Kombination: Ein König, aber auch ein Kampf
LAHTI. Rydzek schreibt Geschichte, der Bewerb schwächelt.
Nirgends im Skisport wird Deutschland so mit Erfolgen verwöhnt wie in der Nordischen Kombination. Der Star des Teams heißt Johannes Rydzek. Der "König der Kombinierer" greift heute im Teamsprint nach seiner insgesamt sechsten WM-Goldmedaille (seiner vierten bei vier Starts in Lahti), der 25-jährige Oberstdorfer ist damit der erfolgreichste Kombinierer in der WM-Geschichte. Die Szene hat also einen Star, und doch wird dieser Sport im Vergleich zu Ski alpin, Biathlon oder Skispringen weniger wahr genommen.
Warum das so ist, gibt vielen Rätseln auf. Schließlich vereint die Kombination mit Langlaufen und Skispringen zwei klassische nordische Sportarten. Wie populär das Zusammenschließen zweier unterschiedlicher Sportarten sein kann, beweist Biathlon. Die Kombinierer haben aber den Nachteil, dass sie ihre zwei Teildisziplinen nicht wie beim Biathlon gleichzeitig, sondern nur nacheinander ausführen können. "Man müsste die Bewerbe kompakter präsentieren", sagt deshalb auch Christoph Eugen, Cheftrainer beim ÖSV. Nur: Beim internationalen Skiverband (FIS) hat die Kombination auch nicht den großen Stellenwert. Egal ob bei Trainings- oder Wettkampfzeiten, die anderen Sportarten haben Vorrang. Das ändert nichts, dass es heute um WM-Medaillen geht: Für den ÖSV bilden Bernhard Gruber (34) und Willi Denifl (36) ein Team. Das Duo ist gemeinsam 70. (viel)