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Ski alpin: Keine Pause für die Schnellsten

Von nachrichten.at/apa, 31. Jänner 2019, 06:57 Uhr
Im Bild: Matthias Mayer (AUT). Bild: GEPA pictures/ Christian Walgram (GEPA pictures)

GARMISCH-PATENKIRCHEN. Das Tempo im alpinen Herren-Ski-Weltcup bleibt hoch. Mit Garmisch-Partenkirchen steht wenige Tage nach Kitzbühel und zuvor Wengen am Samstag der nächste Abfahrtsklassiker auf dem Programm.

"Es ist jedes Jahr das Gleiche", stöhnte Matthias Mayer nach dem Super-G von Kitzbühel am vergangenen Sonntag. "Nach der Kitzbühel-Woche ist jeder ein bisserl geschlaucht und körperlich fertig und freut sich auf eine Pause. Aber das ist halt leider nicht der Fall, in Garmisch wird es gescheit zur Sache gehen."

Das dichte Programm der Waghalsigen sieht man im ÖSV als "schon sehr intensiv" an. "Bormio, Wengen, Kitzbühel, jetzt Garmisch", zählt Rennsportleiter Andreas Puelacher die Stationen innerhalb eines Monats auf. Alles "keine Kinderabfahrten", wie er sagt. "Man hat wenig Pausen, dazwischen soll man auch noch trainieren, man will ja den Formstand halten. Da muss vielleicht die FIS einmal überlegen, ob der Wettkampfkalender schon richtig ist."

Am (heutigen) Donnerstag standen die Speed-Asse beim ersten Abfahrtstraining bereits wieder unter Beobachtung am Start. Wie die Streif gehört die Kandahar zu den anspruchsvollsten und längsten Strecken im Weltcup, Hänge heißen nicht von ungefähr "Himmelreich" und "Hölle".

Beim Damen-Bewerb in der Vorwoche verletzten sich drei Athletinnen, darunter die Österreicherin Cornelia Hütter, folgenschwer. Matthias Mayer hat das Rennen am TV mitverfolgt. "Es waren sehr viele Stürze wieder. Ich will jetzt nichts verschreien, aber ich hoffe, dass das bei uns ein bisserl besser ausgeht, weil von Garmisch kennen wir ja schon die wildesten Sachen."

Weit zurückdenken brauchte der Kärntner Doppelolympiasieger dafür nicht. Im Vorjahr flog Teamkollege Christian Walder ab, er blieb unverletzt. 2017 waren mit dem erfahrenen Kanadier Erik Guay, Guillermo Fayed, Aleksander Aamodt Kilde, Steven Nyman aus den USA und Valentin Giraud Moine (FRA) gleich fünf Fahrer gestürzt. Für die beiden Letztgenannten bedeutete es das vorzeitige Saison-Aus.

Klassiker und Energiekiller zugleich

Thomas Stöggl vom sportwissenschaftlichen Institut der Universität Salzburg sieht "multifaktorielle Gründe", warum es nicht selten in diesem Zeitraum zu Stürzen und Verletzungen kommt. "Ich denke schon, dass diese sehr kompakte Aneinanderreihung von sehr wichtigen Rennen und die damit verbundene hohe Anspannung dazu führen kann, dass mehr Stürze und Verletzungen passieren."

Zwar sei in anderen Sportarten, wie Biathlon oder Langlauf, die Regenerationszeit zum Teil noch kürzer und die körperliche Beanspruchung höher. "In der Abfahrt kommt aber der Faktor extremer mentaler Belastung, das Risiko dazu. Viele Termine und die Challenge, hohes Risiko in kurzer Zeit immer wieder auf sich zu nehmen, kann zur zentral-nervösen Ermüdung führen", erklärte Stöggl. Diese gehe zulasten der Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit. "Jeder kennt das aus dem Berufsalltag. Wenn man müde im Kopf ist, funktioniert man weniger gut. Ist man aber Abfahrer, ist das natürlich fatal."

Es sind auch die vielen Nebenschauplätze, die Medientermine, Sponsorveranstaltungen und vorabendlichen Startnummernauslosungen, welche den Läufern Energie rauben. "Wir werden schon richtig geschliffen", sagte unlängst etwa Marcel Hirscher. Anna Veith gab ihrem Landsmann in der Ö3-Radiosendung "Frühstück bei mir" Rückendeckung: "Das, was wir körperlich leisten, hat nichts mehr mit dem zu tun, was vor 20, 30 Jahren war. Es wird immer knapper, immer enger. Der Körper braucht aber auch seine Zeit, um regenerieren zu können."

Die neuerliche am Kreuzband verletzte Veith ist deshalb ebenfalls für eine Entzerrung des dichten Programms, zum Schutz der Athleten. Fehlen die sportlichen Aushängeschilder verletzt, gibt es keine Show. Die 29-jährige Salzburgerin forderte insgesamt weniger Rennen - gleich viele pro Disziplin. Die verbleibenden Bewerbe sollten nach ihrem Geschmack noch mehr Eventcharakter haben, ganz nach dem Vorbild Kitzbühel. Veith sorgt sich hier auch um die Attraktivität: "Wenn man es nicht schnell korrigiert, wird der Skisport über die Zeit uninteressanter."

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1  Kommentar
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Monal (491 Kommentare)
am 31.01.2019 08:17

Ja ich kann mir vorstellen, dass all die Termine - für eine bestimmte ZEIT, ein paar Monate - sehr eng sind.
Andererseits haben alle ja auch viele Monate frei - zum Trainieren und auch Relaxen. Auch macht das jeder freiwillig.

Andere Schifahrer erwähnen dieses enge "Zeitkorsett" beispielsweise gar nicht, weil sie sich damit arrangiert haben grinsen
Ist der Aksel dabei am Wochenende?

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