu werfen, wird ab kommendem Jahr teuer. Grund ist die Abgabe auf nicht recycelten Plastikmüll. Auf die Einführung dieser "Plastiksteuer" haben sich die 27 Staats- und Regierungschefs vergangene Woche auf ihrem Marathongipfel in Brüssel geeinigt.

Österreich wird das im Schnitt 142 Millionen Euro im Jahr kosten. Damit rechnet das Finanzministerium über die Periode des nächsten siebenjährigen Finanzrahmens der EU. Greenpeace kommt in seinen Kalkulationen sogar auf 160 Millionen Euro pro Jahr.

Ab 2021 gilt für alle EU-Staaten: Je niedriger die Recyclingquote beim Plastik, desto höher fällt die Abgabe aus. Und die Finanzminister der EU-Staaten haben noch nicht einmal etwas davon. Das Geld fließt als Einnahme der Europäischen Union in deren Haushalt. Budgetkommissar Johannes Hahn rechnet mit Einnahmen von 5,7 Milliarden Euro im nächsten Jahr.

Österreichs gesamte Recyclingquote beträgt derzeit nur 25 Prozent, die EU hat 50 Prozent bis 2025 als Ziel vorgegeben. Dass Österreich weit davon entfernt ist, liegt vor allem am Problem mit dem Plastik. Jeder Österreicher hinterlässt laut Eurostat pro Jahr 34 Kilogramm Plastikmüll.

Rund zwei Drittel davon werden nicht wiederverwertet, sondern verbrannt – entweder in einer Müllverbrennungsanlage oder in Mitverbrennungsanlagen, wie es sie in der Zementindustrie gibt. Macht unter dem Strich rund 23 Kilo nicht wiederverwertetes Plastik pro Kopf. Für jedes dieser Kilos fallen künftig 80 Cent "Plastiksteuer" an.

Warum Österreich bei der Wiederverwertung von Plastikabfällen vergleichsweise schlecht liegt, hat mehrere Gründe. Einer davon sei das uneinheitliche Sammelsystem für Kunststoffverpackungen. Das sagt Simone de Raaij von der Altstoff Recycling Austria AG (ARA).

Jeder Abfallwirtschaftsverband hält es anders. So werden in Wien Plastikflaschen gemeinsam mit Getränkeverbundkartons und Metallverpackungen gesammelt. Im Bezirk Horn in Niederösterreich setzt man auf die "Leichtverpackungssammlung" aus allen Kunststoffverpackungen, Materialverbunden, Getränkekartons, Holz-, Textil- und Keramikverpackungen. "Wir fordern eine Vereinheitlichung", sagt de Raaij.

Rabatte für 14 EU-Staaten

Wie empfindlich die Plastikabgabe nationale Budgets treffen wird, zeigt auch die Tatsache, dass sich 14 EU-Staaten Rabatte herausverhandelt haben. Diese machen jährlich insgesamt 666 Millionen Euro aus und kommen folgenden Staaten zugute: Bulgarien, Tschechien, Estland, Griechenland, Spanien, Kroatien, Italien, Ungarn, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien und der Slowakei. Am größten ist die Reduktion für Italien (184 Millionen Euro), Spanien (142 Millionen) und Polen (117 Millionen).

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16  Kommentare
16  Kommentare
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kpader (11.506 Kommentare)
am 02.08.2020 08:48

Na Bravo!

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ullika65 (46 Kommentare)
am 01.08.2020 17:46

Es wäre ja fast ein Wunder gewesen, wenn unseren Obertanen keine neuen Steuern mehr einfallen würden.
Die ganze Plastikflut ist (zumindest im Lebensmittelbereich) großteils der Regulierungs- und Überwachungswut der Obrigkeit geschuldet. Es muss alles exzessiv verpackt werden, sonst bekommt der Händler ärgste Probleme wegen Nichteinhaltung der Hygienestandards.
Es ist auch sinnvoll, dass diese ganzen Plastikabfälle thermisch verwertet werden. Wenn Fernheizwerke, Zementindustrie etc. diesen Abfall verbrennen, ersparen sie damit jede Menge Erdölprodukte.
Jede Sammel- und Pfandaktion verursacht nur unnötige Kosten (welche der Konsument am Ende tragen muss) und die sog. "Wiederverwertung" ist sowieso ohne massive Unterstützung niemals kostendeckend.
Darum finde ich eine neue Steuer (genauso wie die zu erwartende CO2 Steuer) als reine Abzocke, welche dem Menschen und der Umwelt keinerlei Nutzen bringt.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 01.08.2020 17:00

Kniefall vor Industrie und Handel.
Pfand einführen hätte mehr Sinn!

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am 01.08.2020 16:41

Oexit waere am besten.

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Gelesen (719 Kommentare)
am 01.08.2020 09:42

E klar, wir Ö. dürfen brennen ohne Rabatt. Bin neugierig wie lange das gut geht. Aber die Politik richtet es sich ja.

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am 01.08.2020 09:40

Österreich erstickt fast im bereits gesammelten Plastikabfall! Kaum Recycling sondern meist thermische Verwertung, sprich Müllverbrennung. Insoferne steht der blanken EU ihre dumme Abzocke überhaupt nicht zu, zumal sie uns auch keine Alternativen zu den leidigen Plastikflaschen anbietet.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.351 Kommentare)
am 01.08.2020 10:20

Warum soll die EU Schuld sein, wenn wir durch Handels- und Erzeugerlobbyismus es nicht schaffen, Mehrweg- und Pfandsysteme zu etablieren?

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LASimon (11.305 Kommentare)
am 01.08.2020 11:58

Die EU, das sind WIR.

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TraudiToni (320 Kommentare)
am 02.08.2020 06:08

Es gibt eine Alternative: Plastikflaschen erst gar nicht kaufen!

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oberoesterreicher (1.076 Kommentare)
am 01.08.2020 09:13

Interessant, Österreich mit 25% Receycling , 100% Mülltrennung, zahlt Strafe und beispielsweise Italien, das laut WWF zu den größten Verschmutzern des Mittelmeers zählt und 355.000 to Müll ins Ausland entsorgt, darunter 30% nach Österreich ???

Wer nur etwas in der Welt unterwegs ist, sieht, dass Österreich ein Vorbild ist was Müll betrifft.

Was bewegt eigentlich unsere Verantwortlichen solche für Österreicher schädliche Verträge zu unterschreiben?

Das AT schädliche Verhalten wiederholt sich beim Thema Verkehr Viel Transit=viel Luftverschmutzung, viel Co2 bei uns__> wie zahlen Strafe, Energie unrealistische Ziele--> wir zahlen wieder Strafe etc....

Interessant wäre auch wie der Müll mit dem Bevölkerungswachstum in Österreich korreliert, 2019 8.859.000, im Jahr 2000 waren's noch 8.000.000.

10% Mehr Menschen sind nach Adam Riese auch mind. 10% mehr Müll...

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LASimon (11.305 Kommentare)
am 01.08.2020 11:57

Wenn Ö italienischen Müll aufnimmt, können Sie das nicht den Italienern anlasten. Und was den Transitverkehr angeht, sollten wir aufhören, uns selbst zu belügen. Den meisten Verkehr auf den neuralgischen Strassen verursachen Österreicher.

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Flachmann (7.186 Kommentare)
am 01.08.2020 12:43

Sie waren aber nie im Inntal, schaun sie sich das an.

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c0w (506 Kommentare)
am 01.08.2020 05:33

Darf es vielleicht noch eine Luftsteuer sein, abhängig von der Qualität?

Das ist nichts Anderes, als eine neue kreative Steuer zusätzlich zu den in AT bereits höchsten Steuernsatzes EU-Weit. Wieviel will man eigentlich der breiten Mittelschicht noch aufbürden? Wie wäre es zur aktuellen Situation, vielleicht einmal entlastend !?
750Mrd waren wohl nicht genug!? Was war mit der geplanten Steuersenkung!?
So wird das nichts mit der Kaufkraft und es wird eine wirtschaftliche Abwärtsspirale beginnen.

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c0w (506 Kommentare)
am 01.08.2020 05:36

Rabatte für 14 EU-Staaten?! Wieso werden hier nicht alle gleich behandelt? Mit welcher Sachbegründung?

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.351 Kommentare)
am 01.08.2020 10:21

Fragens das den Kurz, warum er sich auch einen Rabatt beim EU-Budget rausgepresst hat.

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oblio (24.788 Kommentare)
am 01.08.2020 00:32

Strafe muss sein?!

Aber verwendet die €U diese Einnahmen
auch für effiziente Gegenmaßnahmen?

Solche Gelder sollten Zweckgebunden sein,
um die Mülltrennung zugunsten der Umwelt zu steigern!

Dabei soll es nicht nur um das leidige Thema Plastik gehen,
sondern um jegliche Müllvermeidung - und Trennung!

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